Gewoben aus Nächten, in denen ich dachte zu zerbrechen. Geboren aus Momenten, in denen mein Herz barfuß durch die Hölle ging – und dennoch weiter schlug. Aus einer Zeit, die mich an die äußersten Ränder meines Seins geführt hat. BIN ICH HERAUS. ES IST VORBEI. Ich habe mich genug angestrengt, mehr als ausreichend Zeit in Kampf ums und Flucht vor dem Leben verbracht.
Die einzige Sicherheit, die blieb, war die Hingabe ans Leben. Meine Bereitschaft, die Kontrolle immer wieder aufzugeben und JA zu sagen. Und mich immer wieder anzunehmen in meinem wie ich bin und zuzulassen als was ich gemeint bin (da ist sehr viel zu lassen, ich bin ein passives ruhiges empfangendes Wesen meist leise rein wahrnehmend). Vertrauen lernen, meinem Leben, meiner Wahrnehmung, dieser ewigen Liebe in meinem Herzen. Es sind die vielen leisen Schritte im Urvertrauen genauso gemeint zu sein. Meine Kapazitäten für Leben erweitern und zwar ins Gute. Ins es darf mir gut gehen, ich darf mich abwenden von dem was mir schadet – in mir und um mich. Es ist ruhig und friedlich in mir über weite Strecken meines Erlebens. Das war nie so, das ist völlig neu, ein unbekanntes entspanntes Dahinleben. Ich bin ein Geschenk, ein Schatz für mich der schon da ist.
Die Ängste greifen kaum mehr, meine Bedürfnisse dürfen da sein und sogar ab und zu gestillt werden, meist von mir selbst, manchmal vom Leben. Danke für meinen Mut zu mir zu stehen. Zu bleiben, zu ruhen in dem was ist, alle(s) zu lassen was nicht dran ist, auch wenn der Verstand antreibend seine Kontrolle über mein Wesen verliert. Selbst mein Kopf sieht an der Realität, dass es mich seinlassend wohliger leichter lebt. Er anerkennt meine passive, empfangende Natur. Ich darf einfach ich sein und gut ist es. Wie kam das, wie ist das geschehen? Tja es hat viel mit Aufgeben und Aufhören also innehalten und nichttun auf sich. Aufhören mich reparieren zu versuchen. aufgeben ganz heil zu werden und sogar das Loslassen loslassen. Keine Zukunft mehr jagen und kein die Vergangenheit verändern, sondern mich vor dem verneigen, was ich wirklich bin.
Unser Schmerz, unsere Trauer, unsere Zweifel, unser tiefstes Verlangen, unsere ängstlichen Gedanken… sie sind keine Fehler und sie bitten nicht darum, geheilt zu werden. Sie bitten darum, gehalten zu werden. Genau hier, genau jetzt – sanft, in den liebevollen Armen gegenwärtiger entspannter Bewusstheit. Dieser Moment ist nicht das Leben, das darauf wartet, dass etwas erreicht werden muss, nein nichts wartet. Das hier ist es. Dieser Moment, genauso wie er ist, ist bereits das eigene einzigartige Leben.
Immer wenn ich mich im Innersten schutzlos öffne und ganz tief ins Mitfühlen mit mir hineinsinke, bleibt nichts mehr übrig was an mir zu ändern (weil mein Kopf grübelt wie ich richtig wäre) oder falsch (das ist die Grundprogrammierung) wäre und es ist ein schwingen in der Frequenz des Moments, das in Kontakt bleibt, anstatt irgend etwas von der Liebe abzuspalten, was da ist.
Vernichtung und Erlösung gehen Hand in Hand. Auflösung ist wunderschön furchterregend. In dem Moment löschen wir die Anhaftung an unser Selbstbild (was oft aus Fremdbildern gebastelt wurde) aus und sterben in das Mitgefühl für uns selbst hinein und werden Liebe. Glück besteht NUR aus der Fähigkeit der Hingabe an unser authentisches Selbst. Aus dem Schwingen können mit allen Zuständen. Die Qualität von Mitgefühl ist ein Sich-Auflösen, eine Sterbeerfahrung. Ich löse mich hier auf und stehe neu in etwas anderem wieder auf.
