Die Asche ist so wertvoll wie der Phönix

Die Asche und der Phönix gehören zusammen. Das Vernachlässigen des Kreislaufes ist das Vernachlässigen der Asche. Ein ausgelaugter Phönix und ein Übermaß an Asche, die bisher ungesehen blieb. Ein Ausgleich, der nicht freiwillig erfolgte, sucht sich seinen Weg.

Das Alte legt sich in Schutt und Asche, denn der Phönix ist tot. Schon lange tot.

Dieser Weg ist außergewöhnlich. Wir bewegen uns außerhalb des Gewohnten. Weit außerhalb! Dort, wo alles sein darf. Auch Müdigkeit und Erschöpfung.Es darf leer und dunkel sein. Das Gleichgewicht stellt sich neu ein. Ein Reset auf allen Ebenen, damit der Nullpunkt erreicht wird.

Die Stille. Die Mitte. Die Ruhe.

Das Schweigen der Ausschläge, dem keine Ehre zuteil wurde, es bringt sich zu Gehör. Es wird sichtbar. Es wird hörbar. Das Schweigen wird für einen Moment dominieren, auf dass alles auf Null gesetzt und neu gestartet werden darf.

Wie kann ich mich sicher fühlen mit meiner Wahrheit?

Wie sensibel kann ich mit mir und in mir sein?

Mein Sein, das um sich selbst weint … wer will mich nur für mich?

Es braucht nicht viel, nur die Entscheidung worum es mir wirklich geht.

Ich bin nicht das Problem. Ich darf mir mein eigenes Tempo schenken. Auch wenn ich ewig dauere.

Die Tür ist immer offen. Gott ist die offene Tür, die kein Mensch schließen kann.

Was wähle ich aus für meine entschiedene Offenheit?

Ist es wie das Kinderspiel „Himmel und Hölle“?

Wertfrei wahre Natur erlauben. Ja zu jeder Körperempfindung auch all dem Schmerz und selbst dem Juckreiz, er ist der einzige Kanal für meine Wut zu entweichen aus dem Organismus und Nervensystem. Ich kann nichts anderes sein als ich bin. Ich bin da und ich habe jetzt Zeit. Ich verlasse mich nicht mehr und gehe weg von mir. Mich zumuten mit der Wutenergie unter Schichten von ängstlich Erstarrten. Die gefühlte Leere ist das fehlende, abgelehnte Selbst. Von innen heraus lebendig bis starr mit allem da sein. Ich verirre mich dabei immer wieder ins Nichts. Also auch die Leere erlauben. Selbst in Kontakt das Nichts nicht mehr vermeiden. Verlassensein im Nebel dahin gehend nicht mehr verstecken und die innere Leere im Außen zur Landung anbieten.

Meine (Verlassenheits)Wunde wird nicht besser, weil sie ein heiliger Teil ist und die Brücke darstellt, die mich bewegt in die Seelenbewegung einzutauchen. Das Wundsein ruft mich fortwährend in die Menschenwelt zurück. Mein Schmerz ist Teil der Evolution und die Wunden mein Beitrag. Ich beende die Reinszenierung, dass da keiner ist und ich unter Menschen isoliert bin und setze die bewusste Intention der Verbundenheit. Anhalten ist möglich, aber habe ich die Macht und Kraft etwas zu erschaffen, dass meine Einsamkeit durchbricht? Aus dem lebenslangen mich abgelehnt fühlen und alles tun/sein, um angenommen zu werden werden, mach(t)en Menschen zu meiner Projektionsfläche. Sie sind meine Vehikel, um die Selbstablehnung zu vermeiden. Und um zu erkennen indem sie mir die Bewertungen aufzeigen die in mir sind. Das werten und bewertet werden ist ein Gefühl in mir. Glaube ich mir, dass da ein Markel ist? Ist da eine Zurückweisung? Warum fühle ich mich abgewertet obwohl ich vielleicht gar nicht bewertet werde? Wie komme ich von die Zukunft vorwegnehmender Resignation zu Hingabe? Bewusst Leiden!

