Mit meinem Schmerz sein

Schmerz fühlen und spüren oder nicht das ist hier die Frage. Und eine Erlebensantwortfülle aus meinem Sosein.

Die letzten Wochen und Monate haben mich umfangreich geschult bei Schmerzerleben tiefer, noch präziser bewusst klar zu bleiben, in und mit dem Weh, wie es kommt und geht. Sehen was geschieht mit und in mir im Anstrengen noch irgendeine Kontrolle zu behalten, verzweifelt versuchen, dass nicht noch mehr Schmerz dazu kommt, letztlich scheitern, mitkriegen wo der Kampf mit dem Leben wie es ist endet, endlich das Aufgeben geschieht und reinfallen ins erlösende Weinen geschieht, bemerken ob es wieder anders wird oder ich mich einschleife in endloser Trauer, selbst darin vorfinden und erleben auch das geht wieder vorbei. Niedergang ist ein natürlicher, aber kein dauerhafter Zustand. Es waren mehrere Grenzerfahrungen, fast schon drüben und doch wieder retour, aber auch sanftere Formen, ein breite Palette an Schmerzerleben. Und genauso ein Aufstehen mit „nein so nicht mehr“ da war ich schon x-Mal, diese Sackgassen der Selbstverletzung kenne ich. Keine Ahnung ob ich fertig bin, im Moment fühlt es sich mit Bewusstsein durchdrungen an, mein Dasein mit körperlichen und in emotionalen Schmerzwellen.

Ein Ein- und Überblick aus dem was an Schmerz gefühlt werden muss, warum mancher Schmerz schwer zugänglich ist, mancher völlig unnötig ist und wieder anderer wärmend rückverbindet mit der eigenen Wahrheit. Es geht also um das unangenehme im Leben: Schmerz. Schmerz zu fühlen bedeutet nicht gleich Schmerz zu fühlen. Und Schmerz zu fühlen bedeutet nicht gleich Schmerz zu heilen. Manche Schmerzen bringen uns tiefer zu uns selbst, lassen uns wachsen, machen uns präsenter und schaffen mehr Verbindung. Andere halten uns gefangen und gaukeln uns eine Tiefe vor, die in Wahrheit nur lähmt.

Ich erfasse neun Arten von Schmerz. zwei davon sind wie Irrlichter in meinen Augen (1. und 7.), die immer wieder auf denselben Trampelpfad locken – nicht, um tiefer zu fühlen, sondern um uns in einer endlosen Spirale zu verstricken. Sie verlangen keine Hingabe ans Fühlen, sondern Klarheit und Kontext. Die anderen betrachte ich als „sinnvoll“, weil sie Vertiefung, Integration, Vollständigkeit, Verbindung, Klarheit und Wärme bringen. Das tiefe Mitgefühl mit mir selbst ist die Heilung. Das Spüren und Fühlen „ich bin mir nah obwohl es weh tut“ ist der Trost, der immer fehlte. Die herzlichen warmen Hände halten den unermesslichen Schmerz, fühlen die Verbundenheit in ihrem Fehlen, schmelzen die Kälte und Härte des Schutzes der Ablehnung der eigenen Not und berühren die eigene Wahrheit wie sie war und ist.

Was nicht heißt, dass das fühlen und spüren vorbei ist ganz im Gegenteil da sind Trauerozeane, Weltwut und tiefes Prozessgeschehen am durchlaufen. Mit all dem inklusiver der Somatisierungen heute beim Osteopathen die Augenhöhlen, Kiefer und Hals bearbeitet mit Angstwellen lösend durch den Körper in die Ruhe finden. Sein Resümee nach einer langen abschließenden gemeinsamen Stille: Da ist so viel Liebe, auch für sie selbst. Niemand hatte so ein riesiges liebendes Herz im Energiezentrum des eigenen Seins wie sie. Klar macht ihnen das Angst und bedroht mitunter auch jene die sie Lieben, weil diese Liebe Schmerzprozesse mit sich bringt. Bleiben, nur bleiben darin mit allem. In der Liebe sind sie damit auch stabiler als alle Anderen, vor allem auch für sich selbst da. Halleluja am Punkt benannt: Da ist so viel Liebe auch für mich hier und jetzt da.

Wir haben gelernt, dass Heilung bedeutet, unsere Wunden verschwinden zu lassen. Dass wir erst ganz sind, wenn wir unsere Schatten besiegt haben. Dass wir erst dann wertvoll sind, wenn wir unser Chaos sortiert, unsere Wut besänftigt und unseren Schmerz überwunden haben. Aber was, wenn das die größte Lüge ist Was, wenn Heilung nicht bedeutet, etwas loszuwerden, sondern es zu akzeptieren und zu erlauben? Was, wenn Unheil-Sein der Schlüssel ist? Tja dann bin ich angekommen in dem was ist. Nun zu dem erforschten Erleben im mit meinem Schmerz sein:

1. Loop-Schmerz

Loop-Schmerz ist wie ein altes Lied, das in Endlosschleife läuft. Die Melodie bleibt gleich, das Gefühl bleibt gleich, nur das Setting ändert sich. Wir glauben, wir fühlen tief, aber in Wahrheit kreisen wir nur immer um denselben Punkt. Das ist eher Leiden. Loop-Schmerz ist eine Sackgasse. Hier geht es nicht darum, mehr zu fühlen, sondern den Kontext klarer zu erkennen und eine Art Entgiftung von dem Muster zu machen, durch eine bewusste Entscheidung und zu schauen, was eigentlich Verletzliches darunter liegt, was die wirkliche Not ist und was hier und jetzt hält.

Mein Beispiel: Ich versuchte immer wieder, allen beizustehen und hilfreich zu sein, fühlte mich dabei aber immer erschöpfter, frustrierter, trauriger, ohne dass sich etwas FÜR MICH verändert. Ich hoffte, dass irgendwann jemand meine Bemühungen erkennt und mich endlich wertschätzt. Doch die Resonanz bliebt aus. Fürsorge für mich blieb aus, wenn es mir mies ging war keine/r da, der mir Beistand. Das reinszeniert sich in Schleifen, die „scheinbar starke Barbara, die alles aushält und so erscheint als bräuchte sie niemand“. Die hilflose Helferin, die von sich auf andere schließt und mitfühlt, nur halt nicht ausreichend mit sich selbst, um mit diesem Spiel aufzuhören. Dann ist da meine Not, diese unfassbare Traurigkeit alleine zurückgelassen nicht geholfen zu bekommen, sondern ignoriert zu werden. Als Beistand war ich „gut genug“ für meine Bezugspersonen, wenn es ihnen dreckig ging war ich die Retterin mit aller Kraft, doch wenn es ihnen mal gut ging, sie mit Lebensfreude unbeschwerte Stunden verbrachten, war ich uninteressant, unerwünscht, egal bis abgelehnt. Das tut sauweh, das ist Missbrauch und war Parentifizierung, die Rolle der Wahl aus der Not, um irgendeinen Kontakt haben zu können und ab und zu Verbindung zu erleben. Bis heute schaut dieses im und mit dem eigenen Schmerz alleine gelassen werden vorbei in mein Leben. Es ist in meinem Erleben ab und zu wie innerlich überfallen werden von brennenden Bindungshunger. Völlig ausgeliefert einer Nähebedürftigkeit, die mir unstillbar erscheint und panikartige Notmomente wie aus dem Nichts (sprich wenn ich zu lange ohne substanzielles Beziehungserleben war bzw. auch nach guter Nähe, wenn es wieder darum geht alleine klar zu kommen). Da rotiert mein Bindungssystem zwischen Überaktivierung (Bedürftigkeit) und Deaktivierung (ich brauche niemand, weil eh keiner da und das alles nur viel zu weh tut). Hohe Kunst mich darin wirklich um mich zu kümmern, zu regulieren, kontaktfähig zu bleiben und somit neue Erfahrungen möglich machen.

2. Verlust-Schmerz

Es gibt den rohen, brennenden Schmerz des Verlusts, wenn etwas Unveränderbares passiert – wenn jemand geht für unbestimmte Zeit oder aus menschlicher Sicht „für immer“ (also den Körper verlässt). Dieser Schmerz ist echter als der erste. Das ist ein Türchen in die Tiefe und in die Reife. Er macht weicher. Dieser Schmerz tut so unfassbar weh, weil er von Liebe kommt. Weil er den Verlust von Liebe fühlbar macht. Weil er uns zeigt, dass wir verbunden waren und es nicht mehr sind. Dass wir etwas hatten, das bedeutend ist und war. Dieser Schmerz kann nicht umgangen werden. Er verlangt kein Erkennen, keine neue Perspektive, keine Entscheidung, keine Ablenkung. Er verlangt Hingabe. Er will gefühlt werden.

Mein Beispiel: Ich wurde oft verlassen. Gefühlt ist jede Verbindung eine Vorstufe des Verlustes. Dementsprechend vorsichtig gehe ich in Bindung und wenn eine da ist halte ich lange fest. Ein festhalten kann dann in der kindlichen Magie die Beziehung in der Vorstellung weiterzuleben münden. Der erste Verlust war mein Zwilling im Mutterleib, der den Abtreibungsversuchen und Sportaktivitäten meiner Mutter zum Opfer fiel. In meinen Armen, wie lange hab ich ihn festgehalten, bis zum Zerfall. Oder bis ich dann mit seinen Resten und der in weiten Teilen abgestorbenen Plazenta in der völligen Ohnmacht zu früh ins Leben geholt wurde. Zu dem schon in der Gebärmutter verlassen worden war es ein kommen und gehen an Verbindungen. Einschneidend war jene mit acht der Suizid meines Nachbarn, mit dem ich davor eine Art geheime „Freundschaft plus“ lebte. Der Verlust war hart, weil ich nur geheim trauern musst, seine Zuwendung dann fehlte, sein Zufluchtsort wegfiel. Da ging sehr viel kaputt in mir, auch weil ich mir die Schuld gab. Es ging ihm durch die Depressionen schlecht, ich wusste darum, er bat zu bleiben und ich ging in die Schule, weil ich es wollte, anstatt ihm beizustehen durch den Tag zu kommen.

3. Schmerz, den uns andere zugefügt haben

Manchmal tut es weh, weil jemand uns verletzt hat – weil wir missbraucht, manipuliert, verraten, verlassen, beschämt wurden. Das kann von Eltern ein wiederholtes Ignorieren gewesen sein oder ein Benutzt-werden in der Liebesbeziehung. Was macht diesen Schmerz anders? Er trägt Fragen mit sich: Bin ich liebenswert? Bin ich sicher? Kann ich anderen vertrauen? Das sind emotionale Aspekte. Und genau deshalb muss er gefühlt werden. Denn solange wir ihn vermeiden oder intellektualisieren, bleibt er in uns gespeichert. Wir wiederholen ihn in unseren Beziehungen. Wir misstrauen, wo Vertrauen möglich wäre. Wir schützen uns, wo Nähe möglich wäre. Und hierbei geht es nicht darum, sich in der Vergangenheit zu verlieren, aber auch nicht in die Falle zu tappen, zwischen Anklage und Selbstmitleid hin und her zufallen.

Hier geht es um ein Ernstnehmen dessen, was wehgetan hat, anstatt es klein zu reden und mich zu wundern, warum ich nicht drüber hinwegkomme, weil die Eltern haben es ja nicht besser gewusst oder sie haben ja ihr bestes gegeben. Als ob solche absurden vernunftsorientierte Rationalisierungen, die die Eltern verteidigen, heilen würden. Warum machen wir das? Aus Liebe und aus Schutz, um Schmerz nicht zu fühlen. Aus Angst, egoistisch oder zu sensibel zu sein. Sich selbst emotional hier ernst nehmen hat unfassbar viel mit Würde zu tun.

