Der Versuch des Ausstiegs aus dem Leiden in die Leere des Seins

An dieser Stelle möchte ich die innere Not teilen, die tief in mir spürbar ist, wenn die Abwehrprogramme des Egos beginnen, nicht mehr zu greifen. Seit die Haltung zu meinen Gefühlen immer bewusster wird, bedingt durch die Entscheidung „es ist 100% in Ordnung was ich fühle“, kommt viel in Bewegung. So bildet sich eine Bindung an mich aus. Ich will unbedingt aufrichtig sein mir gegenüber. Und damit nehme ich Gefühle wahr, gebe ihnen Raum und entwickle eine bejahende Beziehung zu den Gefühlen. Die Haltung zu den Gefühlen spiegelt die Haltung zum Selbst. Wenn ich meine Gefühle annehme, brauche ich mich nicht zu ändern, sondern kann mit mir sein so wie ich bin. Alles von mir die grenzenlose Traurigkeit, die Scham und auch der Selbstekel dürfen sein.

Ich erkenne mein Ego mich regulierend und selbstoptimierend an diverse Programmen die ablaufen. Der Egoschmerz – der größte Schmerz der Menschheit – die Trennung von vom wahren Selbst, von den Menschen, von den anderen Wesen, von Gott, sprich von der Schöpfung zeigt sich in endloser Traurigkeit über mein Sosein. Der Schmerz ist die erste Schicht, die mich zu mir führt. Widerstand gegen Schmerz und Leid sind in Wahrheit Widerstand gegen mich selbst. Es tut sehr weh ich selbst zu sein, mich wahrzunehmen und zu fühlen. Ich tue mir selber weh. Absolute Not und Bedürftigkeit zerbricht mich. Da ist viel Schmerz und ich halte ihn aufrecht und leide. Ich zerbreche ganz am unendlichen Schmerz, der nicht weggeht. Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist. Ich leide wie ein Schwein und fühle mich als gescheiterte Existenz. Die Illusionen zerfließen, keine Aussicht auf Besserung, jede Hoffnung auf eine Zukunft ist tot, ich bin einfach nur endlos, bodenlos traurig und allein. Nichts Reales im hier und jetzt fehlt, ich bin mir hilflos ausgeliefert. So ist das Sein in der Ohnmacht eine tiefe Bedürftigkeit und scheinbar untragbarer Not.

Ich kann mich nicht in mir und mit anderen dauerhaft sicher erfahren. Sicherheit ist immer nur relativ. Sie muss immer wieder neu errungen werden. Ich möchte sein dürfen mit all meiner Kleinheit auch wenn sich keine wahre Größe entfaltet. Ich bekenne es nicht geschafft zu haben alleine klarzukommen. Seit ich denken kann habe ich alles versucht mich (aus) zu halten. Es geht nicht, ich kann alleine nicht sein, keine Freude generieren. Das Verstecken und Vermeiden ist die Depression. Ich bin oft zu müde, um in Beziehung zu treten. Wie bekomme ich Lust darauf mit anderen zu sein und Energie dafür Gemeinschaft als nährend zu erfahren? Wem darf ich meinen ganzen Schmerz zeigen und geben? Warum geschieht immer wieder Identifikation mit dem Leid in mir und in der Welt? Was sind die Wurzeln des Leidens?

Fragen über Fragen und dann eine zentrale aus dem Mund meines spirituellen Lehrers Christian Meyer zur Selbsterforschung: Was gibt es mir mich als die Leidende wahrzunehmen? Was gibt es mir die Leidende zu sein? Was gibt es mir das Augenmerk auf Leid zu richten?

Leid und Leiden sind mir vertraut, hier bin ich zu Hause, empfinde eine Vertrautheit. Vielleicht ist es einfach eine Gewohnheit in der sich mein Leben eingerichtet hat. Echtes Leid habe ich viel erlebt und erfahren, echte Freude nur ganz selten (innen wie außen). Dafür unzählige Mal als täuschende Maske im Sinne von „gute Miene zum bösen Spiel machen“. Das macht mich wütend, da fühle ich schmerzhaft den Verrat an der Wahrhaftigkeit. Am schlimmsten ist es, wenn ich so bin, nur um zu funktionieren in der Welt der Menschen und nicht aufzufallen mit meiner inneren Not. Die Selbstverleugnung immer weniger zu leben bekommt die Energie aus dem Leiden darunter. Der radikal ehrliche Weg des tiefen sich einander Zumutens bedeutet mir viel und schöpft den Mut aus dem Schmerz des Vermeidens und Versteckens in all den Jahren davor.

Ich lerne durch den Schmerz. Leid nehmen und erfahren macht(e) mich bewusster. Wenn alles Leiden weg wäre was motiviert mich dann? Der Schmerz baut mich um, schiebt mich durchs Leben, verbindet mich mit mir und erlaubt mir zu fühlen was ungefühlt in den eigenen Tiefen wartet. Schmerzen und Leid haben mich aufgebrochen, weicher, zugänglicher und liebevoller gemacht. Den Schmerz in der wahrhaftigen Selbsterfahrung zu erleben und das Unterdrücken/Wegschauen überwunden zu haben ist eine unglaubliche Erleichterung.

Wahrheit erleben und sichtbar machen erfüllt mich zutiefst. Ich bin in tiefer Berührung mit mir. Ich fühle mein Herz und erfülle mich in dem berührt sein. Schmerz inklusive Leiden und Liebe sind eine stark aneinander gebundene Geschichte, die ich mir immer wieder inszeniere. Die Sehnsucht nach Liebe ist groß und mächtig, manchmal alles bestimmend. Ein Sog der mich zieht, stärker als alles andere mitten hinein in die Liebe und das Lieben. Ich vermische, verdrehe und verwechsle Liebe mit Leiden.

Und dann in einer verbundenen Atemübung brach die Frage herein „was wenn auch die Liebe, sowohl die menschliche als auch die unendliche, nur eine Illusion sind?“. Eine Erfahrung die kommt und geht, wie das Leben. Was wenn die Liebe wie das Leben nur sich selbst gehört und ich verbrauche mich in etwas Illusionären? Sehne, ziehe, quäle ich mich in einer Liebesillusion? Verbunden sein und Lieben wollen erzeugt inneren Druck und der Schmerz im immer wieder daran scheitern lässt mich lebendig fühlen. Der Schmerz hat etwas mit Leben zu tun. Die Leere ist die einzig bleibende Erfahrung. Die Leere des Seins hat keine Qualität sie ist auch nicht liebevoll oder lieblos. Das Ganze verwirrt mich.

Das Einssein auf seelischer Ebene erfahren dürfen ist ein Segen und gleichzeitig ist ein Wollen in mir zu erfahren, dass wir nicht „nur“ eine Seele, sondern auch ein Gefäß, ein Körper, ein Wesen sind. Einssein auch in der Gemeinschaft erfahren in der ich hier sein darf, wie ich bin – auch und gerade mit all der Not. Leiden schenkt mir auch tief verbundene Momente mit Menschen, sprich es eröffnet vertrauensvollen Kontakt. Im gemeinsamen Leiden Halt zu geben und im eigenen Leid gehalten zu werden ist so heilsam. Ich fühle mich unmittelbar davon betroffen. Ganz direkt. Ich brauche Gemeinschaft und kann nicht vollständig darin sein. Die tiefe Not der Isolation im Menschsein quält mich und ist noch nicht vollständig gefühlt und erfahren worden. Mich wieder ganz einem oder mehreren Menschen komplett auszuliefern und hinzugeben habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gewagt. Es fühlt sich in mir immer wieder so an nicht dazu zugehören und nicht gesehen zu werden. Dann kommt dieses Gefühl von trotzig verzweifelten „dann gehe ich doch alleine weiter“. Das Autonomiestreben und auch dieses verzweifelte „wie geht das einen Platz finden in dieser Ordnung auf Erden in der Gemeinschaft?“. Da ist viel Sehnsucht nach einer Gruppe von Gleichgesinnten in der wir einfach sein können und es nicht um Nützlichkeit geht, sondern um eine Kultur der Heilung mit ehrlicher, klarer Sicht.

Gott, das Größere, die Stille wirken im Leid in größerem Ausmaß in mir. Ich erfahre Gott im mich dem Leid hingeben in mir wirksam, klärend, tragend, transformierend. Wo ich am schwächsten und hilflosesten war hatte ich die größten Gotteserfahrungen in meinem Leben. Da war ich völlig ausgelöscht und nur mehr Gnade und Liebe am Wirken. Gott spricht durch den Schmerz und nimmt sich Raum für meine Transformation. Das Licht Gottes scheint dann durch meine Augen. Da ist ein Glauben daran über den Schmerz Gottes Größe zu erfahren. Jesus ist mir unglaublich nahe und immer ein großes Vorbild gewesen. Sein Weg des sich Hingebens bis in den Tod und dann zu Gott auferstehen war meine liebste Heldengeschichte. Der Schmerz und das Leiden weisen mich auf die offenen Kindheitsthemen hin das bodenlose Loch des Fehlenden. Ich trage meine Sehnsucht nach anlehnen können, vertrauen dürfen, wahrhaftig gesehen werden und nach jemanden der an mir Anteil nimmt herum. Ich kann das darunter leiden nicht beenden. Und das tut richtig weh. Die Traurigkeit lebt mich. Es wirkt so als wäre die Bedeutung meiner Existenz an das Leiden gebunden. Der Ausstieg aus dem Leiden in die Leere des Seins scheint mir fern. Ich darf glücklich sein nur kann ich es nicht. Wie fühlt es sich an, selbst ganz zu sein? Und wie fühlt sich eine Gruppe an, die ganz ist? Da fehlt jede Erfahrung dazu, das habe ich noch nicht spüren, fühlen, erfassen dürfen.

Leere (Worte) von Barbara

Wo bin ich, wenn ich schreibe …

Die an mich herangetragene Frage „wo bist du wenn du schreibst?“ hat einen tiefen längeren Prozess der Klärung in Bewegung gebracht. Ich schreibe durchgehend jeden Tag seit ich diese Kulturtechnik gelernt habe. Überall wo sich mein Körper gerade befindet, im Bett, am Klo, am Straßenrand, am Schreibtisch, neben der Donau sitzend, im Zug, am Friedhof … der äußere Ort ist beliebig. Ohne Zettel und Stift gehe ich nirgendwo hin. Im Schreiben entsteht ein innerer Raum in dem ich ganz bei mir bin und mich radikal authentisch ausdrücke.