Ich trage von Kind an einen Groll nicht heil zu sein. Und seither existiert der Anspruch heil zu werden. Da ist ein Anspruch, dass das Leben besser wird. Es darf nicht so bleiben, ich darf nicht so bleiben. Das ist die Basis der Härte gegen mich selbst. Nichts und niemand ist ganz heil oder ganz kaputt. Kann ich ganz offen sein für jedes Schicksal?Mich dem resignierten Selbst hingeben statt es bekämpfen ist möglich. Die Lüge mit der Wahrheit konfrontieren. Aufgeben und kapitulieren in der Einsicht, dass das Anderssein als ich bin unerreichbar ist. Verzichten und zurücktreten bis zum Boden der Hoffnungslosigkeit. Den Anspruch aufgeben und mich dem Unabhänderlichen fügen. Ich muss nicht heil sein oder werden. Ich gebe den Anspruch auf heilsein auf und lasse den Wunsch darauf leben.

Ich bin bereit mich auszuliefern an die Menschen. Bereit mich vor anderen zu erniedrigen, mich anzuvertrauen wie ich bin (unheil, krank, zart, übersensibel, nervös). Ich brauche Verbindung, um spüren und fühlen zu können. Ich brauche menschliche Co-Regulation (und keine Schmerzmittel), um meinen Schmerz zu entladen. Ja ich brauche mitfühlende Menschen, um im Körper da sein zu können. Meine Bedürfnisse sind Not-wendig, um überhaupt Zugang zum Mitspüren der Bedürfnisse anderer zu haben. Damit immer wieder neu lernen echt in Kontakt gehen und Möglichkeiten schaffen, um zu erfahren „jetzt bin ich nicht (mehr) mit mir alleine“. Wo es nicht mehr wichtig ist, wie ich ankomme, sondern dass ich ankomme. Wirräume wo es nur darum geht als echtes Selbst ineinander zu landen. Es geht mir um Gemeinschaft in der ich ehrlich sein kann und nichts mehr zurückhalten muss. Die schönsten Momente sind im Zusammensein mit Menschen die mir, und an mich, glauben.

Krankheit macht ehrlich. Und Krankheit ist kein Grund mich zu verschließen. Nie vergessen im Herzen, behalten im Geist, immer erinnert im Körper, festgehalten im Nervensystem mein Leid. Zerfall kann und darf in Verbindung gehen. Kämpfen ist sinnlos, erstarren hilflos, flüchten unmöglich, mitteilen ohne Resonanz verschreckend, also isoliert überleben und die Not ertragen. Mir den Raum dafür erhalten und mein auf mich selbst zurückgezogen sein offenlegen. Vielleicht ist das Gefängnis ein Schutz und der Schmerz eine Möglichkeit zu mir zu kommen. Nichts geht jemals vorbei, bis es uns gelehrt hat, was wir wissen und leben müssen. Die Erde und der Himmel bringen alles Heil und Unheil hervor und tragen es. Etwas was schlimm ist kann schlimmer werden. Ich kann nur bekennen, dass ich machtlos bin. Jede Unruhe, Wutenergie, Hilflosigkeit darf ich eingestehen als Geschenk der Annahme meiner Selbst. Hier und jetzt ist Leben wie es ist. Ich will sein wer ich bin, selbst wenn mir das nicht gefällt was da ist. Ich lerne auf eine gute Art mit meinem Wundsein zu leben. Wenn ich mich erlauben kann ist mein Leben am wirken und in sich erfüllt. Ich, der nüchterne Mensch, bin seltsam. Neben dem Alten entsteht das Neue. Meine Offenheit ist da.

Liebe heißt Öffnung und diese freiwillige Öffnung bedeutet den Tod der Sehnsucht, des Mangels, der Isolation, der (Selbst)Verstecke und der Kompromisse. Hier kann jede Grenze gesetzt werden und ein „Nein“ taucht als natürliche Antwort auf, wo keine aufrichtige Liebe antwortet, einfach weil da kein Weg weiterführt. Wer ohne Liebe auf die Welt schaut ist blind und wer mit Liebe auf die Welt schaut sieht Liebe. Da sind Leiden und Liebe gleichzeitig in der Welt. Es ist immer wieder meine Entscheidung mich für die Wahrnehmung der Liebe zu entscheiden wo ich es vermag. Überall sonst anerkenne ich meine Hilflosigkeit an und bitte darum mir zu helfen, um mein Herz zu erweichen und meine Seele zu heilen.