Mein Beispiel: Meine Mutter hat mich auf alle nur erdenkliche Weisen missbraucht und ist sich dessen bis heute nicht bewusst. Sie hat mich nie gesehen, nur gebraucht und mein wirkliches Wesen ignoriert. Als Entladung ihrer Wut, als Kummerkasten, als die die sie versorgt und ihre weiteren Kinder gleich mit und vieles mehr, das ich hier auslasse war ich praktisch, ansonsten und grundsätzlich jedoch unerwünscht. Ich rannte von einer Selbsterfahrung, zu Persönlichkeitsentwicklung, bis Heilungsmethode zur nächsten, um stark genug zu sein meiner Mutter zu begegnen und sie in ihren Zuständen/Bedürftigkeiten (aus)halten zu können. Wirklich lange habe ich versucht ihr zu verzeihen, sie zu verstehen, die Familiensysteme aufzustellen, Rituale zu machen, mich abzulösen, unsere Seelenabsprache vor meine Wut und meinen Schmerz zu stellen. Alles nur weil der Schmerz massiv übermächtig zerstörerisch war und ich nicht in der Lage ihn zu fühlen geschweigeden auszudrücken. Was dran war und ist sind klare Grenzen, sehr klares „nichts mehr erwarten“ hartes mich nach außen vor der immer-gleichen Behandlungsweise schützen. Auch vor den Täterintrojekten, jenen Stimmen die das von ihr auf mich projizierte zu meinem eigenen machen, und mich ablehnen, brauchen dieses klare Stopp, halt nein, so nicht. Und alles andere was in mir lebendig ist in möglichst weiche liebevolle Fürsorge mit mir kleiden. Hier ging und geht es durch den Schmerz hindurch zu Freiheit von (dieser bestimmten biologisch ursprünglichen) Bindung. Als Erwachsene kann ich unabhängig abhängig sein, sprich meine Verbindungen wählen.

4. Schmerz, den wir anderen zugefügt haben

Dieser Schmerz ist noch schwieriger zu fühlen als der vorige, den andere uns zugefügt haben. Es ist leichter, in der Rolle des „Opfers“ zu bleiben. Aber was ist mit dem Schmerz, den wir anderen zugefügt haben? Dieser Schmerz kommt aus unserer eigenen Handlung, aus unseren Entscheidungen, aus dem, was wir gesagt oder nicht gesagt, getan oder unterlassen haben.

Warum muss dieser Schmerz gefühlt werden? Weil wir ihn sonst abspalten. Weil wir ihn sonst in chronische Schuld verwandeln und das lähmt. Aber echter Schmerz, bewusst gefühlt, kann heilen. Schuld wollen wir genauso vermeiden wie Scham. Dieser Schmerz fordert uns zur Auseinandersetzung mit unserem eigenen Schatten und unseren Täter-Aspekten in kleinen und großen Dimensionen. Wir triggern andere, wir verletzen andere. Bewusst und unbewusst. Und ja, wir sind sogar für die unbewussten Aspekte in uns verantwortlich. Voll fies, Schutz-Abwehr will das nicht. Wir haben eine Wirkung auf andere und damit müssen wir Frieden schließen und auch ehrlich verantwortlich sein für die Momente, wo wir andere verletzen. Wir sind verantwortlich, aber nicht schuldig. Und Verantwortung übernehmen hat etwas mit emotionaler Reife zu tun – die wir meist nicht vorgelebt bekommen haben.

Mein Beispiel: Ich habe meine jüngeren Geschwister, in der Erstazmutterrolle überfordert, nicht immer gut behandelt, sie nicht fürsorglich genug beschützt und ihnen schlicht nicht das stabile konstant präsente Mütterliche zur Verfügung stellen können, was sie gebraucht hätten, um sich als kleine zarte Menschenwesen gut zu entwickeln. Ich war manchmal grob, ungeduldig, genervt und das tut mir aufrichtig leid. Es schmerzt mich bis heute ihnen nicht ausreichend meine Liebe gegeben zu haben, wohlwissend dass ich selbst viel zu wenig davon bekommen hatte.

5. Schmerz, den wir uns selbst zufügen

Dieser Schmerz ist meiner Meinung nach der tiefste und heftigste von allen. Daher auch am schwierigsten zu fühlen – dieser Ur-Unwertschmerz. Hach, was wir alles tun, um genau dies nicht zu fühlen. Oh weh! Denn anders als Verlust oder Verrat kommt er nicht von außen – er ist hausgemacht. Er zeigt sich in Selbstkritik, in Perfektionismus, der Unfähigkeit Grenzen zu setzen, der Scham beim um Unterstützungbitten. Selbstbestrafung und das Vermeiden von Liebe, weil da die Angst sitzt, sie nicht zu verdienen bzw. wieder zu verlieren. Wirklich eingelassen auf die Liebe, komplett offen, mit schutzlosen Herzen zu leben ist ein Risiko, total verwundbar und doch wunderschön, wenn es gelingt, diese komplette Herzoffenheit trotz allem zu leben. Eine grundsätzliche Offenheit dem L(i)eben gegenüber in bedingungsloser Akzeptanz wie es sich zeigt ein ja zugeben und dem was mir weh tut Liebe, Fürsorge und Raum zugeben. Ein ja das die neins umfasst und allem ein Daseinsrecht gibt was ist.

Mein Beispiel: In mir ist diese klebrige Überzeugung der Liebe nicht würdig zu sein, sie mir verdienen zu müssen, erst noch heil(er) da sein zu können, damit ich dann in der fast heiligen Version liebbar bin und eine Beziehung erleben zu dürfen die stabil, liebevoll und bleibend mich meint. Er zeigt sich in der Projektion nach außen: „Gott liebt mich nicht so fehlerhaft wie ich bin“. Und die Wahrheit ist: „Ich liebe mich nicht.“ Dieser Schmerz ist existenziell. Die Überzeugung, dass das Leben gegen mich ist – wenn ich es eigentlich selbst bin, die sich gegen das eigene Leben stellt. Diese Erkenntnis ist schmerzhafter als alles andere, weil sie vor Augen führt, wie hart ich mit mir bin. Jeden Tag braucht es meine Wachheit, um nicht streng, fordernd mit mir umzugehen. In den großen und kleinen Momenten der Unachtsamkeit geschieht es ganz automatisch, dass mein innerer Dialog mein L(i)eben vernichtet bzw. in Frage stellt und an Bedingungen knüpft.

6. Traumaschmerz des „zu wenig“

Vielen ist der Teil der Traumatisierungen durch zu viel, zu schnell, zu früh, grenzüberschreitend was auch immer ein Begriff an aktiv Gewaltsamen möglich ist bekannt. Der für mich prägendere Teil ist jener der im Kosmos der Vernachlässigung zu Hause ist. Vernachlässigung ist die schlimmste Form von Gewalt (in der Psychotraumatologie), weil das Nervensystem und die Identitätsentwicklung beschädigt wird. Ein ohne präsentes und emotional verfügbares erwachsenes Wesen ist das Nervensystem im Dauerstress und eine Anpassung an die „Nichtexistenz“ geschieht, um ohne bzw. mit viel zu wenig und instabilen Kontakt überleben zu können. Unerfüllte existentielle Bedürfnisse verhindern, dass sich unser Leben verwirklichen kann. Es bleibt ein subtiles grundsätzliches Mangelempfinden, das ein greifen, suchen und nichts finden bzw. halten können reinszeniert. Eine ewige Suche nach Versorgung, gesehen, gewollt und wahrgenommen werden bleibt im Erwachsenen übrig. Es ist nie „wieder gut“, weil es noch nie gut war, also kein Anker existiert! Zuerst braucht es die Erfahrung von „geliebtwerden“ um als Referenzerfahrung eine Selbstliebe zu etablieren. Erst findet in der Lebensentwicklung (hoffentlich) ein zugewandt begleitet werden statt, ehe es möglich ist sich selbst zu halten, zu führen und zu begleiten.

Mein Beispiel: Viel zu wenig ganz früh und seither wiederholt. Das Empfinden von Fehlen ist so nah an mir wie sonst nichts. Da ist niemand der bei mir bleibt, wenn überhaupt mal wer kommt. Ich hab kein wohin ich leben kann, mich hat nie jemand an der Hand genommen oder körperlich und emotional empfangen, geschweigeden mal lange genug gehalten oder eine Schulter zum Anlehnen bereit gestellt. Die innere Prägung ist ganz tief drinnen die resigniert meint „da kommt eh niemand und wenn überhaupt mal wer da ist geht er oder sie gleich wieder“. Ein konstantes Gefühl von verloren sein „da ist niemand“ wie ein space cake das ausfranst und niemanden findet, der das Leben hält außer mir selbst und zwar angestrengt in ständiger Unsicherheit wie lange das noch gelingt. Das Nichts kann sich bis durch die Panik in ein Grauen ohne Existenz ausweiten. Ich erinnere mich wie oft ich als Kind schon völlig erschöpft gelaufen bin. Endlos weiter ohne jemand zu finden bei dem ich landen konnte. Es war nirgends gut, weil kein dort existierte wo ein wohlwollendes Bleiben mich empfangen hätte. Eine ewige Verzweiflung niemand brauchen zu dürfen, weil ich eh niemand haben kann, und wenn doch mal wer da ist, ich im unvermeidlichen wieder verlassen werden ins schwarze Loch des „niemand da“ falle.

Das macht unglaublichen inneren Druck, weil wenn ich nicht mehr kann, ist da niemand, kommt niemand, bleibt nur mehr das Siechtum. In mir war ein schreiendes Nein zur einsamen Existenz der Verlassenen und erst das genau diese Bedürftigkeit zu integrieren und den enormen Schmerz dessen was gefehlt hat zu fühlen erfüllt mit der Zeit ein wenig von diesem leeren Raum des fehlenden präsenten liebevollen Gegenüber. Heute tut mir meine Nähe selbst gut, oft reicht sie auch schon aus. Und ab und zu nicht, dann brauche ich an dieser Stelle auch Mitmenschlichkeit. Es ist wie Schornstein hoch klettern, erstmal einen Boden bereiten durch erstes Nachnähren und erfahren auch für mich gibt es Fürsorge in der Welt. Dann selber halten und nähren, meine Muster erkennen und liebevoll anhalten, dann wieder die andere Seite mit Nachnähren und um Nähe bitten und wieder mehr Kapazität für mich selbst entwickeln. Immer wieder sichere Zuwendung die bleibt, meine und im besten Fall auch die durch Erdenengel. Die Liebe zu mir wachsen lassen und mich darum kümmern, den unbekannten Raum der Geborgenheit zu erschließen. Ich brauche beides innen UND außen.

Ich wusste nicht was ich vermisse, weil ich nie in Liebe gehalten wurde. Im Spüren es gibt so etwas, ich kann gehalten werden und darf fragen „bitte nur halten“ ist es oft erst so richtig schmerzhaftes Heilweinen bis ich mich beruhige und erlebe „ich bin jetzt gehalten“, immer noch viel zu wenig und doch etwas. Gott da ist es endlich und Gott hat das gefehlt. Danke genau dieses Geschenk empfangen, einfach nur im Arm gehalten zu sein und weinend zärtlich gestreichelt zu werden. Nehmen dürfen und atmend da sein spürbar mit meiner Bedürftigkeit. Ein Leben damit ist gut möglich, dagegen unmöglich. Heute kann ich ab und zu etwas Schutz und Berührung erfahren trotz meines Mangelkraters. Auch wenn vieles glaubt, da kommt niemand mehr, um mir Geborgenheitsraum und nährenden Halt wahrnehmbar zu machen, ist es möglich, dass sich mir heute jemand freiwillig aus Liebe zuwendet. Am schönsten sind jene kostbaren raren Momente, wo ich noch nicht einmal darum fragen muss, sondern es einfach zu mir kommt und ich all das Gute was heute an Zuwendung auch da ist zulassend empfangen kann und die Anstrengung im und mit dem Fehlen hineinfällt in ein Dasein.