Seit meinem achten Lebensjahr wird trotz der Legasthenie Seite um Seite gefüllt mit allem Möglichen und Unmöglichen. Das Tagebuch war viele Jahre lang der einzige sichere Ausdrucksort. Umgeben von einem menschlichen Minenfeld wo ständiges Aufpassen nötig war und jedes Wort letztlich früher oder später gegen mich verwendet wurde, war Schreiben die Rettung in Form eines geduldigen, verständnisvollen Gegenübers. Für Zettel und Stift war ich, im Gegensatz zum Außen, okay wie ich war. Menschen haben mir schon immer viel anvertraut und gleichzeitig deutlich gemacht, dass das Anvertraute nicht weitergegeben werden soll.

Das Tagebuch als Überlebensquelle, um all die äußeren Eindrücke zurückzufahren und mit mir selbst zu sein. Da ströme ich aus dem Nichts zusammen, alles wird langsam und es findet sich ein Tempo, das mir entspricht. Wo sonst alle Sinne nach außen streben (müssen?), darf ich hier schutzlos in mir sein. Ich komme zu mir und werde innerlich klarer. Ich erfasse, halte, verstehe und überschreite mich, wenn ich schreibe. Ein innerer Dialog entwickelt sich. Berührbar von allem öffnen sich die Dimensionen. Egal was passiert ich bin da. Schutzlos den Einfällen die Ehre geben ist ein Genuss. Alle Anteile von Licht- und Schattenreichen Dämonen, Engel, Schlangen, Götter überkommen, ergreifen und überfallen mich. Auf einem weißen Blatt wickeln sich Licht und Dunkelheit ein. Irgendetwas schreibt mich. Radikal ehrlich ausdrückend erschaudern bis ergeilen sich in der Langsamkeit des Schreibens alle Sinne am Prozess. Es ist ein Erfassen all dessen was sich zeigt. Da sein dürfen ohne Fragen und Antworten empfangen. Ich wandle mich, wenn ich schreibe. Es ist auch ein mich herausschreiben aus den zugeschriebenen Geschichten. Im Schreiben kann ich meine Identitäten und alle Machtstrukturen hinter mir lassend verlassen. Mein ängstliches Selbst fällt weg und ich darf alles und nichts sein. Auch alles was ich nicht bin und gerne wäre. Es erschließen sich Räume die noch nicht zugänglich waren. Das ganz Andere und doch auch eigene teilt sich mit. Grenzenlos wortreich bin ich da. Einfach da sein und Raum halten für den Schreibprozess. Alles ausblendend was sonst um mich scheinbar real ist. Ganz in mir im Zentrum des inneren Seins schreibe ich. Da kann ich mich auch in allem Ungewohnten und Unbehaglichen spürend einlassen. Vielleicht bin ich einfach still, wenn ich schreibe. Identitätslos werden die auftauchenden Phänomene wahrgenommen. Ich verabschiede mich und bin dennoch da, um der Wahrhaftigkeit die Ehre zu geben. Nichts findet in allem seinen Ausdruck.

Warum ich dann ausgerechnet Mathematik studiert habe? Keine Ahnung! Es war vielleicht eine sinnentleerte Trotzreaktion etwas zu machen, was meine beiden Germanisteneltern mir nicht zutrauten. Hier war ein Bereich wo sie mir nicht drein reden konnten, weil sie es nicht verstanden. Dieses Vermeiden von Kritik und mich verstecken vor dem Schmerz des Abgelehnt Werdens hat mich weit von mir entfremdet. Und ich büße für diesen Fehler seither mit zunehmender Qual, die eine innere Träumerei vom Schreiben zu leben als illusionäres Luftschloss offenbart. So lasse ich mich schreibend träumen, um Bekenntnis abzulegen wie es mir geht und was sich in und durch mich bewegt. Dieser Blog erfüllt einen Kindheitstraum und macht mich sichtbar. Hier kann ich meine Wahrnehmungen ganz wahrhaftig spürend, fühlend und sinnend ausdrücken in radikalen, unzensurierten Worten. Hier bekomme ich ein ja von mir.

Das Schreiben erfüllt mich mit großer Dankbarkeit! Wenn es dann auch noch gelesen wird und mich greif- und nahbarer macht, falle ich in die Glückseligkeit.

Spirituelle Krise

Die letzten Monate und meine derzeitige Situation sind besonders im Sinne von unbekannt, schwer fassbar, kaum verstehbar und kommunizierbar, vielschichtig und wandlungsreich. Den paar Menschen denen ich mich mit meinem ganzen Sosein anvertraue bis zumute finden dafür unterschiedliche Zuschreibungen beginnend bei depressive Phase, über spirituelle Krise wohl die dunkle Nacht der Seele, Erleuchtungsbeschwerden, Verrücktheit bis zu einer erwachten Kundalini samt der Energetik die mitunter mit mir im Gepäck durchschießt. Die Benennungen machen etwas mit der Erfahrung und ich werde feiner in der Wahrnehmung was Bezeichnungen mit dem Beschriebenen und den Haltungen zu dem Erfahrenen machen. Ich erkenne was das Etikett mit der Form macht indem es den Wert und die Möglichkeiten ebenso wie Limitierungen mitbestimmt. Oft schaffe ich es nicht mich verstehbar zu machen. Wie schön wenn dann eine Seele einfach meine Seele sieht, mich in meinem Sosein im Moment immer wieder neu wahrnimmt und mir Raum gibt.

Für viele scheinen Krisen etwas zu sein, was auf grobe Fehler hinweist und der Änderung bedarf. Das ist wenig hilfreich für diejenigen, die gerade als Folge von spirituellen Prozessen den Tod ihres Egos erleben. In sämtlichen ehrwürdigen Schriften wird darauf hingewiesen, dass spirituelle Krisen spätestens dann entstehen, wenn wirklich wichtige Entwicklungsschritte gegangen werden und man sich aus der Erprobungs- und Spielzone hinausbewegt. Jede authentische spirituelle Bewegung führt früher oder später durch die Nacht, durch die tiefsten Schatten, dort wird das Licht geboren, hier erwachsen übersinnliche Fähigkeiten und lösen sich auch spirituelle Identifikationen. Tiefe Bewusstwerdung beginnt durch Schattenintegration. Jeder Mensch darf eigenen Erfahrungen machen, wie schmerzhaft auch immer diese sein mögen. Keiner kann einen anderen vor dem Schicksal bewahren. Die spirituellen Krisen entstehen, wenn neue Schlüsselerfahrungen und Gottesbegegnungen, die alten Weltbilder in Frage stellen und bewirken, dass sämtliche bisher gelebte Lebensstrategien keine Wahrheit und Gültigkeit mehr haben. Mit zunehmender Gottesnähe geraten innere Werte zunehmend ins Schwanken und ich als Mensch gleich mit. Dieses Wesen was davor da war dieses stark identifizierte Wesen ist nicht mehr. Neue Bewusstseinszustände treten auf und überwältigen, verwirren im Erleben bis zu einem temporären Identitätsverlust. Die spirituelle Krise meint eine Bewusstseinserweiterung, die mich in Bereiche führt, mit denen ich aufgrund meiner bisherigen Lebenserfahrung nicht umgehen kann.

Bei mir fühlt sich immer wieder an wie existenzielle Vernichtung, ein Sein in einer Todeszone. Ich kenne diesen Zustand schon aus dem Mutterleib, wo in der Gebärmutter meiner Mutter zuvor zwei Tode von sich entwickelten Embryonen stattfanden. Ein dunkler stiller Raum in dem ich versuchte zu wachsen und zu reifen. In der Rückschau kann ich erkennen wie ich schon damals geschult wurde darin genau in der Todeszone weiterzuleben. Später kamen dann noch eigene Nahtoderfahrungen, Selbstmord(-versuche, -androhungen) im familiären Feld und Freundeskreis, begleitet von viele tiefe existenzielle Nöten wo immer die Frage offen war: Darf/kann/soll ich bleiben. Ein andauernder Kampf und eine Suche um Geborgenheit unter den Menschen im Angesicht von Vernichtungsenergie und Gottesnähe. Daran und darin habe ich gelernt, in der Ohnmacht und dem Ausgeliefert sein zu (über-)leben. Traurigkeit und unterdrückte Liebe sind ein und derselbe tiefe Ozean. Angst entsteht nur, wenn ich die Ohnmacht vermeide. Das heute nicht nur mehr funktionieren zu müssen verschafft mir eine Erleichterung in der ein Raum entsteht in der ich die Ohnmacht genießen kann und ein Gefühl von Glückseligkeit entsteht in dem ich nichts kann/will/muss/soll.

Wenn man Wahrheit berührt kann man nur staunen, es gibt kein Wort wie man Wahrheit beschreiben kann. Man kann Wahrheit berühren und atmen, mehr ist angesichts von Wahrheit nicht möglich. Ein betrachten und ausdrücken von Wahrheit ist immer individuell und eine Annäherung. Und mit der Erfahrung wieder hinauszugehen in die Welt ist intensiv. Wenn du hinter die Kulissen geschaut hast, gibt es keinen Weg zurück mehr. Die Illusion trägt nicht mehr. Ich war krank, jahrzehntelang, ohne es zu wissen, ich lebte ein funktionierendes Leben und das geht nun nicht mehr. Die inneren Dimensionen schalten sich frei, es kann nur mehr mitgemacht werden, wie eine rollende Lawine, die dich begräbt. Dabei sterben alte Seinsweisen, die das Wachstum behindern. Der alte Existenzmodus und Persönlichkeitsstrukturen zerbröseln. Du bist dadurch immer weniger und die Unendlichkeit nimmt immer mehr Platz. Das spirituelle Wesen übernimmt die Führung über das Ego, das immer wieder versucht die Sicherheit und Gewohnheiten aufrechtzuerhalten. Die Kanäle werden durchlässiger für das Schöne und Erhebende ebenso wie für das Grausame und Zynische. Wenn etwas echt ist, dann bin ich glücklich auch wenn es unangenehm ist. Es kommt viel rein und ich brauche Zeit und Raum, um Reize zu verarbeiten und dementsprechend langsam reagiere ich mitunter. Wenn das innere Reich immer zugänglicher wird, dringt es in die gewöhnliche Bewusstheit ein und die Trennung zwischen den beiden Gebieten beginnt sich aufzulösen. Die Augen schauen anders, der Ausdruck ändert sich, das kann kaum einer nachvollziehen.