Selbstbestimmung gibt es gar nicht. Durch Gnade bin ich was ich bin. Und ich darf mich den gebührenden Raum einnehmen lassen. Liebe in meinen Raum einbringen und mich erfü(h)llen. Poesie ergibt sich im genauen betrachten dessen was ist. Da beginnt das Seiende über sich selbst hinauszuwachsen und etwas Größeres zu offenbaren. Bewusst schreiben, mit selbstgewählter Richtung, die sich aus dem Augenblick ergibt. Warum halte ich immer wieder etwas von mir zurück? Ist es Angst, Güte, Vorsicht, Wortarmut? Was bildet mein Leben und was geschieht damit bis zum möglichen Ausdruck?Was ist da und wie kann es sich zeigen? War ich jemals was ich dachte zu sein? Kann ich ohne Identifikation sein oder ist das schon eine Einbildung? Geht das überhaupt, oder kann ich nur wählen mit was und wem ich mich identifiziere? Gibt es tiefgehende Leichtigkeit und leichte Tiefgängigkeit? Die Fragen durchsprudeln mein Erleben.

Die Haltung hinter meinem Verhalten erforschen. Vielleicht ist heil sein nur ein an nichts anhaften (festhalten, vermeiden, klebenbleiben, abhalten). Raumgreifende irritierende Verunsicherung erfüllt mich. Gleichzeitig ist da lebendiger freier Impulsfluss. Im Moment vor der Impulsbildung ist es möglich durch Bewusstsein mehr Freiraum zu generieren. Wahrheit ist nicht schön, sie macht frei. Energiefluss entsteht im Zulassen und die Stille im Inneren hat viel damit zu tun, wie sehr ich die Dinge ausdrücke. Der Wahnsinn sind die Dinge, die ich in mir unterdrückt habe. In mir ist eine unbewusste Weigerung in mir geboren zu werden. Im Grenzland von Möglichen und Unmöglich beheimatet im Selbst mit generellen Fremdsein bin ich gleichzeitig lebendig und tot. Weder Zerstörungsenergie noch Liebesfluss hat etwas mit mir zu tun. Die Dynamik des Vorläufigen ohne absehbares Ende erlebe ich in unsicherer Präsenz ruhelos sich nirgends findend auf der Suche nach Sicherheit. Es ist genauso schwer als Mensch echt zu sein wie nur zu sein. Einfach nur nüchtern echt sein. Das Heilige achten und die Götter zertreten. In mir scheint es viel sicherer still zu sein als ganz authentisch lebendiger Mensch. Wenn ich fließend berührt absolut verletzlich in Kontakt bin, kann aus dem Stillsein auch Echtes geschehen.

Ja es ist Paradox. Ringen um meine Angemessenheit ist zum Scheitern verurteilt. Also dennoch Ausdruck finden für das Widersprüchliche und die Grausamkeit der Selbstunterdrückung. Mir selbst bin ich mir nie sicher im Sinne von kongruent. Mein eigenes Echtseinsgefühl, mir gegenüber, erscheint mir nicht valide. Wie kann ich es nach außen zeigen das nur möglicherweise Echte? Echt sein üben so lange ich es noch kann. Wahrhaftig sein im Leben ist schwieriger als wahrhaftig tot zu sein. Wahrhaftig sterben könnte spannend sein. Erstmal wartet das Leben auf meine Meisterschaft. Ich möchte baden in radikaler Erlaubnis. Wir leben im Atem wie in einer großen Gebärmutter, die weit über unser abgegrenztes Sein hinausragt. Der Atem ist nicht in uns, wir sind im Atem!

Gott ist seine Schöpfung. Egal wo er hinkommt, er trifft immer auf sich selbst, den er ist alles was ist. Niemand trägt Gott oder ist ihm ein Gegenüber. Außer ihm gibt es nichts. Er ist das Einzige was existiert, er ist alleine! Wir Menschen können an uns selbst sterben. Gott kann nicht mal auf den Tod hoffen. Er ist auch das Jenseits. Alleinsein in der Existenz. Unfassbare Nichtexistenz im Alleinsein als Existenz. Ist alles eine im Kreis liegende runde Schlange, die sich selbst frisst sprich ein Gefängnis? Kann Gott erfahren, warum er Gott geworden ist?