7. Weltbild-Schmerz

Achtung, hier fließt auch mein eigenes Weltbild mit ein, mit dem du vielleicht nicht resonierst.

Es gibt diesen subtilen, oft übersehenen Schmerz, der entsteht, wenn unser Weltbild zerbricht, wenn wir in eine Sackgasse kommen. Das hat viel mit De-Konstruktion und Des-Illusionierung zu tun. Was meine ich damit? Es könnte zum Beispiel so aussehen: Du glaubst, dass eine gute Beziehung aus ordentlichen Kompromissen besteht. Die Mainstream-Therapie flüstert dir ein, dass du Bedürfnisse nicht von einem Menschen bekommen kannst und nichts erwarten darfst. Und dann bekommst du plötzlich eine neue Information und neues Erleben, die das Weltbild sprengt: Was wäre, wenn eine gute Beziehung auf Resonanz und Seelenführung basiert und die gemeinsame Erfüllung göttliche Bestimmung ist. Mein Gegenüber gerne meine Bedürfnisse erfüllt und sogar Freude hat, wenn ich sie mitteile. Das ist zwar erst schmerzhaft, und dann auch erlösend, weil du dich dadurch vermutlich bisher von deiner Seelen-Wahrheit abgetrennt hast und nun endlich die Möglichkeit bekommst wahrhaftig natürlich erfüllt zu sein.

Mein Beispiel: Ich habe Jahrzehnte meditiert und in der Nondualitätsspirituaität zugebracht. Dieses Weltbild besagt: Das Ich ist eine Illusion, eine Anhaftung an Identität, die die Ursache aller Probleme ist. Die Seele gibt es nicht oder ist nur eine Projektion auf das Leben danach. Und dann plötzlich erweiterte sich mein Kontext, ich realisierte, dass dieses ganze non-duale und transzendente Projekt zum Scheitern verurteilt ist, weil ich gegen das Menschsein unterwegs war. Ich wollte weg, weg von diesem schmerzhaften Körper und raus aus der miesen Menschensoße meiner Geschichte. Dabei hab ich das Leben verpasst und meine Individualität verleugnet, mitunter auch mein banales Menschsein verachtet. Das zu realisieren ist erlösend und schmerzhaft zugleich. Ein Prozess der Des-Illusionierung von spirituellen Konzepten und der Selbstannahme im ganzen gelebten eigenen Menschsein.

8. Schmerz durch Herzoffenheit

Diese Art von Schmerz ist in meiner Erfahrung die weichste Variante. Durch tiefes Mitgefühl und Liebe für die Empfindungen des Anderen, fühle ich die Präsenz haltend den Schmerz mit. Er wird damit auch in mir fühlbar. Meist ist er auch in mir vorhanden und darf mitfließen und das Erleben bezeugen. Gleichzeitig wissen wir, dass dies nicht unser Schmerz ist, weil wir nicht verschmolzen sind mit dieser Person, sondern uns als eigenständiges Wesen erfassen und wir dies niemandem abnehmen können. Hier müssen wir nichts für uns an Schmerz durchfühlen und sind gleichzeitig fühlend präsenter Raum für alles was sich zeigt. Das hat eine Qualität von echter Berührbarkeit, die über inhaltliches Verstehen oder people-pleasing Empathie weit hinaus geht.

Mein Beispiel: Einsamkeit ist wie hier im blog schon ausführlich beschrieben ein Kernschmerz und fast alltägliches Erleben. Bin ich mit Menschen die, diese tiefe Einsamkeit ausstrahlen, offenlegen, sich darin mit mir verbinden, geht mir das Herz über und universelle Kräfte strömen ein, um genau darin Beistand zu sein und selbst für mich Beistand zu empfangen.

9. Past life pain

Ja, auch aus vorherigem Leben bringen wir Schmerz mit, oft ist das richtig diffus und je nach Therapie-Weltbild teilweise gar nicht als solcher erkennbar, sondern als Kindheitstrauma einsortiert, anstatt das auch ein vorheriges Leben und die Wirkung von Karma dazugesagt wird. Und dann ist auch vermutlich keine vollständige Integration möglich. Ich finde es heikel, weil hier viel nur erlebbar und nicht belegbar ist. Gleichzeitig habe ich selbst einige Prozesserfahrung machen dürfen und da damit hat sich so viel mehr Sinn und Lösung von „altem und transpersonalen Schmerz/Karma“ ergeben. Ich bin froh den Kontext zu haben, weil ich mich selbst sonst weiter gegaslighted hätte für diverse irrationale Ängste, Schmerz, Ekel und Einsamkeit.

ABER, nun das großes Aber!

Ja, Schmerz ist wichtig, aber die ganze Zeit damit im Kontakt zu sein und sich darauf zu fokussieren, kann bedeuten, dass wir das Leben nicht mehr mitgestalten, vielleicht unproduktiv-unpraktisch werden. Wenn ich die ganze Zeit den Berg hoch hetze ohne eine Pause zu machen, um mal die famose Aussicht zu genießen, dann verpasse ich etwas. Ich kenne das zu gut, sowohl das Berge raufrennen, wie dieses sich verrennen im „Durcharbeiten wollen“.

Dazu gibt es etwas das mich immer wieder schmerzt was eine Art Illusionsfreude ist, also ein so tun als ob eine Maskerade an Grinsen. Freude wird gern genutzt, um Schmerz zu betäuben. Das ist für mein System ekelhaft. Aber es geht auch umgekehrt. Manchmal nutze ich Schmerz, um Freude zu betäuben oder zu verstecken. Warum? Aus der Erfahrung das Lebensfreude mich ausschließt und isoliert. Aus einer Vorstellung, dass nur mit Schmerz tiefe Verbindung möglich ist. Das ist der beschriebene Loop-Schmerz. Freude ist Expansion und Offenheit, ja sie ist sogar verletzlich. Das will gehalten werden. Echte Freude ist verletzlich, tiefer als Schmerz und viel essenzhafter. Tja, aber was wenn da vielleicht die Erfahrung gewesen ist, dass ich zu doll aufgeregt voll Freude da war für die Mitmenschen die meinten, dass es gerade gar nicht passt. Kontraktion! Dann kommt der Schutz-Anteil, der Verstand der sagt „freu dich nicht zu früh, wein nicht rum, schon gar nicht vor Glück, Hochmut kommt vor dem Fall“.

Es geht weder drum uns mit Wille in die Freude zu bringen, noch mit Wille in den Schmerz zu bringen. Was, wenn unsere Seelenessenz neugierig und bereit ist, das zu fühlen, was auftaucht, was nunmal gerade Realität ist? Was, wenn das bedeutet, dass diese unsere Seelenessenz plötzlich von Freude auf Schmerz wechseln kann oder umgekehrt? Ganz ohne etwas zu dramatisieren, um Schein-Tiefe oder Pseudo-Verbindung zu erhalten oder ganz ohne etwas unbedingt ganz schön und lustig-locker haben zu müssen?

Es gibt viele Wege, den Schmerz zu begegnen oder zu entlarven. Ich hoffe, du hast beim Lesen das bekommen, was du in diesem Moment brauchst und bist neugieriger auf dich selbst und deinen Schmerz geworden. Lass mich gern wissen, was in dir aufsteigt, was sich ungesehen nun zeigt, was mir nicht zugefallen ist, was auch immer in dir lebendig ist.

Es gibt keine falschen oder richtigen Erfahrungen. Was auch immer gerade geschieht oder in uns auftaucht, was auch immer geschehen ist oder sein wird, es ist einfach ein Ausdruck des Lebens. Das Leben widerfährt uns, in aller Vielfalt und scheinbaren Paradoxie. Es lässt sich nur durchs Herz verstehen, im tiefen Mitgefühl mit sich selbst, im Berührtsein jenseits der Gedanken und Geschichten, die das Leben verdecken. Leben ist mal mehr mal weniger intensiv, je mehr wir versuchen es zu kontrollieren, desto mehr Energie staut sich auf. Je mehr wir es so sein lassen, wie es ohnehin ist, können wir an der Anspannung vorbeiströmen. Je wacher und stiller wir im Herz sind, desto tiefer, höher und weiter fließt die Energie.

Die Vermeidung wirklich zu fühlen, wahrzunehmen, was in Vergessenheit geraten ist, die Abwehr von allem, was uns tiefere Berührbarkeit schenken will, ist der eigentliche Schmerz. Es ist der Schmerz der Seele, des Herzens, das einfach nur in der Weite und im ewigen Wandel atmen und sein, sich selbst erfahren, zurück in die Verbindung fließen will. Die oft unbewusste Angst vor den ‚großen‘ Gefühlen, verhindert das wach sein, mit dem was gerade durch uns geschehen will. Es erschafft den Eindruck, dass wir bestimmte Erfahrungen erzeugen oder vermeiden können, indem wir das Leben in immer wieder in neue Formen pressen. Das Leben lässt sich nicht instrumentalisieren, es will uns lehren, selbst das Instrument zu sein. Jeder Mensch hat seinen einzigartigen Klang, seinen unverwechselbaren Duft und Rhythmus, seinen eigenen Ausdruck, die eigene Schönheit.

Aus meiner Erfahrung und Erkenntnis geht es immer nur darum, das Leben vollständig in uns lebendig werden zu lassen. Uns über die gelernten und immer wieder neu fixierten Vorstellungen hinaus auszudehnen, Offenheit, Ahnungslosigkeit und Hingabe zu zelebrieren auch und gerade im Schmerz. Der Weg ist das Mitgefühl in mir und die Hingabe an mein Selbst.

Die große Heilung ist aus dem Kopf ins Herz.

Wandlung – Gott macht keine Fehler (auch nicht mit mir)

Gewoben aus Nächten, in denen ich dachte zu zerbrechen. Geboren aus Momenten, in denen mein Herz barfuß durch die Hölle ging – und dennoch weiter schlug. Aus einer Zeit, die mich an die äußersten Ränder meines Seins geführt hat. BIN ICH HERAUS. ES IST VORBEI. Ich habe mich genug angestrengt, mehr als ausreichend Zeit in Kampf ums und Flucht vor dem Leben verbracht.

Die einzige Sicherheit, die blieb, war die Hingabe ans Leben. Meine Bereitschaft, die Kontrolle immer wieder aufzugeben und JA zu sagen. Und mich immer wieder anzunehmen in meinem wie ich bin und zuzulassen als was ich gemeint bin (da ist sehr viel zu lassen, ich bin ein passives ruhiges empfangendes Wesen meist leise rein wahrnehmend). Vertrauen lernen, meinem Leben, meiner Wahrnehmung, dieser ewigen Liebe in meinem Herzen. Es sind die vielen leisen Schritte im Urvertrauen genauso gemeint zu sein. Meine Kapazitäten für Leben erweitern und zwar ins Gute. Ins es darf mir gut gehen, ich darf mich abwenden von dem was mir schadet – in mir und um mich. Es ist ruhig und friedlich in mir über weite Strecken meines Erlebens. Das war nie so, das ist völlig neu, ein unbekanntes entspanntes Dahinleben. Ich bin ein Geschenk, ein Schatz für mich der schon da ist.