Wenn massive Öffnungen passieren, heißt das nicht, dass man konstant in der Glückseligkeit bleibt. Es sind Ausblicke und Phasen. Da ist auch sehr viel Dunkelheit, vielleicht weil all das was geöffnet wurde wurzeln in der Tiefe der dunklen Erde bekommen soll. Öffnungen sind der Beginn von einer tiefen Reise. Es wird nun im Ego aussortiert. Der Zustand kann nicht gehalten werden. Darum geht es vielleicht auch gar nicht, sondern darum in der Verzweiflung, Ohnmacht, Angst und Schuld in all den unangenehmen Zuständen stabil zu werden. Anstatt diese Dinge loszuwerden rein tauchen und annehmen, die Informationen in den Energetiken bergen.

Leid ist dann da, wenn ich in meinem Ego konfrontiert bin und Widerstand habe. Dagegen sein/gehen verbraucht unglaublich viel Energie. Konfrontation plus Widerstand ergibt Leid, Konfrontation in meinem Ego plus Offenheit ergibt Hingabe. Und diese Hingabe ermöglicht ein Erkennen. Ich erfasse warum ich depressiv geworden bin: Schon in früherster Kindheit habe ich gelernt unerträgliche Körperempfindungen und schmerzhafte Gefühle abzuspalten und mir nichts anmerken zu lassen. Auf diese Weise war ich mir selbst verloren gegangen. Im mich wieder finden ergeben sich Verrücktheiten und dennoch ist vielleicht genau das ein wieder gesund werden. Statt verzweifelt zu versuchen das eigene Leben zu kontrollieren und auszubeuten entwickelt sich eine Haltung der Zusammenarbeit mit der eigenen Lebensdynamik.

Ich erkenne wie ich gegen den Lebensplan ankämpf(t)e und gegen den Gegner Leben nie ankomme. Wie oft habe ich gehört, dass ich der Schöpfer meines Lebens bin. Ich glaube die Idee der Schöpferkraft ist vielen Menschen zu Kopfe gestiegen. Mein Verständnis von Schöpfertum ist nicht, dass ich alles, was ich will, haben und erschaffen kann, sondern dass ich alles, was ich will, in mir seiend fühlen und spüren kann. Ich bestimme nicht die Aktionen des Lebens. Maximal kann ich die Schöpferkraft bedienen und – mit bewussten Reaktionen auf mein Leben – mich in Hingabe üben. Was wenn mein Lebensplan im göttlichen Plan des „großen Ganzen“ etwas ganz anderes mit mir vorhat, als ich mir selbst ausmalen kann? Was wen ich den Sinn und den göttlichen Plan nicht erkennen kann, vielleicht weil die Zeit dafür noch nicht reif ist. Tja dann kann ich mich nur in Demut gegenüber der Schöpfung üben.

Alle Wünsche werden im Widerstand geboren. Wenn ich irgendetwas anders haben will bin ich in Wahrheit ohnmächtig, also nicht bereit alle Gefühle zu fühlen die da sind. Der Widerstand schützt mich vor der Erfahrung grenzenlos dem Leben ausgeliefert zu sein und mich allumfassend ohnmächtig zu fühlen gegenüber dem was geschieht. Es entspannt das ganze Leben, wenn ich mich nicht mehr dauernd davor schützen muss, das irgendein Scheiß passiert, weil ich okay damit bin ihn zu fühlen mit der Seele im Körper. Es hat ja einen Sinn, dass das Üble da ist, es will integriert und eingegliedert werden. Der spirituelle Prozess sehnt danach sehr bewusst durchlebt zu werden! Allem was ich bewusst zustimmen kann ist Gnade!Zum Trauma wird ein Ereignis erst in dem Moment, wo ich versuche den seelischen und körperlichen Schmerzen zu entkommen. Wo ich die Situation wie sie kommt ablehne und das Ausgeliefert sein verleugne. Damit schicke ich Gott und somit die Seele weg raus aus der Erfahrung. Das zu erfassen war ein wirklich tiefer Erkenntnisprozess, weil ich in diesen Momenten erkenne wie ich von Gott – dem Urheber der Schöpfung wie sie ist – weggehe, der Erfahrung ausweiche und nichts mehr spürend/fühlend Gott in den Täter hineinprojiziere und damit das Böse in mich einlade. Das Böse heilt die ständige Schwere und Bedürftigkeit. Es gilt zur ganzen Geschichte, zu allen Schmerzen zu stehen und sie zu mir zu nehmen. Es durfte so sein, dass mir in meiner Kindheit dem Bösen ausgeliefert keiner helfen konnte und wollte. Es darf so sein, dass ich jetzt immer wieder einmal keine Hilfe habe. Ich bin in der Lage mit der Seele im Körper bleibend absolut hilflos und verlassen da zu sein. Die Dunkle Nacht der Seele ist etwas Gutes, sie darf ganz da sein. In der schlimmen Erfahrung der Ohnmacht entsteht Gott, wenn ich sie zulassen kann. Ich mache die Erfahrung, die ich damals vermieden habe, und muss nicht mehr davor weglaufen. Es entwickelt sich eine Haltung wo nichts mehr stört, vielleicht ist das bedingungslose Liebe.

Eine Ahnung hat das Herz, es nimmt einen Sog und Impulse für den nächsten Schritt wahr. Im Sommer habe ich den Wunsch geäußert bedingungslos lieben zu wollen und die dunkle Nacht der Seele ist das Geschenk, dass meine Liebesfähigkeit für immer mehr Zustände und Wahrnehmungen entwickelt. Damit einhergehend erwächst eine tiefe Nähe zur Jesusenergie voller Barmherzigkeit. Jesus sagte „alles Leid der Welt zu mir“ meinend alles (mit) zu fühlen, die Energien zu spüren und in Liebe präsent zu sein. Er sagte nicht „alles Leid der Welt ist mein Leid“. Das habe ich verstanden und lerne zu differenzieren, was im Moment mein Leid ist und was ich mittrage/halte.

Es gilt die Botschaften und Zeichen des Lebens wieder lesen zu lernen. Es überfordert mich in mir verletzlich mitfühlend und stabil präsent im sozialen Umfeld zu sein. Es hilft Erfahrungen immer aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, um das Potential aus dem  Erfahrenen zu bergen. All das gehört in den Alltag integriert und ist mehr als nur eine Herausforderung. Die Spiritualität im Leben, im Dienst an den Menschen, in Beziehungen stabil zu halten ist grenzenlos überfordernd. Die Notwendigkeit zwischen neuen Erkenntnissen und weltlichen Begebenheiten zu jonglieren mit der Auflage für das Leben zu sorgen und Geld verdienen zu müssen machen einen Zwiespalt zwischen materieller und spiritueller Welt deutlich. Was wenn wie bei mir massive innere Blockaden entstehen, weil das innere höhere Selbst anders will als die eher weltlich ausgerichtete Persönlichkeit? Hier darf ich Verantwortung für den eigenen Weg übernehmen und Hingabe an die höheren Mächte entwickeln. Die Herzenssehnsüchte und Ängste erfassen und einen Beziehung zu beiden aufbauen, je bewusster ich mit beiden bin, umso eher kann sich der Herzensweg formen. Sowohl die Sehnsüchte also auch die Ängste arbeiten für das Herz. Und irgendwann ist der Zustand wie er ist nicht mehr auszuhalten und es muss sich etwas ändern. Menschen kommen ins Leben, Räume öffnen sich und Handlungen zur Realisierung des Herzensweges folgen dann hoffentlich. Ich übe mich darin zunehmend mit der Seele im Körper zu bleiben und die Erfahrungen ganz in inkarnierter Form zu machen. Alles wirkt über die innere Bewegung, übers in Resonanz gehen, den Austausch von Energien. Daraus entfaltet sich alles, hier kann die göttliche Kraft wirken.

Ich wünsche mir, dass jeder Mensch auf dieser Erde einmal die Göttlichkeit erfahren kann. Es ist eine Explosion mitten in der Stille, alles fällt weg, die reine Schönheit des kosmischen Tanzes. Es ist die Liebe, die göttliche Kraft, die alles regelt und neu reguliert. Mich der immer mehr auszuliefern und hinzugeben ist im Kern der Prozess in dem ich bin. Ganz werden und den mir noch unbekannten Platz in der Welt einnehmen, den Gott mir zugedacht hat, darum geht es. Im Nichtwissen weitergehen in Vertrauen, Hingabe und Dankbarkeit, dass der nächste Schritt ins Nichts trägt. Glauben, vertrauen, lieben; immer und immer wieder!

In Liebe Barbara

2020 die Herzöffnerin

Mein altes Jahr endete mit einem Wochenende in einer schamanischen Zeremonie des Kakaorituals, die mein Herz wieder um einiges Schichten befreiter erst einmal in tiefe Erschöpfung versinken ließ. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte und kann ich entspannen ohne mich vorher zu erschöpfen. Ohne ein Retreat zu besuchen, ohne innere Arbeit zu tun, ohne meinen Körper zu verausgaben, ohne mir Wissen anzueignen, ohne emotionale Prozesse voranzuschalten, ohne mich zu überwinden in Kontakt zu gehen mit wem oder was auch immer. Das ist so ein unglaublich erleichtertes Lebensgefühl! Weich, gefühlsfließend, durchlässig, mit freudvollen verspielten Impulsen und einigen sich aus der Deckung trauenden Informationen aus dem Unterbewusstsein.

Es ist sehr anstrengend das Herz zu verschließen! Alle Trigger im Außen erinnern uns nur an unsere Herzverschlüsse. Der einzige Schmerz den es an der Wurzel gibt, ist der Herzverschluss. Die Erschöpfung der Jahrzehnte, wo wir unser Herz verschlossen und zugemacht haben, kommt beim Herzöffnen hoch.

Die Wahrnehmung hört nicht bei der Verletzung auf, die Wahrnehmung wird weiter, die Verletzung ist da und da ist noch mehr! Die Wahrnehmung zu verändern und das Herz zu öffnen (auch nur einen Spalt, auch nur einen Schritt des Hinbewegens sind wertvoll) sind die Hilfe, die wir brauchen, um die Kette der Weitergabe der Programme anzuhalten und das Leid nicht mehr weiterzutragen. Wenn das Herz offen ist, ist Frieden. Was wenn das Herz offen ist?

Die Wahrnehmung erweitern bedeutet ich erlaube mir den nächsten Schritt. Die Lebenskraft (wieder) zu bekommen gelingt nur, wenn wir selber das Herz wieder öffnen. Das kann niemand für uns tun. Menschen haben einen psychischen Selbstheilungsprozess den die Seele und das Leben für uns machen. Und gleichzeitig  gibt es etwas viel Größeres, dass uns trägt, unterstützt und initiiert. In den letzten Tagen des alten Jahres hatte ich einige Nächte in denen ich nicht so müde, im halbtoten Erschöpfungsschlaf wie zuvor verbrachte, sondern viele luzide Phasen hatte. Zusätzlich verbrachte ich bewusste Phasen in Zwischenwelten und merkte wie mein Herz unrhythmisch pochend wie von innen heraus umgeformt wurde und wird. So als würde etwas Größeres ins Herz greifen und eingreifen.