Erst wenn wir körperlich werden, öffnet sich der Raum, den wir in unserem intellektuellen Krampf vergeblich gesucht haben. Der Raum, in dem wir bewusst und warm in unserer Energie bleiben können, während wir noch nicht die Antwort kennen geschweige den sie umgesetzt haben. Der Raum, in dem wir gleichzeitig gescheitert und klar bleiben können. Gescheitert und klar zugleich zu sein, das kann nur ein körperlicher Mensch.
Traumaheilung ist keine Modeerscheinung oder ein Tool, das noch auf der Liste steht und in einem Retreat abgehakt werden kann. Traumaheilung ist Menschwerdung, Rückverbindung zur Seele, eine Operation am offenen Herz, ein Ankommen im Leben, eine Würdigung und Besänftigung aller Erfahrungen, die wir persönlich und kollektiv gemacht haben. Traumaheilung ist spirituelle Arbeit, tiefes Erforschen der Gefühle, der Wahrheit, die wir nur im Kontakt mit dem Urgrund finden können. Wie wir es bezeichnen spielt keine Rolle. Es kann auf vielerlei Weise geschehen, aber es geschieht nicht, indem wir tun, was wir schon immer getan haben. Denken, was wir schon immer gedacht haben, tun was alle tun. Es geschieht nicht, indem wir mit der Masse laufen, sondern indem wir uns selbst in unserer inneren Stimme und Führung im Herz wiederfinden und dieser Spur folgen. Komme, was da wolle…
Indem wir uns so tief an unser Wesen und an das heile Liebevolle in uns erinnern. Es würdigen und ihm zuhören, ihm erlauben zu sein, was es ist. Unser wahres Wesen erwacht, wenn wir uns an unseren ureigenen Rhythmus erinnern und tun, was die Seele mit Leben erfüllt. Es wird lebendig, indem wir unsere Wahrheit sprechen, das innere Wissen nach Außen dringen lassen. Indem wir gehen, wo niemand hingeht, sagen, was wir uns nicht erlauben, entspannen, im Vertrauen, dass wir vom Leben geführt werden.
Heilwerden ist der Weg vom Fähnchen im Wind zur Individualität, zum aufrechten Menschsein, es ist das Erwachen aus dem Traum, der ein verzerrtes Bild in uns erschaffen hat. Ein Bild von Schwäche und Angst, ein Blick durch die Brille der Ohnmacht und Scham, ein ewiges Kreisen ums Opfer, Schuld und Wiedergutmachung. Ein scheinbares Geborgensein in der Masse, die uns mal hier, mal dort hin reißt, uns immer wieder in den nächsten Strudel hinein treiben lässt. Erwachsenwerden, Erwachen aus dem Traum, der uns oberflächlich betrachtet vor dem Schmerz bewahrt, doch ewiges Leid bedeutet, weil wir im Alptraum des Kollektivs verloren gehen. Alles, was uns unserer ganz natürlichen Einzigartigkeit und unserer inneren und äußeren Stimme beraubt, verdeckt und beschwert unser wahres Wesen.
Heilung ist Ganzwerdung, die Erinnerung an die Multidimensionalität, das Vertrauen in die Vielfalt und das Anvertrauen ans Selbst, die Überwindung des Misstrauens und der inneren Spaltungen. Es geschieht immer dann, wenn wir dem Strom der Wahrheit folgen, aussteigen aus der Gewohnheit uns denken zu lassen und stattdessen dem inneren Gespür folgen. Sprechen, wenn alle tot schweigen, was gesagt werden muss. Schweigen, wenn mal wieder die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird. Ausatmen, wenn wir atemlos sind. Und atmen lassen, was das Herz berührt, was uns in den Raum der Seele führt. Wahr ist, was unser inneres Wesen berührt und öffnet, was wir vor uns selbst verborgen haben. Hier erwacht die Liebe und die Lebendigkeit, im Moment, in dem wir sind, wozu wir gekommen sind. Wir sind geführt, von der Wahrheit, die im Herz wohnt. Geborgen im Licht der Wahrheit. Wage es zu bezweifeln, bis die Wahrheit im Herz erwacht. Immer wieder fühl und spürbar ewig jetzt.