Die Ängste greifen kaum mehr, meine Bedürfnisse dürfen da sein und sogar ab und zu gestillt werden, meist von mir selbst, manchmal vom Leben. Danke für meinen Mut zu mir zu stehen. Zu bleiben, zu ruhen in dem was ist, alle(s) zu lassen was nicht dran ist, auch wenn der Verstand antreibend seine Kontrolle über mein Wesen verliert. Selbst mein Kopf sieht an der Realität, dass es mich seinlassend wohliger leichter lebt. Er anerkennt meine passive, empfangende Natur. Ich darf einfach ich sein und gut ist es. Wie kam das, wie ist das geschehen? Tja es hat viel mit Aufgeben und Aufhören also innehalten und nichttun auf sich. Aufhören mich reparieren zu versuchen. aufgeben ganz heil zu werden und sogar das Loslassen loslassen. Keine Zukunft mehr jagen und kein die Vergangenheit verändern, sondern mich vor dem verneigen, was ich wirklich bin.

Unser Schmerz, unsere Trauer, unsere Zweifel, unser tiefstes Verlangen, unsere ängstlichen Gedanken… sie sind keine Fehler und sie bitten nicht darum, geheilt zu werden. Sie bitten darum, gehalten zu werden. Genau hier, genau jetzt – sanft, in den liebevollen Armen gegenwärtiger entspannter Bewusstheit. Dieser Moment ist nicht das Leben, das darauf wartet, dass etwas erreicht werden muss, nein nichts wartet. Das hier ist es. Dieser Moment, genauso wie er ist, ist bereits das eigene einzigartige Leben.

Immer wenn ich mich im Innersten schutzlos öffne und ganz tief ins Mitfühlen mit mir hineinsinke, bleibt nichts mehr übrig was an mir zu ändern (weil mein Kopf grübelt wie ich richtig wäre) oder falsch (das ist die Grundprogrammierung) wäre und es ist ein schwingen in der Frequenz des Moments, das in Kontakt bleibt, anstatt irgend etwas von der Liebe abzuspalten, was da ist.

Vernichtung und Erlösung gehen Hand in Hand. Auflösung ist wunderschön furchterregend. In dem Moment löschen wir die Anhaftung an unser Selbstbild (was oft aus Fremdbildern gebastelt wurde) aus und sterben in das Mitgefühl für uns selbst hinein und werden Liebe. Glück besteht NUR aus der Fähigkeit der Hingabe an unser authentisches Selbst. Aus dem Schwingen können mit allen Zuständen. Die Qualität von Mitgefühl ist ein Sich-Auflösen, eine Sterbeerfahrung. Ich löse mich hier auf und stehe neu in etwas anderem wieder auf.

Erst wenn wir körperlich werden, öffnet sich der Raum, den wir in unserem intellektuellen Krampf vergeblich gesucht haben. Der Raum, in dem wir bewusst und warm in unserer Energie bleiben können, während wir noch nicht die Antwort kennen geschweige den sie umgesetzt haben. Der Raum, in dem wir gleichzeitig gescheitert und klar bleiben können. Gescheitert und klar zugleich zu sein, das kann nur ein körperlicher Mensch.

Traumaheilung ist keine Modeerscheinung oder ein Tool, das noch auf der Liste steht und in einem Retreat abgehakt werden kann. Traumaheilung ist Menschwerdung, Rückverbindung zur Seele, eine Operation am offenen Herz, ein Ankommen im Leben, eine Würdigung und Besänftigung aller Erfahrungen, die wir persönlich und kollektiv gemacht haben. Traumaheilung ist spirituelle Arbeit, tiefes Erforschen der Gefühle, der Wahrheit, die wir nur im Kontakt mit dem Urgrund finden können. Wie wir es bezeichnen spielt keine Rolle. Es kann auf vielerlei Weise geschehen, aber es geschieht nicht, indem wir tun, was wir schon immer getan haben. Denken, was wir schon immer gedacht haben, tun was alle tun. Es geschieht nicht, indem wir mit der Masse laufen, sondern indem wir uns selbst in unserer inneren Stimme und Führung im Herz wiederfinden und dieser Spur folgen. Komme, was da wolle…

Indem wir uns so tief an unser Wesen und an das heile Liebevolle in uns erinnern. Es würdigen und ihm zuhören, ihm erlauben zu sein, was es ist. Unser wahres Wesen erwacht, wenn wir uns an unseren ureigenen Rhythmus erinnern und tun, was die Seele mit Leben erfüllt. Es wird lebendig, indem wir unsere Wahrheit sprechen, das innere Wissen nach Außen dringen lassen. Indem wir gehen, wo niemand hingeht, sagen, was wir uns nicht erlauben, entspannen, im Vertrauen, dass wir vom Leben geführt werden.

Heilwerden ist der Weg vom Fähnchen im Wind zur Individualität, zum aufrechten Menschsein, es ist das Erwachen aus dem Traum, der ein verzerrtes Bild in uns erschaffen hat. Ein Bild von Schwäche und Angst, ein Blick durch die Brille der Ohnmacht und Scham, ein ewiges Kreisen ums Opfer, Schuld und Wiedergutmachung. Ein scheinbares Geborgensein in der Masse, die uns mal hier, mal dort hin reißt, uns immer wieder in den nächsten Strudel hinein treiben lässt. Erwachsenwerden, Erwachen aus dem Traum, der uns oberflächlich betrachtet vor dem Schmerz bewahrt, doch ewiges Leid bedeutet, weil wir im Alptraum des Kollektivs verloren gehen. Alles, was uns unserer ganz natürlichen Einzigartigkeit und unserer inneren und äußeren Stimme beraubt, verdeckt und beschwert unser wahres Wesen.

Heilung ist Ganzwerdung, die Erinnerung an die Multidimensionalität, das Vertrauen in die Vielfalt und das Anvertrauen ans Selbst, die Überwindung des Misstrauens und der inneren Spaltungen. Es geschieht immer dann, wenn wir dem Strom der Wahrheit folgen, aussteigen aus der Gewohnheit uns denken zu lassen und stattdessen dem inneren Gespür folgen. Sprechen, wenn alle tot schweigen, was gesagt werden muss. Schweigen, wenn mal wieder die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird. Ausatmen, wenn wir atemlos sind. Und atmen lassen, was das Herz berührt, was uns in den Raum der Seele führt. Wahr ist, was unser inneres Wesen berührt und öffnet, was wir vor uns selbst verborgen haben. Hier erwacht die Liebe und die Lebendigkeit, im Moment, in dem wir sind, wozu wir gekommen sind. Wir sind geführt, von der Wahrheit, die im Herz wohnt. Geborgen im Licht der Wahrheit. Wage es zu bezweifeln, bis die Wahrheit im Herz erwacht. Immer wieder fühl und spürbar ewig jetzt.

Den wahrhaftigen Weg der Heilung zu beschreiten bedeutet Annahme. Die Waffen niederlegen, die verstaubte Krone der Opferidentität abzuwählen, das Schild über unserem Herzen zu durchbrechen und unser Ego schutzlos der Wucht all der Zurückweisungen, des Verlassenwerdens und des Verrats auszusetzen, die wir seit unserer Kindheit in uns tragen. Heilung ist vor allem ein Akt der Befreiung von Ansprüchen an sich selbst, das Zerschmettern der Illusionen, die der Materialismus nährt. Ein Prozess, der uns lehrt, selbst für das Schmerzhafte dankbar zu sein, das Unnötige loszulassen und, so glaube ich, uns vom Unwesentlichen zu (er)lösen.

Gib dir selbst Raum, Zeit und die Erlaubnis zu fühlen, zu trauern, die Wahrheit auszusprechen, sprachlos zu sein, loszulassen, festzuhalten, dich in deinem Tempo und mit deiner Intensität zu bewegen, mit dir in der Stille zu sein, in ein Kissen zu schreien und mit den Füßen aufzustampfen, dich zu schütteln und mit dem was ist zu „tanzen“, die Tränen dabei fließen zu lassen, womöglich unbeweglich da zu sitzen, was auch immer als innerer Impuls da ist genau dem Ausdruck zu verleihen. Sprich dort zu sein, wo du bist mit allem was gerade ist.

Akzeptanz ist kein leises Aufgeben, sondern ein tiefes Annehmen dessen, was ist. Es ist das Zulassen der Wellen, die durch dich gehen, das Fühlen aller Gefühle, ohne sie zu verdrängen. Die Traurigkeit kommt wie ein stiller Regen, zieht durch dein Innerstes, macht alles schwer, und doch nährt sie die Erde auf der du stehst. Sie will nicht bleiben, sie will dich reinigen, dir zeigen, wo die Wunden liegen, damit sie heilen können. Es mag sich endlos anfühlen, dieser Schmerz, dieses Loslassen, doch nichts währt ewig. Nicht einmal die Dunkelheit. Die Traurigkeit vergeht, wie jede Wolke am Himmel, wie jede Welle am Ufer.

Ich wandle von innen nach außen. Lausche den Stimmen in meinem Innen. Spüre mir nach. Sehe mich in Liebe. Erforsche mich. Erfahre mich. Erkenne mich. Umsorge mich. Lasse mir Zeit. Fühle mich. Folge mir. Meiner Freude. Meinen Bedürfnissen. Meinen Defiziten. Meinen Gaben. Meinem Wesen. Ich erblühe von innen nach außen. Langsam. Behutsam. Pur. Ich. Bin mir bewusst, dass mein Leben voller Wunder ist. Bin mir bewusst, dass ich selbst Wunder bin. Die Bedürftigkeit erfüllt mich. Die Fülle ist in mir. Satt und warm. Zug um Zug atme ich mein Leben genauso wie es ist. Natürlich gewollt und unendlich geliebt. Ich bin hier, welch ein Segen. Da ist Sehnsucht ja und zwar aus einer tiefen inneren Fülle, nicht mehr aus einem Mangel und das ist mein Wunder.

 

Liebe ist keine Prüfung; Liebe ist ein natürlicher Zustand.

Nichts muss in der Liebe; Liebe ist Wahrheit.

Liebe sucht nicht die Aufmerksamkeit, Liebe hat sie.

Die bedinungslose Liebe ist… Annahme dessen was ist.

Liebe will nichts als außer sein; Liebe und staune.

Seelenpartnerdasein – Liebeserklärung und Herzenswahrheit

Es geschah. Was ich am meisten fürchtete, wovor ich am meisten betete, dass es nicht passieren würde, was meine Seele nicht bereit war zu ertragen. Du bist vorübergehend gegangen. Und mit deinem Weggang wurde mir etwas entrissen, was mein Urgrund war. Es war eine Leere, die sich in meiner Brust niederließ und beschloss zu bleiben. Es gibt kein Wort, um den Schmerz über die erfahrene Distanz zu beschreiben, denn der Schmerz der Abwesenheit wurde nicht nur gefühlt, er wurd geatmet, sickert aus jeder Pore und war Teil von mir. Schon bevor du gings nur vermieden. Viel früher, ganz früh, der Embryotrennungsschmerz war wieder da.