Nach einer verschlafenen Silvesternacht erwachte neues Leben: Der Körper wollte sich bewegen und genoss den Yogafluss, der verbundene Atem trug mich durch Wellen aus Schmerz und Ektase, ehe alles in einer langen tiefen Stille ausklang. Der Boden trägt, alles ist entspannt, ich bin allein und sicher geborgen. Was will ich? Nichts lange nichts bis sich der Gedanke an die Silvestermeditation von Romen (nach Mari Nil zur Seelenreise) formte und dieser Impuls zur Umsetzung kam. Erfahrungssplitter des unfassbaren Geschehens…

Die Absolutheit des Lichts ergreift mich,

Willenloser unkoordiniert zitternder Körper,

Wasserfallwellen aus Tränen die in Licht fließen,

All der Machtmissbrauch durch und mit mir, in diesem und allen Leben der Seele, brennen und alles fleht um Vergebung.

Bitten „bitte, bitte, bitte lass mich damit aufhören, jeden Missbrauch und mich missbrauchen lassen aufgeben und anstelle dessen ehrliche Verbundenheit (er-)leben“.

Der Geist fällt ins Herz, alles wird vom Herz absorbiert.

An mir geschieht Begnadigung … etwas greift mir ins Herz (Jesus?) …

Keuschheits-, Armuts- und Schweigegelübte fallen unter würgen.

Die Meister der Akashachronik schlagen den Plan meiner Leben auf.

Ich darf eine Frage stellen und stammle „wer bin ich?“

Du bist eine von uns, warst Meisterin, hast diese Macht missbraucht und bist raus gefallen.

Schauer, benommen die Orientierung verlieren, Schwindel und Nebel.

Erneut bitten „bitte, bitte, bitte löscht den Machtmissbrauch und erlaubt mir Verbindung“.

So sei es, ein Wisch und es geschieht.

Verbundenheit fühlbar hier in mir!

Tiefes Ausatmen, der Herzschlag beruhigt sich, das Zittern wird feiner und die getrockneten Tränen kleben überall.

Ein Sinken in Gottes Arme – Vertrauen, Hingabe, Dankbarkeit.

Diese Zeilen waren erst lange nach der Meditation verfassbar, die Erfahrung brauchte Zeit sich in das Bewusstsein jeder Zelle zu setzen und meine Feinkoordination verunmöglichte eine zielgerichtete Bewegung. Langsam klang das ab und mich überkam eine Lebensfreude unglaublichen Ausmaßes in der ich das visionboard für 2020 über ausgestaltete. Möge die Energie fließen, möge der Grund tragen, möge die gefühlte Verbindung bleiben, möge das Herz bedingungslos Lieben. Danke, danke, danke!

Das letzte Leben

Vor gut einem Monat wurde mir unfassbar schmerzhaft bewusst wie viel Raum das falsche Selbst – Programmierungen von Eltern und Gesellschaft, Automatismen der Fixierung, Blockaden und Muster aus den Traumatisierungen mit ihren Überlebensmechanismen – in meinem Leben bisher eingenommen hat. Ich habe mein Leben lang versucht mich ruhig, still, angepasst und liebenswert zu machen. All die Versuche, Übungen und Konzepte haben mich erschöpft und unterdrückt. Und jetzt will ich die Erschöpfung und Depression nicht. Das ist absurd!

Plutonische Wut, schiere Verzweiflung und überwältigender Schmerz aus dem Erkennen der eigenen inneren Verwahrlosung haben mich in eine radikale Wahrheitsschau geworfen. Da ist viel Trauer über all die Jahre die ich mich verlassen, vernachlässigt und selbst unterdrückt habe. Mir nicht erlaubt habe einfach zu sein und zu lieben. Und mir nicht erlaubt habe tief geliebt zu werden. Da ist ein gewaltvoller Akt in mir der mir nicht begegnen will. Ich bin alleingelassen worden und jetzt lasse ich mich selbst allein. Es tut verdammt weh die innere Verwahrlosung zu fühlen! Diese enorme innere Not des bedürftig allein gelassen worden Seins und mich damit allein Lassens ist eine masochistische Quälerei. Damit ist jetzt Schluss.

Das Erlebte und Erleben richtet sich nicht gegen sondern für mich, für meinen Prozess. Dinge geschehen und Menschen gehen ihren Weg. Was wen ich meiner Wahrnehmung trauen kann, wenn sie Realität abbildet? Dann nehme ich mich ernst! Ich möchte mir ganz nahe kommen und sein. Ein Rufen und Ausschau halten nach dem wahren Selbst, lauschen und wahrnehmen, immer wieder die Seele in den Körper einladen, mich mitteilen und Menschen tief begegnen und mit mir vor allem durch den verbundenen Atem täglich in intimen Kontakt sein haben viel Bewusstsein und neue Lebendigkeit gebracht. Die Verzweiflung schob und die Wahrheit erfahren wollen zog mich in die bisher tiefste Erfahrung.

Wie viele Jahrzehnte mit unzähligen Mechanismen versuchte ich der inneren Leere auszuweichen, sie wegzuschieben, zu überdecken, zu verstecken vor mir und den Mitmenschen. Diese klare schmerzhafte innere Wahrheit im Kern nichts einfach nur Leere zu sein wollte ich nicht haben. Ein Wesen ohne Botschaft, Mission, Auftrag, Ziel. Man kann den eigenen Willen nicht benutzen um sich selbst zu vernichten, es funktioniert nicht. Das einzig mögliche ist sich zu akzeptieren wie man ist. Egal wie hart es ist mit mir in intimen Kontakt zu bleiben, ich werde nichts und niemanden mehr in mir zurücklassen. Jetzt gibt es ein Daseinsrecht für alles. Endlich war ich bereit genug genau das zu erfahren, erschöpft vom Bekämpfen und Wegrennen, verzweifelt ob all der vergeblichen Versuche doch etwas anderes zu finden. Genau an dem Punkt wo die Erfahrung der inneren Leere zu hundert Prozent auftauchen konnte.

Zuerst war da nur Ablehnung gegen diesen leeren, schweren, unlebendigen Brocken den ich mein(e) Leben lang schon mit mir herumschleppte. Jeder Versuch etwas Dankbarkeit wahrzunehmen verfehlte sein Ziel. All die Mühe, den Groll, die Erschöpfung, die Scham des „in Wahrheit nichts Seins“ und die Verzweiflung fühlen und ausdrücken. Es war kein durchfühlen sondern ein hinein sinken, ja zu diesem Anteil (?) meines Selbst „die innere Leere“ werden. Schwere tote Leere die mächtig bedeckend sich ins Unendliche erstreckt, unbeweglich und unbarmherzig der Zeit trotzend wie eine uralte verlassene, vergessene Festung in der kein Leben mehr zu finden ist. Was schützt sie? Nichts keine Ahnung! Nur wieder diese altbekannte Verzweiflung darüber, dass meine Blockaden und Widerstände nicht wie bei all den anderen Menschen irgendetwas Wertvolles beschützen und damit ehrenswert behandelt werden können. Nichts nur Totenstille, was verbirgt sie vor mir … warten … lange nichts … bis es wie ein plötzlicher Einfall zu mir durchdrang. Den Tod, all die Tode meiner Seele, alle die toten Anteile meines Selbst, die wahrzunehmen wurde bisher von mir ferngehalten. Ein Schaudern und Grauen durchzog alles und die Schleier fielen. Das Schauen all der Leben meiner Seele zu allen Zeiten und alle Tode, die sie schon gestorben ist, berühren mich zutiefst. Angst stiegt auf und meldet sich als warnender Wächter mit der Botschaft: „Achtung hier gibt es kein Zurück mehr.“. Das will ich ohnehin nicht, so viel ist mir klar, koste es was es wolle ich will die Wahrheit erfahren. Da zog sich die Angst zurück und es wurde still, ganz still, absolute Präsenz, reine Bewusstheit, völlig neutral, zeit- und grenzenlos … das bin ich, das ist die Wahrheit und die Seele ist gestorben. Ich war mir noch nie so nahe ohne etwas zu sein. Unglaubliches Staunen darüber, dass es kein Wollen braucht um lebendig zu sein, alles ist belebt in diesem endlosen Raum der leeren Nichtexistenz. Seither bin ich das und tief dankbar für jeden Atemzug da mir klar gezeigt wurde, dass dies mein letztes Leben ist. Dieser Tod ist nur als Erwachte möglich als befriedete Seele.

Am 1.1.18 geschah das erste Aufwachen – der Tod des diesseitigen Ichs – mit der ersten Erfahrung der Unendlichkeit. Da ging es erstmals durch alle Gefühle hindurch in die innere Tiefe der ewigen Seinszustände wie Frieden, bedingungslose Liebe und reine Freude. Dass es da noch weiter in die Tiefe geht war mir nicht bekannt. Es war ja auch immer herrlich in diesen Seinszuständen anzukommen und zu sein. Sie sind nicht die letzte Wahrheit. Wenn diese Zustände auch noch verschwinden und sich die innere Leere als Nichtexistenz erfährt, dann stirbt die Seele, alle Bindungen, Bezüge, Beziehungen, Inhalte fallen weg. Wenn die Seinszustände vollständig auftauchen und ins leere Nichts fallen bin ich ganz körperlich präsente Stille. Es bleibt nichts nur mehr reines Bewusstsein in dem „ich“ gestorben bin und dennoch Lebendigkeit erfahren wird. Alle Beziehungen sind auch nur eine Erfindung, die eigene Schöpfung in jedem Moment wieder neu. Es sind die Beziehungen, die wir erfinden, die überhaupt erst ein „ich“ hervorbringen. Am 20.12.19 geschah diese Erfahrung der Vertiefung, der Tod der Seele, alles erlöste sich im Jenseits. Was bleibt ist lebendige, leere, stille Präsenz. Seither bin ich bei mir und kann erfassen was die Mystiker mit „sterben bevor du stirbst“ wirklich meint.

In tiefer Dankbarkeit vor allem für Fanny und Romen!