Den wahrhaftigen Weg der Heilung zu beschreiten bedeutet Annahme. Die Waffen niederlegen, die verstaubte Krone der Opferidentität abzuwählen, das Schild über unserem Herzen zu durchbrechen und unser Ego schutzlos der Wucht all der Zurückweisungen, des Verlassenwerdens und des Verrats auszusetzen, die wir seit unserer Kindheit in uns tragen. Heilung ist vor allem ein Akt der Befreiung von Ansprüchen an sich selbst, das Zerschmettern der Illusionen, die der Materialismus nährt. Ein Prozess, der uns lehrt, selbst für das Schmerzhafte dankbar zu sein, das Unnötige loszulassen und, so glaube ich, uns vom Unwesentlichen zu (er)lösen.
Gib dir selbst Raum, Zeit und die Erlaubnis zu fühlen, zu trauern, die Wahrheit auszusprechen, sprachlos zu sein, loszulassen, festzuhalten, dich in deinem Tempo und mit deiner Intensität zu bewegen, mit dir in der Stille zu sein, in ein Kissen zu schreien und mit den Füßen aufzustampfen, dich zu schütteln und mit dem was ist zu „tanzen“, die Tränen dabei fließen zu lassen, womöglich unbeweglich da zu sitzen, was auch immer als innerer Impuls da ist genau dem Ausdruck zu verleihen. Sprich dort zu sein, wo du bist mit allem was gerade ist.
Akzeptanz ist kein leises Aufgeben, sondern ein tiefes Annehmen dessen, was ist. Es ist das Zulassen der Wellen, die durch dich gehen, das Fühlen aller Gefühle, ohne sie zu verdrängen. Die Traurigkeit kommt wie ein stiller Regen, zieht durch dein Innerstes, macht alles schwer, und doch nährt sie die Erde auf der du stehst. Sie will nicht bleiben, sie will dich reinigen, dir zeigen, wo die Wunden liegen, damit sie heilen können. Es mag sich endlos anfühlen, dieser Schmerz, dieses Loslassen, doch nichts währt ewig. Nicht einmal die Dunkelheit. Die Traurigkeit vergeht, wie jede Wolke am Himmel, wie jede Welle am Ufer.
Ich wandle von innen nach außen. Lausche den Stimmen in meinem Innen. Spüre mir nach. Sehe mich in Liebe. Erforsche mich. Erfahre mich. Erkenne mich. Umsorge mich. Lasse mir Zeit. Fühle mich. Folge mir. Meiner Freude. Meinen Bedürfnissen. Meinen Defiziten. Meinen Gaben. Meinem Wesen. Ich erblühe von innen nach außen. Langsam. Behutsam. Pur. Ich. Bin mir bewusst, dass mein Leben voller Wunder ist. Bin mir bewusst, dass ich selbst Wunder bin. Die Bedürftigkeit erfüllt mich. Die Fülle ist in mir. Satt und warm. Zug um Zug atme ich mein Leben genauso wie es ist. Natürlich gewollt und unendlich geliebt. Ich bin hier, welch ein Segen. Da ist Sehnsucht ja und zwar aus einer tiefen inneren Fülle, nicht mehr aus einem Mangel und das ist mein Wunder.
Liebe ist keine Prüfung; Liebe ist ein natürlicher Zustand.
Nichts muss in der Liebe; Liebe ist Wahrheit.
Liebe sucht nicht die Aufmerksamkeit, Liebe hat sie.
Die bedinungslose Liebe ist… Annahme dessen was ist.
Liebe will nichts als außer sein; Liebe und staune.