Zuerst wusste ich nicht, was ich mit so viel Schmerz anfangen sollte. Ich blieb still und hoffte, dass sich die Realität ändern würde, dass die Zeit zurückgehen würde, dass alles nur ein Albtraum war, aus dem ich erwachen könnte. Aber ich bin nicht aufgewacht. Und das Leben ging weiter, unerbittlich, als ob die Welt nicht bemerkte, dass mein Leben zerbrochen war. Ich schrie leise. Ich weinte mich tot. Ich wurde wütend auf Gott, auf das Schicksal, auf das Leben, weil es dich mir geschenkt und dann wieder weggenommen hat. Auf mich, weil ich nicht in der Lage war, es zu verhindern.

Und dann kam die Angst. Denn was mache ich jetzt mit dieser Abwesenheit? Wie gehe ich mit dieser Leere weiter? Wie lebe ich weiter, wenn alles, was ich will weg ist. Alles nur zurückzugehen möchte, dich noch einmal berühren, dir zuzuhören. Mich dir mitteilen und sagen dass ich noch hier bin und nichts lieber täte als dir für immer nahe zu sein. Ich habe mich in meinem Schmerz verloren. Ich versank in ihm. Aber irgendwo, inmitten des Sturms, habe ich etwas verstanden: Ich kann nicht hier bleiben. Ich kann nicht zulassen, dass mein Leiden im Tod mündet und noch mehr wegnimmt.

Ich bin also noch da. Zerbrochen, ja. Verwundet, ohne Zweifel. Denn wenn ich eines mit Sicherheit weiß, dann, dass weiterleben bedeutet dich zu ehren. Es bedeutet, dass ich dich bei jedem Schritt mitnehme. Es bedeutet, zu zeigen, dass deine Liebe immer noch da ist, dass deine Existenz ihre Spuren hinterlassen hat und dass diese Spuren mich tragen. Es bedeutet, dass dein Lachen noch in mir klingt, dass deine Stimme mich an allen Tagen begleitet, und in allen Nächten okay flüsternd erfüllt. Du lebst für immer in mir.

Zwei Dinge im Leben formen mich zutiefst Liebe und Trauer. Die Liebe füllt mein Herz und öffnet die Türen zu einer Welt der Freude, der Verbundenheit und des Glücks. Sie lehrt mich Verletzlichkeit, Mut und die Schönheit, mich ganz anzuvertrauen. Trauer hingegen verdaut und heilt den Trennungsschmerz. Sie beweint das, was ich glaubte, nicht entbehren zu können, und ergießt sich in die Risse der Seele. Durch diese Risse wachse ich in meine Größe. Ich lerne Hingabe, Widerstandsfähigkeit, Einfühlungsvermögen mit mir in allem und erlebe eine Kraft, die ein Raum für alles ist. Ich bin nie mehr derselbe, nachdem ich ich wirklich geliebt und wirklich verloren haben, und weitergeliebt habe. Und du bist wieder gekommen, klarer, näher, ehrlicher, offener als vorher genau wie ich. Vollständig in meiner Offenheit da ruhend ist alles möglich.

Seelenpartner sind nicht die Menschen, die dich am glücklichsten machen, nein. Es sind die, die dich am stärksten fühlen lassen – scharfe Kanten und Narben, allumfassende Güte und Sterne. Alte brennende Schmerzen, anziehende Faszination und reine Herzensschönheit. Herausforderung, Schatten, Kummer und verzehrende Sehnsucht. Genauso wie höchste Glückseligkeit in einem Augenblickkontakt. Süße und Wahnsinn und traumhafte Hingabe. Sie heben in den Himmel, schleudern unter den Abgrund. schmecken nach Hoffnung und sind wahrhaftige Liebe. Untrennbare Liebe wie ich jetzt erlebe, weil selbst die Distanz und Phase der Trennung eine Form der Liebe war. Die die abgelehnt wurde war meine bedürftige im Brauchen ziehende Version, um sich wie darin selbst sterben zu lassen und die echte Barbara zu eleben, sie zu erleben. Im nichts bekommen was mich in meinem Schmerz hält, habe ich ihn durchfühlend als meine Identifikation mit der leidenden Heiligen loslassen können.

Nie mehr getrennt von mir bin ich mit dir. Ich hab nur noch Liebe. Und das ist mehr als genug. Ich bin endlich gut genug. Untrennbar, nur noch Liebe, zu Liebe geworden ist da als ein offenes Herz. Schlichte liebende Offenheit. Wenn, dann will ich freiwillige Zuwendung und Nähe, die aus dem Impuls des Herzen kommt. Ich bin viel um „Beziehung gelaufen“ und möchte nur mehr welche, die mich als Geschenk empfängt und empfindet, von allem anderen habe ich genug. Nie wollte ich besitzen oder haben, es ist ein verehren und annehmen. Du darfst alles, jede Distanz für dein Wohl wählen, mich wegschicken und ich bleibe da. Auch wenn du sagst „ich will dich gerade nicht“ bleibe ich da. Du kannst so viel Raum haben, wie du magst, ich bin immer noch da. Einfach weil es in mir so ist. Ich hab da keine Wahl, Gott sei dank! Würde ich versuchen diese Liebe zu verlassen, würde ich alles verlieren, die Liebe zu mir, die Liebe zum Leben, die Liebe von Gott. Die Liebe zu mir ist die Liebe zu dir. Es ist Selbstliebe dich zu lieben. Mein Herz ist liebvolle Klarheit, die da bleibt und in Ruhe lässt. Ich werde dir mit meiner Unvollkommenheit Raum geben. Meine eigene Unvollkommenheit ist jetzt im Herz gehalten, deshalb kann sie alles (er)tragen was (nicht) da ist.

Niemand braucht meine Defizite ausgleichen oder mich nachnähren, ich sorge für mich. Mir ist bewusst, das ich noch unbewusste Erwartungen in mir tragen könnte, und wenn ich sie erkenne, werde ich mich darum kümmern. Das ist meine grundsätzliche Entscheidung für mich, für das Ende der Suche nach Rettung im außen. Ich liebe ohne jeden Deal, jede Strategie, jedes benutzen oder brauchen wollen. Ich möchte eine echte liebe volle Beziehung mit ehrlichem Kontakt. Ich bin nicht hier, weil ich eine dysfunktionale Beziehung pflegen will, sondern im Gegenteil den Zauber einer echten Verbindung erleben.

Hier ist ein klares Bewusstsein für meine Prägungen, die mir verboten haben Bedürfnisse zu haben, die in Vermeidung mich selbst abgelehnt haben, die im Gefälligsein mich versteckt haben. Mein Wille durfte sich nicht entwickeln, das war überlebenswichtig. Es durfte mir definitiv nicht gut gehen, wenn ich nicht fast eine Heilige spiele, um (von mir selbst) geliebt zu werden. Diese Heilige war ein Schutzmechanismus a la „ich verbinde mich mit dem Leid anderer und treffe mich mit dem Schmerz aller, damit ich noch eine Verbindung haben kann. Ja und ich war nur richtig, wenn ich auch leide. Meinem Ego gefiel ich am Kreuz hängend am besten. Ich wollte durch den Schmerz und das mich opfern zu Nähe, zu Zuwendnung, zu Gott. Dachte die Heiligkeit kommt durch den Schmerz. Das ist angenommen und integriert als ein wichtiger Teil von mir.

Und schon zeigte sich mein „wichtig sein wollen“, einfach ich sein und dafür geliebt werden aus freien Stücken, davon träumt es mich. Herz- und Bauchjubelchöre während der Kopf mit großer Verlustangst dagegen hielt mit: „Wenn ich der wichtigste Mensch in meinem Leben bin, dann hat mich niemand mehr lieb.“ Und damit war sie da die Barbara, die nicht geliebt wird, die Einsame. Ein ringen und fechten in mir über Tage. Ich wollte die Einsame nicht haben und das war die Ursache für die Einsamkeit. Daher die Trennung und die Unverbundenheit. Das ist die pure innere Selbstablehnung. Dennoch konnte ich den Widerstand gegen sie lange nicht aufgeben. Mich ansehen und den Schmerz der Selbstvermeidung und Ablehnungsempfindungen fühlen und spüren. So lange bis es genug war und ich durch einen Trigger die Quelle in mir in Form meiner Mutter erkannte. Ich gab ihr die Schuld an meiner Einsamkeit, an meiner Bindungslosigkeit, an meiner Isolation. Ich brauchte die Einsamkeit als Schutz vor der Mutter. Also das gesehen war und realisiert wurde, dass ich mich jetzt auch anders schützen kann, selbst wenn es schwer fällt, konnte die Vereinigung geschehen. Die Einsame ist in mein Herz geflossen, in meinen Solarplexus gesogen zu Hause. Ich darf verbunden leben und mir wichtig sein. Meine Bedürfnisse nach Nähe und Kontakt dürfen an die Menschen herangetragen werden. Da wächst (m)ein Wille der frei ist und die Wahl hat.

Ich bin vollständig für mich entschieden! Meine Aufgabe ist mich zu lieben in allem und damit bist du geliebt, umgekehrt genauso im diese bedingungslose Liebe erleben, bin ich geliebt. Ich bin in meinem geheilten Herzen zu Hause und nehme alles an was meine vollumfassende alternativlose Entscheidung für dich mitsich bringt. Ich werde Liebe sein und bleiben in unserem Wir. Ich liebe bedingungslos, liebe dich genauso wie du jetzt gerade bist und mich genauso. So ist es jetzt gerade und wird es immer sein. Ich möchte den Rest meiner Tage mit dir verbringen. Ich brauche dich für nichts und gleichzeitig will ich dich für alles.

 

Daraus gebohren die Wahrheit in meinem Herzen rausschreiben ins L(i)eben…

Ich will dich brauchen dürfen, ich will dich haben dürfen,

und ich will dass du mich brauchst, und haben willst.

Nicht so, dass ich ohne dich nicht sein kann.

nicht so, dass du ohne mich nicht sein kannst.

Ich will dass du mich so richtig ganz haben willst,

so tief und dunkel, so hell und klar.

so ganz verschlingend freilassend.

Ich will dich brauchen dürfen, auch wenn das unpopulär ist,

und unsexy und und unspirituell und der ganze andere Freiheitssemmel.

Ich will mich nicht mit dir verlieren, ich will dich ganz nah bei mir, voll nah.

und ich will, dass du das selbe willst.

Ich will dich wollen dürfen, nicht weil ich dich wirklich brauche,

sondern weil wenn ich mit dir sein möchte, dich gewählt habe.

Ohne dass ich dadurch bedürftig bin oder abhängig,

weil ich für mich sorgen kann und mir selbst wichtig bin.

Ich will, dass du da bist, wenn ich traurig bin und wenn ich glücklich bin.

Ich will erleben, dass wir uns vermissen,

und dass wir keinen Weg scheuen, um das zu lindern.

Ich will keine Konzepte, keine Strategien, keine Geschenke,

und ich brauche keine Versprechungen,

sondern nur dein Herz unddeine Präsenz,

deine Ehrlichkeit, dein Fühlen, dein Gespür.

Ich möchte dass du alles für mich tust. weil ich auch alles für dich tun will.

Du weisst wie. so dass wir auf die Angst davor scheissen,

und auf die Konstrukte unserer Egos, dass wir uns selber am wichtigsten sein müssen.

Wir sind uns schon wichtig und wichtig für einander.

Ich möchte dich so wie du bist und ich brauche auch niemanden.

doch wenn schon, dann so dass es da in allen Reibereien,

die eine Sellenpartnerverbindung mit sich bringt,

immer in der gegenseitigen Nähe endet.

Ich scheiss auf Abstand und auf Auszeiten,

und du darfst und wirst jeden Raum haben den du möchtest.

Und ich pfeif auf die Worte,

die alle erzählen wie unabhängige freie Beziehunge sein müssen.