Der letzte Abend

Vor einem Monat war ich fast nicht mehr da, es war zu viel und ich habe geplant, mit möglichst wenig Ungemach für andere Menschen, dieses Leben zu beenden. Die Details spare ich aus. Es war geplant und ich war da und bereit. Gleichzeitig war auch etwas Größeres am Werk, das den Plan vereitelt hat. Das Universum hat es schlicht nicht erlaubt. Das hat mich so demütig verunsichert zurückgelassen, dass ich in dieser langen, dunklen, einsamen Nacht entschieden habe Gott nicht mehr in sein Handwerk zu pfuschen und mein Leben zu akzeptieren. In der inneren Verwahrlosung, Resignation und Kapitulation kurz davor habe ich einen „letzten“ Text verfasst den ich hier mit dir teile:

Es ist Zeit Abschied zunehmen.

Es gibt den Moment wo der Rhythmus des Atmens und des Herzschlages versiegt.

Der Tod ist nicht die Strafe sondern die Belohnung.

Wie oft bin ich im Leben gestorben?

Der Blick auf das Ende erfüllt mit Dankbarkeit und Frieden.

Ich kann einverstanden sein mit dem was das Leben geschenkt, gebracht, genommen und abverlangt hat.

Ich bin mir bewusst bereit zu sein zu gehen – auch wenn manches noch offen ist.

Was wäre noch zu klären um im inneren Frieden zu sein?

Egal, es liegt nichts in meiner Hand.

Den Tod sehen entspannt mein Herz, ein Blick in das Wesentliche und Wirkliche erlöst.

Wirklich ist nur dieser Augenblick.

Es gibt nichts außer diesem Augenblick.

Und der ist unabhängig davon was geschehen ist oder geschehen könnte.

In Bezug zu diesem Augenblick brauche ich nichts.

In dieser inneren Realität bin ich frei.

Es braucht keine Erwartung, keine Absicht,  keine Erinnerung und kein Wissen.

Welche ein Segen zu gehen!

Heute bin ich anders da, vieles spannt sich aus dem Augenblick auf. Ich erkenne wie ich das Leid nicht fühlen wollte und taste mich da rein mir das zuzumuten was an der Grenze von Bewusst- und Unterbewusstsein auf mich wartet. In der Not spüre ich die Notwendigkeit zu leben. Einsicht und Erkennen in verschiedenen Kontexten bereiten einen nach dem anderen Schritt ins Nichts vor und tragen zum Schauen von Wahrheit bei. Durch die Demütigung hindurch gehend bricht der Stolz etwas in der Hand haben zu wollen. Es ist zu früh zum Sterben, weil ich mein Herz noch nicht voll gelebt habe. Mein falsches Selbst verhindert frei meine Liebe auszudrücken und mich hinzugeben im Leben an die Menschen.

Wie will ich sterben und wie will ich leben? Ganz in Kontakt mit diesem unmittelbaren Augenblick durchdrungen und gehalten vom unendlichen Herzensraum. Dann ist es gut.

Wie viel Tod enthält dieser Augenblick? In der Tiefe des Moments stirbt jede Form und jeder Zustand und der Tod erfährt sich wie das Leben. Vielleicht ist meine Todessehnsucht gar nicht gegen das Leben gerichtet. In ihr verbirgt sich ein Sehnen ganz im Herzraum aufgelöst zu sein und zu leben. Mich frei darin bewegen zu können und mich aufzulösen im unendlichen Herzen.

Liebe sein und ersehnen. Da fließt so viel Liebe in und durch mich. Diese Liebe, die keinen Ausdruck findet, brennt. Ein Höllenfeuer im Inneren endlos qualvoller Schmerz. Ich habe nichts in der Hand tod wie lebendig. Lieber Gott bitte heile mein Herz.

Der Augenblick ist jetzt, er fängt nicht an und hört nicht auf. Im Augenblick ist Liebe. Da ist ein überfordert sein aus Liebe. Bitte hilf mir ehrlich zu sein! Es tut so weh das ganze Verstecken, Zurückhalten und Täuschen. Meine Traurigkeit ist Liebe die sich nicht ausdrücken darf, sie ist bodenlos. Ich erfahre mich als leeren Raum voller Sehnsucht und unendlichem Energiedurchfluss.

Sinken in den tiefen inneren Grund erkenne ich in mir selbst Wahrheit: Liebe kann durch kein Tun erreicht werden, schon gar nicht gedacht werden (da liebe ich nur eine Phantasie). Liebe entsteht! So sehr es versucht wird, das Gefühl der Liebe ist nicht erreichbar. Es ist unmöglich etwas zu tun, um einen anderen zu lieben oder mich liebenswert zu machen. Für Liebe kann man nichts tun oder lassen. Liebe (und Selbstliebe) kann unmöglich gemacht werden. Liebe geschieht! Es ist ein innerer Zustand der passiert. Vielleicht gerade wenn der Auftrag „liebe dich, das Leben …“ fallen gelassen wird. Wie wäre das, wenn ich gar nichts lieben müsste? Wie fühlt sich das an? Wenn ich nichts lieben soll, dann kann Liebe, wie alle anderen Zustände auch, auftauchen. Mir bleibt nur mich anzunehmen wie ich bin – bedürftig, verletzt, sehnsüchtig, lebendig, liebend – und aufhören mich selbst zu negieren oder mir vorzuschreiben wie ich sein soll(te). In der Welt sein bedeutet alles lieben lernen. Heilung liegt in der Fähigkeit bedingungslos zu lieben.

Alles was wir nicht fühlen können und wollen steuert uns. Ich bitte darum in der Lage zu sein auf meine Wahrheit zu schauen und der (Selbst)Erfahrung zuzustimmen. Die Ohnmacht und Unentrinnbarkeit akzeptieren. Fühlen und hinschauen, beobachten und benennen was da ist. Es unterscheiden von dem was da sein soll(te).

Ich darf etwas von mir verstehen. Ich darf alles fühlen. Und ich kann mich ausdrücken. Das ist Gnade und Segen. Gottes und mein Wille fallen im Mensch sein zusammen. Ich bin und fühle mich erstmals wie eine von euch. In Liebe Barbara

Guru „Dunkelheit“

Ich bin geduldig am Weg der ewigen Transformation. Ein Mystiker ist ein Mensch, der durch pure Erfahrung die Essenz findet. Es geht um den direkten Kontakt und das Erfahren ohne Konzepte/Identitäten/Gelerntes. In der Dunkelheit weilend sage ich immer wieder ja zu meiner Erfahrung als Dunkelheit und gebe jeden Kampf für und jede Hoffnung auf Veränderung auf. Das Leben nimmt vielleicht gerade dann seine wahre Form an, wenn scheinbar alles in Scherben liegt. Vielleicht fühle ich mich jetzt schlecht, weil ich nicht will, dass ich mich schlecht fühle. Ich bin mit meinem Lebenskonzept gescheitert und habe kapituliert. Das Leben ist ein sich selbst regulierendes System. Solange das Leben will, dass ich lebe, lebe ich; selbst wenn ich sterben will, das erlaubt es mir nicht. Leben ich bin am Ende meiner Möglichkeiten bitte bewege mich!

Letztlich haben wir nur diese eine Freiheit entweder ja oder nein zu sagen zu dem was wir erfahren. Wenn wir uns Widersetzen wiederholt sich alles und im Zustimmen geht es weiter wohin ist offen. Viele Wege sind durchschritten, gescheitert, verschlossen. Ich stehe da, mit mir in mir, so wie ich in aller Nacktheit meiner Seele bin. Ich möchte diesen Menschen, der ich bin, wirklich kennen lernen. Mir nicht mehr ausweichen. Akzeptieren, dass ich der Mensch bin den ich abbekommen habe. Ich erlaube mir das Unerwünschte und lasse es da sein. Die Zeit und der Raum sind offen, um mir selbst in Wahrhaftigkeit zu begegnen im Schattendasein der Trauer, Scham, Einsamkeit und Ohnmacht. Meist endet das Flehen auf Knien in einer tiefen Stille. Hier kann ich mich demütig verneigen für alles was mir offenbart wird, wenn nichts mehr geht. Jedes Konzept ist nur ein Pflaster auf die Wunde, es schützt so lange bis wahrhaftige Heilung möglich ist.

Ein Sklave der seine Ketten nicht spürt, reißt sich nie los. Den Schmerz und die Unfreiheit fühlend zu erfahren ist der Schlüssel zum Universum. Im Schmerz halte ich mein kaputtes Herz ans Licht. Das Ungesehene fügt sich dem Ganzen hinzu. Alles was gefühlt wird ist wahr! Unsere Wahrheit ist eine Energie. Schmerz geht durch nichts weg. Heilen kann das Leid, wenn wir es wirklich fühlen und uns selbst wie ein kleines Kind halten. Um Trauma zu heilen und an die harten Teile des Selbst heranzukommen, hilft es weiche, sanfte und liebevolle Teile in uns und Räume im außen aufzusuchen. Mit dem Schmerz sein, den Raum halten, dableiben im Sinne von im Körper bleiben, aushalten was ist und dem was sich zeigt Raum geben. Die Energien annehmen und halten. Nur was wir halten können, kann heilen. Den Schmerz liebevoll halten ohne im Opfersein zu schwelgen. Wie das gelingt? Indem wir auch die Verantwortung für das große Ganze tragen und die eigene Täterschaft in allen Leben sehen. Wir haben alles Leid der Welt miterschaffen und mitverursacht. Innere Zustände werden niemals durch äußere bedingt. Alles hat die Bedeutung die ich ihm gebe.

Wenn du am Ende dessen stehst was du wissen solltest, stehst du am Anfang dessen was du fühlen solltest. Gefühle transformieren sich in dem Moment wo wir sie fühlen. Fühlen ist das urweibliche Prinzip. Fühlen was ist, sich öffnen, annehmen und das Leben empfangen. Je mehr ich mich hingebe und je voller ich den Schmerz nehmen kann, umso lösender wird die Erfahrung. Dabei im Körper bleibend spürend verwandelt sich Schmerz in kraftvolles Bewusstsein. Hinter dem Schmerz bin ich. Da ist eine Klarheit nicht mehr mit mir als Feind aufstehen und einschlafen zu wollen, sondern im Frieden mit mir selbst, gegenwärtig, in Gemeinschaft da sein zu wollen. Ich vergebe mir alle Wunden, die ich mir zugefügt habe und die ich erlaubt habe mir zufügen zu lassen. Ich bin ab jetzt mit mir okay und schaue raus aus der dunklen Höhle.

Ich bin nicht allein. Ich bin mit mir. Ich allein bin für mein Wohlbefinden verantwortlich. Meine Beziehung zu mir gestaltet alle Beziehungen im außen. Das wovor ich mich schützen möchte, die Traumafelder in mir und in der Menschheit, öffnen mein Herz. Das System nutzt den akuten Schmerz auch um alten Schmerz (der mir zugefügt wurde, den ich mir selbst zugefügt habe, den ich anderen zugefügt habe, den ich als Zeugin miterlebt habe, der im Moment im ganzen Menschheitskörper präsent ist) aufzuarbeiten. Dem Sog des Leid nachgeben und in mich hineinfallend weiter durchsinken in die kollektiv unterdrückten Schmerzerfahrungen. Sanft mich liebevoll beachtend weichen Widerstände und legen sich unser aller Wunden in meinem Herzen offen. Über das Dunkle, die Schatten und Dämonen im sozialen Raum mit den Menschen geschieht Heilung. Heilung meint nicht, dass alles besser wird. Es meint mit allem was auftaucht in Frieden sein zu können. In Frieden mit dem Moment sein geht nur wenn ich mit dem Moment wie dunkel er auch ist in Frieden bin!

Ich lerne zwischen Wahrnehmung (dem wahren Sein) und Wahrgenommenen (den Zuständen, Prozessen, Geschichten, Dramen) zu unterscheiden. Damit zeigte sich die dunkle Nacht der Seele als mein größter Lehrer. Die neue Erfahrung ist, dass das was in mir ist, also die Dunkelheit, endlich Raum bekommt, gehört, gesehen und angenommen wird von mir selbst. Ich entschuldigte mich bei der Dunkelheit mein Leben lang versucht zu habe von ihr wegzukommen und sie zu bekämpfen mit allen Mitteln. Jetzt, wo nichts mehr geht, keine Hilfe ersichtlich ist, kein Mittel mehr greift, werde ich ergriffen und stelle sie dankend über alle meine anderen Gurus. Mein innerer Grund ist die leere, stille Dunkelheit impulsfrei, lichtlos und völlig friedlich.

Bewusstsein ist ein Wunder. Wahrnehmen zu können ist ein Wunder. Das Leben macht rational keinen Sinn; gefühlt ist es ein Wunder. Der größte Friedensdienst ist es die eigene Schwingung zu leben. Da behindere ich das Schwingen von innen und außen nicht mehr. Die Bereitschaft in mir mich dem Leben in und um mich hinzugeben ist das autonome natürliche eigenverantwortliche im Verbund sein. Eingebunden und frei wie ein Vogel im Schwarm.

Was steht jetzt in diesem Augenblick zwischen mir und Gott? Nichts! Gott ist schon da. Suchen, fragen, jagen sein lassen und ganz da sein lässt mich in dieser reinen Bewusstheit bleiben.

Möge in jedem Moment alles so geschehen, dass es der Wahrheit und der Unendlichkeit dient.

Das Band der Liebe kann nicht getrennt werden, es geht durch Raum und Zeit und Ewigkeit. Das letzte Wort hat immer die Liebe.

Schattenliebe – nach der Gotteserfahrung kommt die Teufelserkenntnis – ja ich bin auch der Teufel

Es braucht meine volle Bereitschaft jetzt mit aller Konsequenz mich auf mich einzulassen und mit allen Ängsten in Kontakt zu gehen. Angst vor bedeutet Lust auf! Angst vor und Lust auf mich erweckt mich zu mir, ich werde für mich sichtbar und stelle fest, das Weglaufen galt nicht den Menschen und der Welt. Ich bin vor mir auf der Flucht. Mich wirklich sehen ist ein Grauen ohne Ende.

Der Körper ist Symptom des Egosystems, er erdet uns, zwingt zur Auseinandersetzung mit sich selbst und erreicht die Nähe zu uns selbst. Es geht ums Frieden machen. Schließe Frieden mit dem Gefühl unzufrieden zu sein. Das Weglaufen und ablehnen frisst uns im inneren Kampf auf und die abgelehnten Aspekte jagen uns durchs Leben. Schau hin wovor du Angst hast, dorthin wo die Dämonen lauern. Folge der Stimme der Angst, sie führt uns dorthin wo die Wunden auf Heilung warten. Zeig dich verwundbar und sprich deine Wahrheit aus. Auch im Dunklen liegen Potentiale. Jede Unfähigkeit ist auch eine Fähigkeit. Da wo es dunkel ist in der Erde wird Vertrauen auferweckt. Aus der Heldenreise hat sich ein Satz tief in mir eingeprägt: Ein Held kann immer nur so großartige Taten verbringen, wie sein Antagonist mächtig ist.

Ja ich will bedingungslos Lieben und da traute sich die eigene Finsternis aus der Dunkelheit emporzusteigen, mich zu vereinnahmen, um von mir geliebt zu werden. Am Ende meines letzten Berichtes habe ich geschrieben wie ich Gott bat mir die Gründe für das Dasein der Dunkelheit zu offenbaren und dies ist geschehen: „Fang bei dir an hier in deiner Finsternis bedingungslos zu lieben. Liebe die Finsternis!“ Hilfe bitte, wie, ich bin dazu viel zu schwach für diese endlose übermächtige Dunkelheit. Mir helfen lassen und offene Herzen finden, die mich mit meiner Verzweiflung annehmen, mir Raum gaben zum gemeinsam forschen.

Wie erzeugst du das Leid? Genau ist es mir nicht klar, vielleicht durch die Abwesenheit der Wahrnehmung der Liebe die mich umgibt, das verschlossene Herz für mich, den Mix aus Ablehnung, Kampf und Weghabenwollen der Dunkelheit. Der Wunsch die leere Verlassenheit und Hilflosigkeit beenden zu wollen lässt mich kämpfen. Nach dem ich das alles den ganzen inneren Horror und das schmerzhafte Ichgefühl in Begleitung fühlen durfte, eröffnete sich ein neuer Weg am absoluten Nullpunkt der kompletten stillen Finsternis: Akzeptiere der Dunkelheit nicht nur, mehr noch liebe deine Dunkelheit, dabei ging mein Herz tief und schmerzend auf, ja es ist für mich an der Zeit meine Dunkelheit ins Herz zu nehmen egal wie weh das tut und wie lange es braucht. Es gilt nur die Wahrheit, wie die Dunkelheit ist, erfahren zu wollen und sonst nichts, ganz einverstanden sein mit dem Dunklen. Hier und jetzt Akzeptanz und Respekt vor der Wahrheit wählen. Die Todessehnsucht erfährt sich in mir als am weitesten vom eigenen Herzen entfernt zu sein. Da stehe ich jetzt und akzeptiere die Dunkelheit. Das Leid entsteht aus dem Kampf dagegen. Den Kampf gegen das Kämpfen beenden. Ein weiteres Mal aufhören den inneren Kampf zu bekämpfen und auch mit meinem Kämpfen okay sein. Die Dunkelheit erfahren mit den Qualitäten der Enge im Körper, der Unendlichkeit außerhalb, einer betäubenden Übelkeit und Lichtpunkten ausgehend von meinem spirituellen Lehrer. Kein Impuls, keine Motivation absolute kalte Stille, völlige Reglosigkeit bis auf meinen zitternden Körper. Viel Zeit dafür bekommen bis meine Augen sich öffneten und ganz klar in die meines Gegenübers blickten. Lange, still, liebevoll und tief versinken im Augenkontakt der sich aufrecht erhielt als er nach einer gefühlten Ewigkeit zu sprechen begann: Die Seele erholt sich in der Dunkelheit. Sie macht uns ganz und lässt erfahren wie groß das Herz ist. Auch wenn alles weg ist liebt das Herz immer noch. Tränen bei mir im Fluss begleitet von seinen Worten: Nichts löst so wie weinen zu können. Meine Tränen des Schmerzes über die Abwesenheit der Liebe in meinem Leben fühlen begleitet von Scham, die es mir kaum möglich machte im Blickkontakt zu bleiben. Nimm die Dunkelheit an als wichtigen und wertvollen Teil der Seelenerfahrung. Der Kleinmut geht und Frieden entsteht in der Abwesenheit von allen auch von allem Licht. Wenn du lernst die Hölle zu lieben, bist du im Himmel.

Damit blieb ich mit mir in der Selbsterfahrung der Dunkelheit herzoffen, um zu erleben: Ich bin die Dunkelheit in der ab und zu Licht erscheint und wieder verglüht. Und selbst in der Finsternis kann mein Herz offen sein und lieben. Die Dunkelheit ist da und gehört zu mir. Sie will erfahren und geliebt werden. Licht kommt und geht, die Dunkelheit ist immer, sie ist die Basis (meiner) der Existenz. In tiefer Hingabe mich als tot und gleichzeitig empfänglich für Leben erfahren. Ich tue nichts und der Atem tut alles. Ich kann nichts tun und das ist okay. Jetzt ist es an der Zeit wahrhaftig zu sein und meinen nichtlichten Teil der Welt zu zeigen, die leeren, sinnlosen, hassenden, wütenden, selbstzerstörenden Aspekte. Am tiefsten Punkt angekommen habe ich nichts mehr zu verlieren. Ich übe mich darin mit mir zu sein ohne etwas zu vermeiden und wegzuhalten, mich wirklich (aus) zu halten mit den Bedürfnissen und den schreienden Herzensinhalten. Den tiefen Schmerz in Liebe halten. Die Verbindung leben von allem was in mir ist. Für das Lösen von Traumatisierungen muss das Herz groß genug sein, um den Schmerz zu halten. Ich bin so dankbar für (m)ein großes Herz!

Der größte Weg ist zu sagen „ich bin auch die Liebe“ wie alle(s) um mich. Selbstliebe ist alles und Liebe kann alles. Wenn du die Selbstliebe aktivieren willst, musst du den Selbsthass konfrontieren. Hineingehen mit den Worten „ich bin der Selbsthass und das ist okay“ und eintauchen in die Erfahrung „ich hasse mich und das ist okay“. Die Körperempfindungen und Gefühle erlauben in dem jeder Widerstand gegen die Erfahrung, der Selbsthass zu sein, fallengelassen werden. Der Selbsthass hält das Trauma zurück, er überdeckt es! Im Erfahren und integrieren geht es tiefer in die verdrängten Aspekte unseres Unterbewusstseins. Mein Bewusstsein lehnt meine Identifikation mit der eigenen Person ab, eine blöde Spielerei auf der Ich-Ebene die weh tut. Mein Bewusstsein hasst mich absurderweise obwohl Bewusstsein per se nicht hasst sondern einfach da ist.