Ich möchte unsere einzigartige Verbindung leben.

Vielleicht gibt es das nicht, und vielleicht gibt es das,

alles andere hat ich schon, alles andere hattest du schon.

Weisst du liebste, ich find es wunderschön dich zu lieben,

auch wenn es manchmal den atem nimmt,

und Ängst sichtbar macht.

Es ist alles paradox. das ganze Leben.

Ich bin frei. so frei, dass ich nur dich will und wähle.

Es ist schon entschieden, eigentlich hab ich keine Wahl.

Die Zwillingsseele wählte unsere Körper aus.

Und damit komme ich wiedder beim Anfang heraus:

Die Wahrheit ist in unserem Herzen ewig jetzt.

Ganzwerdung der Liebe

Von Wachstum im Sterben,

Herzlauschende sein,

Wunden und Wunder…

In der Akzeptanz meiner selbst

liegt die Unabhängigkeit von Bindungen,

und in meiner Annahme die ganze Liebe.

 

Mein Leben hat mich an Orte geführt, an denen ich nie sein wollte. Immer wieder in Räume, wo die bekannte Realität ersatzlos wegfällt. Die vermeintlich letzte Sicherheit verschwindet, zuletzt die letzte menschliche Anbindung. Bindungslos entrückt, die Welt der Bindungen an Menschen komplett zerfallend erleben.

Niemand mehr da, außer mir selbst. Und erstaunlicherweise ist das der tiefste Friedenszustand meines verkörperten Daseins. Kein Brauchen mehr, keine Suche, kein Antreiber, völlige Akzeptanz aller meiner Zustände, selbst jener quälende Zwang des Körpers durch den Geist weicht, löst, lässt los, ist losgelassen. Der letzte Beweis den ich mir jeden Tag erbringen musste, also mein Verstand von meinem Körper einforderte – nämlich durch Disziplin in Sachen Bewegung zu beweisen, dass er ihn unter Kontrolle hat und seine Bedürfnisse überwindet – braucht nicht mehr erbracht werden.

Alles was ich über die Welt, den Kosmos dachte zu wissen gelöscht durch die erlebte Realität dessen wie mein Körper ist und was er (nicht) mag. Das Ende der Kompensation und der Anfang alles zu fühlen ohne jede Flucht in ein letztes Funktionieren nach inneren Regeln. Navigieren zwischen Himmel und Hölle, beide in mir. Sich verschiebende Bewusstseinsachsen. Am, im und über den Rand des Daseins hinaus vollends in das Körperwesen hinein.

 

Initiation in die Freiheit von Menschen und fürs Selbstsein, aufgezwungen durchs Verlassenwerden, ohne meine bewusste Zustimmung in mich hineinfallen. Der Körper somatisierend gewaltig massives verlieren von Sehvermögen, roh nach einem unachtsamen Moment Ende des letzten Jahres gestützt und grausam darin mit mir alleine liegen geblieben. Einverstanden mit meinem Ende kraftlos liegen bleiben über viele Tage. Nur spüren, alles fühlen, bereit zu sterben und auch mit dem Weiterleben einverstanden. Schmerzgrenzen sind verschiebbar bis in die Unendlichkeit. Stille im Geist völlige Klarheit in dem Alleinezusein. Bleiben und warten bis auch das warten auf Impulse wegfiel ins völlige Nichts.

Zurück bleibt ein leerer Raum voller Potential, in dem ich mit den verletzlichsten, kleinsten und zerstörtesten Teilen von mir selbst konfrontiert war und durchdrungen von Liebe annehmend bin. Ich habe mich genau dort wiedergefunden im noch tieferen Keller meiner Seele, in der Finsternis und bin noch nicht wieder aufgetaucht, weil mein Bewusstsein seither dort leuchte wie noch nie. Fühlen, spüren, atmen (nur nicht zu tief weil immer noch schmerzhaft) und genau dort mein Wunder empfangen. Das große ganze, die Einheit mit mir und allem was ist.

 

Den Selbsthass als meinen engsten Vertrauten zitternd flehend, um meine L(i)ebe bittend ins Herz geflossen erlebt haben, nachdem der Brustkorb „aufgebrochen“ war. Der Selbsthass hat alles getan, um mich vor den Emotionen zu schützen und sich selbst im Zwang des Körpers bestätigt. Niemand war mir näher als mein Selbsthass, nur halt nicht in Liebe nahe sondern in der Abwehr steckend. Bis ja bis ich wenigsichtig stürzte vorneüber auf meinen rechte Brust knallte und liegen blieb. Mich aufrappelte, Bewegungen versuchte, lebte mit was ging. Tage, Wochen alleine. Schmerzen bei jedem Einatmen, stechend jedes räuspern festhielt, gähnen, husten, schnäuzen unbenennbare Schmerzen machte. Sogar im Liegen Ruheschmerzen, keine Lage mehr finden in der der Körper nicht weh atmete. Blutergüsse vergingen, Beweglichkeit war voll da und mir damit klar ist halt eine Brustkorbprellung, vielleicht was gestaucht wird wieder werden. Alternativlos nach innen sehen und mit mir so für mich sein in absoluten Frieden. Unglaublich, unverstehbar, einfach so Selbstannahme IN ALLEM dem Verlassensein, den physischen Schmerzen, den emotionalen Trauerwellen, dem ein hilfloses menschliches Geschöpf sein.

Inmitten von Schmerz und Kopfleere krasser Alarm „ich bin niemand ohne Bindung“. Und ja „mein Kind, viele meiner Kinder, wollte(n) sterben. Und nein nicht schlimm sondern erlösend sie wollten noch einmal gesehen, gehalten, gefühlt werden ehe sie sich von „Bindung brauchen“ verabschiedend ins körperlose Bewusstsein wo alles verbunden ist eingingen. Welch eine Berührung diese Anmut der inneren Erlösung. Solange sind sie in der Abspaltung verharrend geblieben und haben auf mich gewartet, auf den tiefen Fall aus allem was hielt raus in mich ohne wen hinein.

In der gedachten Hölle der Bindungslosigkeit und im gefühlten Paradies des Freigelassenseins gleichzeitig präsent sein. All der Schmerz in der Suche nach unerwidertem Kontakt, wenn ich mich verletzlich zeige und offen bin. Das Leben in seiner ganzen Brutalität einatmen, die Stiche spüren. Und alles in aller Zärtlichkeit ausatmen, mich (ein)gehen lassen, um das nächste Wunder der Sekunden der Schmerzfreiheit offen zu empfangen. Seither immer mehr Wunder empfangen einfach nur durch mein so da sein wie ich bin.

Mein Bindungssystem sehen, jedes Muster, jede Verwerfung, jedes Verlassenwordensein, jeder vergebliche Versuch mich bei wem anzulehnen. Wellen der Verlusttrauer durchfühlen und in der Akzeptanz meiner Vergeblichkeit erleben wie alle Bindungen gehen, sich genauer mich (mein anhaften versuchen, bei jemanden was suchen) verabschieden. Alle Verluste verließen mich. Hier ist nichts zu bekommen von niemanden, nur zu verlieren, Illusionen der Verbundenheit die „machbar“ wäre verlieren. Ich kann mich zu nichts machen, was ich nicht bin, und niemand dazu bringen was aus sich hervorzubringen was nicht ist. Nun ist niemand mehr zu verlieren. Selbst Bindung ist eine Illusion, eine Erinnerung an etwas was nicht mehr ist. Ein Festhalten an etwas Vergangenes. Jede Erinnerung bringt mich weiter weg von mir hier, meinem freien Sein in dem was ist. Jetzt gerade ist niemand existent. Das was ich gerade bin hat kein Bindung. Es ist bewusster da als Mensch und es ist weniger als Seele. Es ist Raum und Annahme, rein und friedlich, still nur das Wesentliche empfangend.

 

Die spirituelle Verzuckerung von Transformationsprozessen – diese Idee, dass alles immer „für uns“ geschieht – verliert an Bedeutung, wenn man an den tiefsten Abgrund gelangt. In diesen Momenten wird es essenziell, sich selbst zu erlauben, ganz Mensch zu sein: zerbrechlich, wütend, verzweifelt, hassend, liebend. Das Leben liebt mich trotzdem. Nichts will mich so sehr wie das Leben. Es findet mich überall und lässt mich nicht gehen.

Wenn sich die Bewusstseinsachsen zwischen Himmel und Hölle verschieben und ineinander verschränken, öffnet sich eine neue Welt. Es entsteht ein Raum der tiefen Annahme dessen was ist und ungeahnte Möglichkeiten träumen da vor sich hin. Dieser Prozess ist beides: grausam und heilsam. Er verlangt, die Widersprüche des Lebens zu halten, den Schmerz des Verlusts der das Herz in Qualen hält, die Gedärme das Alte verdauen lassen, um leer und frei für das jetzt zu sein. Gebrochen mich selbst verstoffwechseln und die Wahrnehmung für das Neue öffnen.

Ohne ein Warten, ohne eine Ahnung was dieses Neue ist oder wer diese neue Barbara sein wird. Es ist auch gleichgültig, weil jetzt noch nicht verkörpert da und beliebig wie alles was lebt einfach nur da. Der Lebensauftrag sind meine Gefühle und mich im Körper zu spüren und dabei die Wahrnehmung in all dem was ist zu vertiefen. Am Schnittpunkt von Himmel und Hölle liegend finde ich nicht die Lösung, sondern mich selbst im bedingungslosen lieben dieses meines Lebens, dieses Körpers, dieses Verstandes, dieser Seele.

 

Ach ja „ich bin“ und dann als etwas Kraft kam, war ich auch mal abklären was da so ist mit meinem Brustkorb und tja Prellungen, Brustmuskeln gezerrt, Rippen gebrochen, alles wieder am heile werden. Außer dem linken Auge hier könnte es fürs Lieben ein Opfer geben, wenn Gott nicht noch ein Wunder in meinem Körper zaubert. Hat alles seine Daseinsberechtigung und meine Liebe. Genau wie ich, ist da ein genau so in Liebe angenommenes Körperwesen.

Staunen wie intensiv und tief Lieben ist. Diese Liebe kann alles und sie lässt mir keine Wahl. Sie trägt mich über alle Zeiten. Da ist Hochachtung und Anerkennung in mir dafür dieses Schicksal, dieses Karma, dieses menschliche Wunder, diese bewussten Wahrheiten in meinem Herzen zu tragen. Ich kann mit der Diskrepanz leben, dass sich meine innere Wahrnehmung im außen noch nicht zeigt.

Ja da ist Traurigkeit darüber, dass was ich in meinem Herzen wahrnehme und fühle noch nicht leben zu können. Und ich kann mich damit abfinden, dass es in dem Leben vielleicht nie dran ist Erfüllung in Form von Resonanz im Lieben zu erfahren. Hier ist ein Einverstanden sein in mir zu ruhen bis wann auch immer, wie viele Leben auch immer. Annahme auch für alles was nicht ist, inklusive dem die großen Trauer darüber fühlen und in mir halten was nie (gewesen) ist.