Wenn mein Bedürfnis Heilung ist, darf ich mich umsehen was mir Heilung bietet. Es gibt eine Ort in uns von wo aus wir sagen können: „Egal was ich mir jetzt erzähle, was ich glaube und wovon ich überzeugt bin was wirklich geschehen ist, es ist mir jetzt egal. Ich lege es in die Hände Gottes, weil ich nichts davon behalten möchte. Es verletzt mich alles gleichermaßen. Mein tiefstes inneres Bedürfnis ist das jetzt komplett loszulassen, weil alle diesbezüglichen Gedanken mich verletzten.“. Richtige Heilung ist unabhängig von Zuständen, sie kann sich nur im Raum der Akzeptanz dessen was ist einstellen. Akzeptanz der meiner Dunkelheit meint: Ich habe keine Ahnung wie ich mit Freude und Liebe leben kann. Höhere Mächte, bitte schickt mir Impulse, Aufgaben, Menschen. Ich möchte am Abend schlafen gehen mit dem Gefühl geliebt zu sein und am Morgen aufstehen mit dem Gefühl gerne durchs Leben zu gehen.

Vergebung meint Loslassen was ich glaube was geschieht, glaube was (mir) geschehen ist und wer ich glaube zu sein. Alle Ideen und Identitäten weglassen, um den Raum zu öffnen in dem ich mich erinnern kann wer ich wirklich bin. Dem inneren Bedürfnis nach Erlösung und Befreiung folgen und loslassen vom gedachten Ich. Mich frei machen von mir und zulassen was dann passiert. Ich glaube an Wunder auch wenn es naiv erscheint es ist meine Wahrheit. Wunder sparen Zeit und sind in jedem Moment verfügbar. Gott ist in jedem Moment neu. Man muss nicht wissen warum man in diesem Moment ist. Es reicht völlig zu erfahren wie man in diesem Moment ist. Immer neu/anders und offen für den unmittelbaren Augenblick. Nur hier und jetzt kann mir das Unmittelbare begegnen. Ich bin (noch) da. Deine Barbara

Gewidmet der Dunkelheit

Gewidmet der Dunkelheit

                                        im ewigen Fallen

                                                                  umgeben vom Licht des Bewusstseins

                                                                                                                            bin ich die Finsternis.

Ich stecke fest im nicht mehr sein und noch nicht sein, in einer Ebene des Todes, einer leeren Stille, sie ist trostlos, perspektivlos, nüchtern und klar. Eine tiefe hilflose Verzweiflung lebt mich. Ein endloses Fallen und schmerzhaftes lebendig sein erfährt sich.

Ich sehe, dass jede Depression und jeder negative Gedanke von mir selbst geschaffen wurde. Ich erkenne, dass alles was mich ausmachte, eine große Lüge war. Eine Fiktion vom Geiste erschaffen. Selbst Gott ist nur eine Illusion. Diese Erkenntnis lähmt mich während meine Seele sich frei fallend in einer schwarze Leere des Nichts zu sich zieht. Alle Stücke meines „Ichs“ werden ins Nichts gerissen, so dass ich nackt in der Leere schwebend, die Wirklichkeit ansehen muss und die tut weh. Und je mehr ich mich dagegen wehre, mich zusammenriss und ein Lächeln aufsetze, umso mehr schmerzte es.

Ich habe Angst nicht mehr raus zu kommen und die Kräfte schwinden. Ich empfinde kein Glück, habe  keine Überzeugungen, Ideen und Träume mehr. Liebe, Freude und Lachen sind unerreichbare Phantasien, während ich im Schmerz, der Verzweiflung, der Traurigkeit, dem Zorn und der Angst machtlos in der Leere des Nichts schwebe.

Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Und ich spüre ich kann nicht mehr Wollen. Ich kann mich nicht mehr fürs Leben motivieren. Jeder Lebenswille fehlt. Da ist ein klares inneres Wissen, das Sterben kein Ausweg ist, weil ich dann nach kurzer Zeit wieder in einem Körper (nur ganz am Anfang der Lebensreise) mit all den offenen Aufgaben drin stecke und von vorne beginnen muss. Es ist alles völlig ausweglos, ich entkomme mir nicht. Nichts und niemand kann mir helfen. Es gib keinen Ausweg aus dem Sein im Nichtsein. Außen gibt es keine Schuldigen, keine Ursachen, keine Verantwortlichen, dieser Zustand ist völlig selbstgemacht. Ich bin für alles verantwortlich und habe nichts in der Hand!

Ich sehe den Wahnsinn, kann ihn aber nicht aufhalten. Und so schwebe ich. Zurück kann ich nicht mehr. Dagegen ankämpfen geht auch nicht mehr. Ich kann nur akzeptieren was ist. Also falle ich auf die Knie und öffne meine Arme und lade die Dunkelheit in mein Herz ein. Während ich mich willig in die schwarze Leere der Verzweiflung sinken lasse, sehe ich mitfühlend zu wie ich Stück für Stück mit der Dunkelheit Eins werde.

Offen und entschieden im Schmerz bewusst bleiben und gleichzeitig am Widerstand leiden. Ich kann mich nicht zufrieden und liebend machen. Den Widerstand aufgeben geht nicht, nur ihn fühlen. Mitten im grenzenlosen (Liebes-)Schmerz offen bleiben. Am Boden des Schmerzes ist der Widerstand gegen das was die Seele erleben will. Meine Seele will mich anscheinend völlig leer, schwach, hilflos, zerbrochen und ausgeliefert erfahren. Also lasse ich  mich vom Schmerz in die Tiefe führen. Die Bereitschaft grenzenlos diesen Schmerz zu fühlen kommt aus Ermangelung von Alternativen. Es ist meine Verantwortung zu heilen und ich kann es nicht. Alles hat sich erschöpft, die Werkzeuge, der Wille, die Hoffnung, die Kraft, die Ablenkungen, die Ausflüchte.

Ich habe etwas mächtig Dunkles in mir. Es gönnt mir keine Freude, keine langfristige Verbindung, keine tiefe Liebe. Es wütet bis ich einwillige in die eigene Hässlichkeit und Rohheit. Nichts geht mehr ich werde gelebt irgendwie durch Zyklen von Verzweiflung, Hass, Schuld und Scham bis zu meiner tiefsten Angst, der Angst vor der Liebe. Ich kann die Liebe nicht kontrollieren, also versuche ich die Nähe des Kontakts zu kontrollieren.

Wie sehr habe ich mich Jahrzehnte angestrengt, um unglücklich zu werden. Niemand (auch ich lange  nicht) hat sich dafür interessiert wie ich mich fühle. Es spielte nie eine Rolle wie ich mich fühle. Ich sollte nicht so empfindlich, nicht so emotional, nicht so labil sein. Ich hatte nie einen Raum, um Rotz und Wasser zu heulen und damit willkommen zu sein, damit gehalten zu werden. Seit ich in diesem Leben bin, bin ich krank. Ich bin zu empfindlich für die Welt und habe keine gesunden, langfristigen, tiefen Beziehungen. Ich kenne die Erfahrung nicht, dass die Dinge die mir wirklich wichtig sind (Liebe, Freiheit und Wahrheit) von alleine passieren als Geschenk des Lebens.

Selbsthass ist eine Verirrung der Lebensenergie, ein Relikt des Erlittenen verortet in im Verstand. Diskutiere niemals mit deinem Selbsthass. Atme und bewege dich, bring die Energie raus aus dem unlebendigen Konstrukt im Kopf. Radikal aufhören mit dem „so will ich mich nicht“. Ich höre auf mich selbst zu betrügen und komme damit klar was jetzt ist den Verstand völlig ignorierend. Mental wirklich flach liegen, der Wille ist völlig abgegeben ans Leben.

Die Verantwortung beginnt damit, dass man begreift, dass nichts in der Außenwelt unsere Gefühle beeinflusst. Wir bestimmen unsere Gefühle indem wir an bestimmte Gedanken, die in uns erscheinen, glauben. Diese Wahl treffen wir meist unbewusst. Wie ich interpretiere ist meine Entscheidung und meine Verantwortung. Irgendwann muss ich also die Entscheidung getroffen haben, dass es besser ist unglücklich zu sein.

In mir werden in Kontakt so viele Anteile meiner selbst wach, die drohen mich (mit Angst/Trauer/Schmerz/Wut/Ekel) zu überfluten, dass ich gar nicht wach und ruhig in Beziehung sein kann. Mir geht es mit mir nicht gut; alleine und in Kontakt mit Menschen. Ich bin überfordert mit mir, schnell angestrengt und vermeide aus Überreizung und Schmerzen da zu sein wo ich bin. Die Öffnung der Bewusstseinsebenen, Jesusenergieerfahrungen, Gottesgegenwärtigkeit, Stille  sind wertvolle Ressourcen, aber sie lösen Beziehungsprobleme und Kontaktschwierigkeiten nicht.

Schutzmechanismen abzubauen tut weh und darunter bin ich. Die Angst ist ein Portal zur Traumalösung. Hätten wir keine Angst vor unserer Energie, würden wir gar nicht auf die Idee kommen uns zu kritisieren. Es ist ein mich auflösendes noch tiefer fallen lassen in den Liebesraum und darin verloren gehen. Alle Selbstbilder ertrinken, die Instanzen der Bewertungen verlöschen. Welch eine Gnade, dass die Energiefelder hinter dem Schmerz begrenzt sind. Der Schmerz ist der Ruf der Quelle. Ein erstes Erwachen zur Liebe und erfahren etwas bleibt im Liebesraum präsent. Die Liebe ist überall gewesen. Sie kennt alle Zustände. Es gibt nur Liebe und den Schrei nach Liebe.

Jede Seele möchte heilen. Es wird die Traumaknoten im Leben so lange reinszenieren, bis sie vollständig gefühlt und integriert sind. Die Herausforderung ist die Liebe dorthin zu lenken wo ich in Not bin, wo ich kontrahiere, mich verstecke. In dem Moment wo die Frequenz der Liebe in die Bedingungslosigkeit eintritt, betrete ich die Welt des Wunderbaren, da bin ich ohne gegen mich zu sein. Ein Ende des Kampfes, der Feindschaft, des Flüchtens und ein mit mir in Frieden sein. Im Frieden sein mit meiner Zwietracht, mitten im Selbsthass lerne ich die Konfliktenergie auszuhalten.  Im Feuer zu stehend erfriere ich und die Fähigkeit nicht mehr nach Eintracht zu streben entwickelt sich. Spontan Lieben ohne Ansprüche und Werte. Was bleibt ist die Offenbarung meiner Schwäche(n) gegenüber denen die mich lieben. Menschen heilen durch Menschen und es geht nicht ohne den Schmerz.