Der Ausgang ist eindeutig, unverrückbar klar. Wie und wo die Seelenfilme finalisiert sein werden steht fest. Ich freue mich schon so sehr darauf, das allerbeste wird zum Schluss kommen, herrlich fraulich göttlich. Der Moment wo wir uns ganz hingeben haben und vollständig losgelassen eins sind. Und für immer spielt unsere Melodie als Einklang. Der (die) Lebensweg(e) da hin sind reines Nichtwissen und absolute Hingabe. Da ist Frieden in dieser Klarheit darüber was ich kann und was nicht. Ich kann meine liebende Wahrheit behalten, brauche sie nicht verraten oder verlassen, und kann damit alleine sein. Ich bin die Liebe und damit der Mittelpunkt meines L(i)ebens. Geschöpf der Liebe, geschöpfte Liebe bin ich. Da mit Worten zu dem was ich jetzt alles (nicht) kann…

 

Wunden aus der Abhängigkeit heilen

und im Wunder meiner Unabhängigkeit leben.

 

Der Lebensauftrag sind meine Gefühle.

Gefühle sind Bewusstsein die lebendig machen.

Der Tempel ist mein heilsamer Körper.

Der Kosmos ist meine Quelle.

Ich bin mein und dein Zuhause.

 

Ich weiß nicht, welche Tränen ich weine.

Sind es meine? Oder sind es deine?

Ich spüre dich so sehr als mich.

So sehr, dass ich oftmals nicht unterscheiden kann,

ob es meins ist oder deins,

weil es letztlich eins ist.

 

An sich, bin ich im Reinen mit mir.

Finde immer wieder meinen Frieden.

Und doch wache ich ab und zu auf und alles ist anders.

Mich überkommt eine tiefe Traurigkeit, eine Sehnsucht.

Ich spüre, dass mir alles zu viel ist.

Das alles aussichtslos ist.

 

Ohne Kontakt ist es manchmal leichter.

Aber diese Sehnsucht bleibt und zwar alleine.

Ich kann nicht leben wie ich es mir wünsche.

Manchmal überkommt es mich, der Wunsch, dich zu umarmen.

Nur einen Moment.

 

Doch dann wird mir wieder bewusst, die Zeit ist nicht da.

Und dann überkommen mich wieder diese Emotionen.

Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten.

Und ich weiß, ich weine für uns.

Denn die Liebe die ich fühle ist ungetrennt und untrennbar.

 

Die Fähigkeit zu trauern ist gegeben.

Ich kann die Leere halten und im Impulse empfangend ruhen.

Ich kann schweigen mit dir in mir.

In meinen Augen bist du die Eine.

In meinem Herzen längst.

Und bis du es weißt, kann ich sitzen mit mir.

 

Denn: Ich kann dich in Ruhe lassen.

Das hab ich gelernt.

Aus Liebe zu dir als der Mensch, der du bist.

Nie hätt ich gedacht, dass ich das kann.

Bis ich es musste.

Jetzt ist es meine Ruhe, ein tiefer Frieden.

 

Dieser Berg, auf den wir steigen.

Du von der einen Seite, und ich von der anderen.

Er ist die ganze Geschichte unseres Universums.

Die gewundenen Pfade und die Kreuzungspunkte,

an denen wir einander begegnen, uns verlieren und wieder finden.

 

Ich sehe viele Leben.

Ich kann warten,

ein paar Wochen, ein paar Monate,

auch noch ein paar weitere Leben.

 

Ich würde Jahrtausende lang

die Sterne durchwandern,

in alle Formen mich kleiden,

in alle Sprachen des Lebens,

um dir einmal wieder zu begegnen.

 

Was ist ZEIT.

Wenn ich hinaufschau

seh ich den Himmel.

 

Ich kann bei mir sein.

Ich kann dir lauschen.

Ich kann sitzen mit dir in der Sternenferne.

Ich kann dich auf Distanz lieben.

Ich kann bedingungslos lieben.

 

Ich habe die Fähigkeit zur Unabhängigkeit

UND die Fähigkeit zur Abhängigkeit.

 

Ich bin da und kann…

Hand halten, Wort halten,

zusammenhalten, durchhalten.

Das ist Liebe.

 

Kein Ende ist für immer.

Ich kann warten und schweigen.

 

Ein reifer Mensch

verliebt sich nicht,

fällt nicht aus der Liebe heraus,

sondern erhebt sich innerhalb der Liebe.

Ich reife im Verweilen als unserer Einheit.

 

Ich bin da,

still ruhend

in mir lebendig

die Liebe (für uns),

über alle Zeiten gerettet

meine Räume haltend.

 

Es ist schon entschieden,

in mir absolute Wahrheit.

Da ist absolute Hingabe an mein Leben,

stille selige vollkommene Annahme deines Lebens,

leuchtendes Vereintsein als Wir.

 

Das verweilen in der inneren Einheit ist die Einheit.

In diese Einheit kann ich mich ganz fallen lassen

und brauche die Trennung nicht mehr aufrechterhalten.

Ich bin nicht mehr (von mir) gezwungen Mangel zu erleben.

 

Ich bin hierher gekommen, um diese Einheit zu erleben.

In der ist alles von mir schon erlaubt,

die ganze Verletzlichkeit meines Menschseins

und die ganze ewige Liebe unser seelischen Einheit.

 

Alles drängt mich immer nur in die vollständig Einheit,

weil das ist es, was ich wirklich will und immer wollte.

Der Ausgang der Geschichte ist glasklar,

ein vereintes Menschsein in Bewusstsein.

 

DAS HERZ ist gewachsen wie noch nie…

hinab und hinein ins tiefste Selbst.

 

Es war noch kalt für meinen Selbsthass,

wollte mein Bindungssystem nicht.

Der Abgrund im eigenen Herzen:

Die große Angst ganz mein Mensch zu sein.

 

Mein Menschsein war nicht IN meinem Bewusstsein,

sondern unterdrückt, teilweise abgespalten und verneint.

 

Kurz: DIE LIEBE IST NICHT HIER,

SIE IST ÜBERALL.

Und überall hat mich ausgeschlossen.

 

Voll verletzlich bin ich nun angenommen da.

Meine Wärme ist in diese Trennung geflossen,

die den blanken unheilbaren Schmerz spürt

und in liebenden Augen angenommen fühlt was ist:

SELBSTVERBUNDENHEIT.

 

Herzheilung immer wieder,

durchs stille Herz annehmen mein Alles,

die Liebe meines Lebens sein.

 

Mit Wunden leben und lieben.

EIN HERZ hat begonnen.

Ich bin angenommen.

Natürlich bin ich angenommen.

 

Wenn alles erlaubt ist,

dringt alles hervor,

auch die ganze Selbstablehnung

in das eine Herz.

 

Absolute Hingabe in stiller Freude,

das Herz atmen … ganz.

Meine Rippen spüren das.

Mein Blut und meine Tränen auch.

 

Das was verkörpert

wird in meinem Herzen geboren.

Atem um Atem. Stille um Stille.

LIEBE strömt. Heilung ist.

 

Mitten aus der innersten Kammer

greift das Herz in Liebe aus

und öffnet, klingt hinein, schwingt hinab

und nimmt mich ganz hinab hinein.

 

Blanke Öffnung nach innen.

Ein Herz sein bleibt.

Sonst nichts.

Göttin und ich atmen eins.

 

Tief und still…

in dieser Liebe…

darf ich loslassen,

damit das Schicksal sich erfüllen kann.

Ich bin passiv,

tief losgelassen in Erlaubnis.

Ich bin Heimat.

Lassen

„Atme es aus!“ – „Lass die Vergangenheit endlich ruhen“ – „Schüttel dich, klopfe, lenke dich ab“ – „Entferne die Blockaden“ – „Durchfühlen bis es nicht mehr triggert“ – „Gib es in einem Ritual an Gott ab“ – „Stell es auf und bring Ordnung in dein System“ – „Schau in die Sonne“ – „Löse deinen Körper“ – „Teil dich mehr oder weniger ehrlich mit“ … „Weg mit dem Scheiß, sei Anders!“

 

Auf meiner Reise der Traumaheilung, verzweifelt und erschöpft, griff ich jahrelang nach jedem Strohhalm. Was habe ich alles getan, um all diese unangenehmen Gefühle und Körpersymptome los zu lassen! Sie nicht mehr zu fühlen, sie nicht mehr zu haben! Zahlreiche Psychotherapie Sitzungen, Selbsterfahrungseminare, Holothrophes Atmen und andere Breathwork Sessions, Meditationen, Yoga, Körperarbeit, Schamanismus, Pfanzenmedizin, psychedelische Substanzen, Energiearbeit, Entgiften, Ernährungsallerlei, Jahrzehnte spirituelles Entwicklung bei diversen Lehrern, Schattenarbeit, ehrliches Mitteilen, Selbsthilfegruppen, zuletzt sogar Tantra alles probiert, um mich zu heilen, um endlich endlich gewollt und geliebt zu werden.

 

Es war die Suche am falschen Ort, oder: Der Wunsch, endlich fündig und satt zu werden. Nämlich bei anderen Menschen, bei Therapeutinnen, Lehrern, Coaches, Gurus, Begleiterinnen, Schamanen und in allen Arten von Beziehungen. Überall nur nicht in mir, bei mir, alleine, weil da ist ja nur Mangel und Fehlen wie die eigene Überzeugung mich basierend auf den gemachten Erfahrungen der Ablehnung lehrte. Gleichzeitig erzählt mein Verstand auch, dass ich alleine klarkommen muss und ohnehin niemand mir helfen kann. Also ich war überzeugt wen zu brauchen und gleichzeitig davon niemand haben zu dürfen. Das ist die Schizophrenie meines Kopfes.

Trotz der Resignation, des Unsinns, der Unmöglichkeit, war da ein tiefer Hunger, endlich genährt, gesehen, gehört, verstanden, ja, bedingungslos geliebt zu werden – so wie ich bin. Man könnte auch sagen: Ich suchte verzweifelt nach etwas, was mir als Kind fehlte und mir auch heute noch verweigert wird: Anteilnahme, Verbindung, das Gefühl, dass ich geliebt, angenommen und willkommen bin, so wie bin. Die Empfindung geborgen unter Menschen zu sein und bleiben zu dürfen.

Aber Menschen, haben selbst so großen Hunger, eine so riesige Sehnsucht nach Zuwendung, Gesehen-, Gehört-, Gefühlt-, Geliebt- und Gespiegeltwerden, dass sie mich nicht nähren, sondern nur ausbeuten können – um endlich selbst zu bekommen. Und das kann ich zunehmend sehen, die Unmöglichkeit hinnehmen und wirklich emotional aufgeben noch wen zu suchen der mir etwas ermöglicht, weil nur ich es mir ermöglichen kann oder eben darauf zu verzichten habe.

Ich fesselte mich damit an Menschen, an einen Alptraum, ein Trauma, einen leeren Trog, eine unersättliche Bettelschale. Ja ich fesselte mich, es ist meine Verantwortung. Es war die Hoffnung, endlich von jemanden geliebt, wertgeschätzt, versorgt zu werden. Mich endlich einmal wirklich unterstützt, gesehen, wohl zu fühlen, mit der ich mich selbst immer wieder verletzt statt geheilt habe. Und es fühlt sich vertraut an, ihnen hinterher zu laufen, sich um sie zu bemühen, mit ihnen zu streiten, Probleme für sie zu lösen, alles zu tun, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und mich dabei selbst ständig zu beschämen.

Die einzige Möglichkeit diesen Teufelskreis zu beenden, ist, sie erstmals genauso zu sehen, wie sie wirklich sind mit all ihren tiefen, ungeheilten Wunden, ihrem Hunger, ihren Schmerzen und Begrenzungen, ihren Überzeugungen, ihrer Bedürftigkeit. Genau wie ich! Sie können meine Bedürfnisse nicht erfüllen, weil auch sie kaum jemand wirklich gesehen, geliebt, respektiert geschweige denn emotional versorgt, ja, häufig beschämt, verspottet, für ihre Bedürfnisse bestraft oder verachtet hat.