Du kannst dich immer neu entscheiden! Die wichtigsten aktuelle Entscheidung meines Lebens sind die folgenden:

Ich darf den schmerzhaften Weg verlassen und lernen hilfreich für mich zu sein.

Und ich will meine Bedürfnisse und Wünsche sichtbar machen.

Jetzt führe ich mich raus versuche das Mitteilen der bisher verleugneten Bedürfnisse im Beziehungskontext einzubringen. Die Bedürfnisse wahrnehmen, mir selber Raum nehmen, das Wollen einladen, wahrgenommen werden zulassen und mich so im Kontakt nähren. Wenn ich lebe und mich echt mitteile, sterbe ich in jeder Sekunde. So vereinen sich Lebendigkeit und Sterben in einem Moment.

Das was sein und kommen wird, wird durch das Herz. Es ist noch nicht da, aber ich bin da. Etwas wird kommen, weil ich da bin obwohl es noch nicht da ist. Nach innen schauen zur Selbsterkenntnis und nach außen schauen zur Welterkenntnis. Der Spirituelle Weg ist eine Enttäuschung. Die (Lebens-)Aufgaben können nur in Gemeinschaft gefühlt werden, nur in der Bereitschaft die Verantwortung für den sozialen Raum zu übernehmen. Die gibt es nicht in der Leerheit, sondern in der Fülle der Erscheinungen als soziales Phänomen.

Es gibt eine Glorifizierung des Funktionierens und nur wenige Räume wo wir zerbrechen dürfen. Räume in denen die verwundeten Stellen in Kontakt sein dürfen. Ich bin dabei mir und anderen Räume zu schaffen in denen nicht funktioniert werden muss, wo wirklich Raum gegeben wird für alles und die Verletzlichkeit fürsorglich gehalten wird. Liebe in die eigene Härte bringen und warm und weich sein. Die Staudämme, die ich gegen den natürlichen Energiefluss (aus der Erde, dem Himmel, von den Ahnen und Mitmenschen) gebaut habe, auflösen. Vielleicht ist das das Ziel aller Therapien, Heilung und Bewusstseinsarbeit, weil dann das Leben wieder fließt.

Im Kern geht es um die innere Entscheidung zur Hingabe! Letztlich in der Tiefe gebe ich mich der Liebe hin. Vom Leben genommen bin ich ein ewiges Fallen. Ich habe das begrenzte Selbst als Geschenk Gott übergeben, die ganze Sammlung, und als Geschenk das Unbegrenzte als Erfahrung bekommen. Voll verantwortlich habe ich jetzt damit zu sein. Es braucht nur das ja und einen Raum der Akzeptanz. Ich habe es nicht in der Hand. Gott, falls du existierst und wenn du es willst, zeige mir warum meine Dunkelheit da ist, oder nimm sie von mir. Danke! Auch für dich der/die du wagst meine Texte zu lesen, zu verdauen und zu fühlen.

Liebe beinhaltet immer das was nicht Liebe ist.

Du kannst nichts wenn du nicht bist und wenn du da bist kannst du alles. Wenn du dir selber Raum gibst, schenkst du dir Aufmerksamkeit und der Raum wird weiter und weiter grenzt immer weniger aus. Es entsteht ein weites unbegrenztes offenes (Raum)Gefühl. Hingabe an das Selbst, mich mir selbst schenken, der Wahrheit, anderen Menschen, Gott. Und meine Ängsten, die damit verbunden sind, annehmen. Da wo ich bin versuchen mit aller Kraft auszudrücken was ich bin.

In dem Moment, wo sich die Seele an den Körper bindet verlässt sie das Bedingungslose und knüpft sich an Bedingungen.

Umso mehr wir den Körper zu Wort kommen lassen, umso tiefer geht die Erfahrung. Ich möchte und werde lernen mir den Körperkontakt und die Nähe zu holen, zu suchen, zu erbitten, die ich brauche. Einfach still sein funktioniert in einem hochaktivierten Nervensystem umgeben von einem alarmierten überdrehten System nicht. Da still sein wollen ist unsinnig, es braucht ein Nervensystem, das Stille reflektieren kann. Was also tun, bewusst sein und wahrnehmen mit Hingabe und aus dem offenen weiten (Raum)gefühl was da ist. Im Sturm gilt es sich zu schützen und abzugrenzen, Stopp und nein sagen, um für sich selbst Raum zu schaffen. Selbstschutz als erste Maßnahme, wenn ich aus der Mitte in den Strudel hineinfalle. Jeder Mensch hat das Recht auf seinen Raum. Nur im eigenen Raum kann ich hier und jetzt da sein. Und dann fühle ich meine Löcher, Bedürfnisse, Sehnsüchte und bin ganz für mich da. In der absoluten Ohnmacht bin ich allmächtig.

Schmerzen werden am Bewusstheitsweg des Erwachens größer, weil die Wahrnehmungsfähigkeit zunimmt und sich erweitert. Dadurch bekommen wir mehr mit, erkennen mehr auf den verschiedenen Wahrnehmungsebenen wie dem Verstand (Glaubenssätze, Bewertungen, Muster, Programme, Erinnerungen), dem Körper (Traumata, Schmerzen, Abfälle, unverdaute Dinge, Stoffwechselschlacken, Süchte), dem Herzen (Verstrickungen, Gefühlsknoten und –verirrungen, Abspaltungen, Eingefrorenes) und der Intuition (Ablagerungen, Schmerzen, Schlamm aus allen Leben). Wir sehen und erfahren mehr Schönes und mehr Scheiße. Schmerzen kommen aus unterschiedlichen Bereichen des Unterbewusstseinsspeichers zu Tage als Symptome eines Ungleichgewichtes, als Begleitphänomene von Umbau und Neubauprozessen des Körpers und als Heilungsschmerzen wenn alte Verletzungen zur Verarbeitung kommen (die sind dann oft von der Qualität anders in Form eines erfüllt und okay sein im Schmerz). Es gilt die Wahrnehmungsfähigkeit für Schmerzen zu schulen anstelle sie abzuwehren. Woher kommt der Schmerz, was sagt er und was will er? Jeder Schmerz ist wie ein Kind das ein Bedürfnis hat. Mit jedem Symptom kommuniziert das göttliche Bewusstsein und fragt „was übersiehst du chronisch?“.

„Wenn du das was in dir ist hervorbringst, wird es dich heilen; und wenn du es nicht hervorbringst wird es dich vernichten.“ wird Jesus zugeschrieben. Sei ehrlich mit dir selbst. Wessen Sklave bist du?

Aus der starken Todessehnsucht im (meinem) Menschen entsteht ein gar nicht freudig sein wollen und da hilft die Trauer wieder und wieder zu fühlen nicht, weil man dann ewig drinnen bleibt. Man flüchtet sich wieder in eine Welt, die nicht ganz auf der Erde präsent ist. Das Ego will immer in der Traumwelt, in der feinstofflichen Welt bleiben und nie wirklich landen. Alle Prozesse, die mit ihrer Absicht diese Bewegung verstärken, nutzen dem Ego. Sprich entgegenwirken und einlassen, erden, verkörpern, atmen, landen, den Körper bewegen, schwitzen, berühren (Menschen, Tiere, Natur, Elemente), tönen, energetisieren und somit sich auf die Erde in den Körper holen und ein sinnlich genährt sein fühlen. Und dann ist es wichtig den Punkt des Humors zu erwischen, den Moment wo man so traurig ist, dass man schon fast wieder lachen muss. Genau den erwischen und dem Ego nicht erlauben an der Trauer festzuhalten und sie dadurch aufrechtzuerhalten. Den Scherz als Impuls zu einem bewussten Akt machen und tanzen, lachen und sich freuen erlauben.

Immer wieder den Selbstkontakt üben, nahe bei und in mir sein. In mir wohnen und  verbunden sein ist das Größte. Ins Leben eintauchen innen und außen, alte Identitäten rausschälen, die Lösung loslassen, fühlen und öffnen, ja zu allen Energien und zum Wandel sagen. Es ist ein fortlaufender Prozess. Mit jedem Prozess öffnet sich mehr, es wird schneller, hochfrequenter, intensiver und stiller zugleich. Wir begegnen anderen mit unseren Wunden und sind an diesen Stellen besonders feinfühlig. Urwunde und Seelenessenz sind gekoppelt. Mit der Urwunde bist du alleine. Den letzten Schritt des sich Stellens, Öffnens und Hingebens machst du mit dir alleine. Es gibt Hilfe nur kommt die an dieser „Ursprungsmomentfreilegung“ nicht dazu. Es liegt an uns durch diesen Urschmerz im Gefühl loszulassen und die Essenz frei zu legen. Jede Hilfe würde mich rausbringen und ich würde nicht zum Kern der Trennung vordringen. Und ja es tut weh, sehr sogar, es kommt, meiner bisherigen Erkenntnis nach, nie mehr als ich breit bin zu erfahren.

Wofür entscheide ich mich? Dafür, dass es einen besseren Weg geben muss. Die größte Freiheit ist die Annahme der Abhängigkeit, nicht das Gefängnis der Unabhängigkeit.

Das Einverstanden sein wächst für das was ist, für die Ursachen, für die Folgen, für das Gefühl, für mein Sosein und für mein Schicksal. Ich kann nur entfalten was da ist. Wenn ich etwas begreife, dann ergreife und spüre ich etwas, das ich schon in mir habe. Daraus erhebt sich ein Beben und eine Stimme meint in aller Klarheit: Pack dein Gewehr aus! Mach ernst IM Leben. Aktiviere deine Lebensenergie, stelle dich in den Sturm der Welt und sei voll da, entflamme, brenne und stehe voll im Leben. Und meine inneren Kinder rotieren zum Gegenangriff in ihrer scheinbaren lebensgefährdenden Auflehnung. Das jetzt und der Moment ist der ehrlichste Spiegel. Und jetzt macht mir wirklich lebendig verbunden sein Angst. Durchfühlen mit Selbstkontakt und eine Herzensrebellion für mich selbst kreieren. Ja die Angst ist da und da ist auch Vertrauen und Liebe. Angst ist die Knospe des Vertrauens, ein Anfang des Wachstums. Wurzeln, Herz und Krone spüren, senkrecht atmen und die eigene Wahrheit sprechen. Was wenn wir uns auf das einlassen was wir tief in uns spüren? Und was wenn wir uns trauen das dann auch zu zeigen?

Ich bin da und freue mich dich zu erfahren, ja uns zu spüren. Danke, danke, danke fürs Leben!