Und weil sie nicht klar sehen und/oder immer wieder vergessen, wer oder was sie wirklich sind: Bedingungslose Liebe, unendlich weiter Raum, unglaubliche Schönheit – selbst, wenn sie vorgeben, zu sehen, bewusst und klar zu sein (genau wie ich). All das zu erkennen, ja, es vor mir selbst zuzugeben ist nicht ohne – das ist „mit“. Denn es bedeutet, mich der schonungslosen Realität zu stellen und damit all deine Wünsche, Projektionen, Ideale und Hoffnungen, die ich bisher nach außen gerichtet habe, zu mir zurückzunehmen. Mich gänzlich auf mich zurückgeworfen erleben und leben lassen. Ganz alleine, nicht mal eben ein paar Stunden, sondern Tage, Wochen bis auf weiteres, was weiß ich.

Das heißt, es geht darum (an)zuerkennen und zu betrauern, dass ich NIEMAL etwas bekommen kann, gleichgültig wie sehr ich mich auch anstrenge oder bemühe, und, vor allem, dass ich selbst jetzt der/die Vater/Mutter, Erwachsene, FreundIn, Partnerin, Geliebte, ja die Familie bin, die ich bisher im Außen so eifrig gesucht habe. Das fühlt sich wie Sterben an, wie eine schreckliche Enttäuschung. Und es realisiert, ich bin und bleibe ganz alleine, das wars, nur ich hier und zwar für immer voll und ganz alleine verantwortlich.

In dieser Ernüchterung, befreit von meinen Wünschen noch etwas zu bekommen, erlöst von allen unermüdlichen Versuchen, auch allen Versuchen mich zu was besseren, liebbaren, friedlicheren, achtsameren Wasauchimmer zu machen fehlt erstmal jeder Antrieb. Damit bin ich auch bereit, die uralte Reinszenierung und damit eine sich ständig wiederholende Beschämung und Selbsterniedrigung zu beenden. Die Angst fällt weg, die Unsicherheit, weil ich bin ja sicher darin nichts zu bekommen, was ich mir nicht selbst gebe.

Selbstversorger sind sie die einzigen, die satt werden und damit im Frieden mit sich und ihrer Umwelt sein können – bis zum nächsten Mal. Denn, wie ich bisher nicht müde werde zu wiederholen: Befreiung findet nicht einmal und damit für immer statt. Sie braucht den ganzen Mut, meine Wahrhaftigkeit und bedingungslose Hingabe in jedem Moment, bis zum letzten Atemzug.

Immer wieder und vorallem an den zahlreichen Tiefpunkten innehalten und eingestehen: Diese Art des Habenwollens ist unmöglich, das mich Loslassens war ein Los-Werden-Wollen. Es war lieblos. Es war ein Kampf gegen mich selbst. Und unglaublich, aber wahr: Man kann nahezu alles als eine Überlebensstrategie benutzen. Und es hilft nichts bzw. maximal kurzfristig erleichtert es ein wenig.

 

Meine Wahrheit am eigenen Grund: Alles, was ich jemals erlebt habe, wird immer ein Teil von mir bleiben. Das wahre Loslassen geschieht, wenn ich all meine Gefühle, alle Anteile zu mir nehme. Mit allen Zuständen, vor allem der Ohnmacht, dem nichts mehr tun, lassen, bewirken, verändern, verbessern können, da zu sein. Wenn ich sie einatme, sie in mein Herz kommen, ich mich mit ihnen energetisch verbinde, mir erlaube genauso zu sein wie ich bin, dann nährt mich das tatsächlich. Und die Verletzungen ebenso wie alle (Ab)Spaltungen spüren „ich darf für immer bleiben“ selbst wenn sonst niemand mit mir bleibt, wei ich eben so bin wie ich bin. Wenn ich wirklich genauso sein darf wie ich bin, lasse ich mein Verwundetes und Begrenztsein zu. Und was daraus wird ist komplett offen, es kann Neu werden. Es wird magisch, weil es unbekannt ist.

 

Loslassen geschieht, wenn ich entscheide mich bedingungslos anzunehmen. Dies wird zu einem fortwährenden Akt der Liebe. Denn diese Entscheidung braucht es nicht nur ein Mal. Sondern jetzt. Und wieder jetzt. Und jetzt. Und jetzt…

 

Dazu wird in diesem Prozess auch klar, dass ich nicht nur die unangenehmen Traumagefühle und einengenden Überlebensstrategien loslassen darf, sondern auch alle Identifikationen mit den „schönen“ Dingen, spirituellen Konzepten, Glaubensrichtungen, Erkenntnissen und Visionen. Denn sonst kommt der Verstand vorbei und bemächtigt sich dieser, lädt sie mit Bedeutung auf. Und damit kommt die Energie wieder ins Stocken. Mitsein und alle gehen (und kommen) lassen, alles lassen, vorallem mich lassen, einfach nur da sein lassen. Das Leben durch mich wirken lassen, das ist liebevolles Loslassen.

 

Es ist alles okay, auch wenn nichts okay ist. Lassen, atmen, seufzen, sein, lassen. Ich bin zuhause und frei jetzt nur und immer nur jetzt. Leben ist kein Zustand, den wir „lösen“ oder „überwinden“ müssen. Sie ist ein Prozess, den wir durchleben dürfen, müssen, können im Ausmaß unserer eigenen Annahme.

Bedingungslose Liebe – der Weg der Liebe ist mein Leben – Verkörperung in der Hingabe

Mich offenbarende Worte aus dem geworfen und gelandet Sein in der Lebensaufgabe „bedingungslos lieben“.

Was soll an bedingungsloser Liebe schön sein?

Die Hölle bricht los, weil bedingungslose Liebe eben alles liebt. Bedingungslose Liebe ist nicht toll, lieb oder gar schön romantisch, und hat nichts mit der großen Liebe zu tun, es ist die größte Scheiße.

Bedingungslose Liebe ist die größte Scheiße von allem, weil sie bedingungslos ist und somit ALLES liebt!

Und genau das fordert sie ein, mir den ganzen eigenen Horror, der noch nicht von mir geliebt wird, hinschmeißend. Damit ich erlebe, wo ich noch nicht in der bedingungslosen Liebe bin und meinen eigenen Wahnsinn ablehne.

Solange bis ich bedingungslose Liebe bin (die alles liebt unabhängig von Zuständen) fühlt es sich scheiße an.

Und dieser Prozess geht immer weiter, alle Illusionen sterben, die ganze Kontrolle löst sich auf, die bedingungslose Liebe ist nie fertig. In den Momenten, wo ich meinen eigenen Horror nicht mehr anders als lieben kann, dann liebe ich alles und jeden (es ist dasselbe).

Es scheint übermenschlich und spürt sich in mir mitunter auch unmöglich zu realisieren an, genau damit beauftragt als Mensch da zu sein, und doch gibt es die Momente in denen genau das mein Sein ist. Da ist dann eine alles annehmende Stille, eine alles auflösende Extase des Loslassens von und in allem pur nur da. Und viele Momente sind anders. Das ganze viele und notwendige an Geschehen bis dahin, wo aller Widerstand gesehen in sich selbst zusammengefallen ist. Und endlich alles was da ist erlebt wird, genauso wie es ist (und aus dem Gewesenen ins jetzt wirkt), vollkommen offen für alles das Nichts inklusive.

Ich bekomme das geliefert, was ich mich am meisten triggert, bekümmert und quält, das zutiefst zugrundeliegende Gefühl von Ohnmacht. Sie ist nicht zu vermeiden, permanent präsent die kindliche Ohnmacht im Brutkorb erstickend eng mich selbst erdrückend ohne Einfluss auf Nähe, Zuwendung, Fürsorge, Liebe habend meiner Not ausgeliefert. So ein tief sitzendes, extrem alleine, verlorenes Wasauchimmer, nicht mal eine Person, nur mehr das Gefühl von „niemand atmet mit mir“ und „nichts beatmet mich“ (so oft haben sie mich unter getaucht in Ritualen mit Gitter oben drauf und gewartet bis mein Überlebenskampf zu ende war, um mich dann bewusstlos „zu retten“ und zu programmieren; x-Mal wurde im Spital extubiert oder der Sauerstoff abgedreht und geschaut ob mein System wieder selber atmet und erst als ich weg war wieder mit den Maschinen mein Leben erhalten; seither quält das Erlebte in den Albträumen wieder und wieder). Und die ist mit mir ins Erwachsensein gewachsen immer noch genauso real bis heute. Diese tiefe Einsamkeit unter Menschen ist mein Schicksal. Mein bindungsorientiertes Wesen braucht auch körperlich zugewandte menschliche Nähe und die ist meist nicht da, vor allem nie, wenn ich wirklich arg Not habe.

Also Transformation meist alleine und fast nur in der Schattenwelt. Genau dort ist die tiefe Sehnsucht nach genau dieser bedingungslosen Liebe. Mich sehen in den letzten hintersten Winkeln der Existenz. Das blanke Gift im reinen Herzen erlösen. Toxisch wird es nur, wenn ich mich nicht lösen kann, getriggert sehe und nicht im körperlichen Gespür da sein kann im Fühlen aus dem reinen Herzen. Und ich werde selber toxisch, wenn meins nicht gefühlt werden will. Genau darin meinen Körper mit der krassen Anziehung regulieren ist Meisterschaft. Klar werden im eigenen Schatten und noch mehr vom eigenen Scheiß sehen. In meinem eigenen Schoß wohnen bis es nicht mehr auszuhalten ist. Mir dann erlauben zu gehen, raus ins Leere, nur mehr Raum sein. Gehalten in der Nichtexistenz bis es wieder möglich ist in mir fühlend da zu sein. Aus der Seele in den Menschen unter die Haut ins Dasein zurück.

Es ist alles immer nur so wie es ist. Die Vorstellung ich könnte irgendwo landen, dann könnte irgendwas anders sein, ist nicht. Es geht nicht darum, dass wir das Leben verändern; er geht darum, dass das Leben uns verändert und darum das Leben in uns aufzunehmen. Ich erkenne am Weg immer mehr, dass ich eigentlich nichts dafür kann, was in und mit mir passiert. Darin geschieht das immer mehr lassen können. Eben auch merken weinen muss nicht von dem Empfinden sich „schlecht zu fühlen“ begleitet sein, sondern reines Weinen ist immer noch bedrückend aber nicht unangenehm darin weggewaschen zu werden. Das was leiden lässt ist immer der Widerstand, und nicht das was passiert.

Dadurch das der Widerstand nicht gesehen wird im Erleben bleibt er einfach. Damit bleibt auch das wogegen der Widerstand gerichtet ist sprich der Zustand oder das Gefühl auch da. Beides bleibt dann stabil und ich im inneren Kampf mit dem Leben. Es ist ja nicht so, dass ich mit Absicht in eine Art von Widerstand gehe, sondern das ist, was einfach ab und zu geschieht vor allem wenn mich die Ohnmacht ergreift. Alles was dann möglich ist den Widerstand bemerken im Fühlen „oh ja das ist was da ist mein hilflos alleine sein“ und „oh nein das will ich nicht haben“. Ich fühle halt erst jetzt die Gefühle, die als Kind nicht fühlbar waren, schlicht weil es viel zu gefährlich und unsicher gewesen wäre zu weinen und nicht auf mich aufzupassen. Während dem Weinen, hätte ich mich nicht auf mein Überleben konzentrieren können. Es gab nie ein Nest zum Fühlen. Jetzt ist genug Halt in mir da, um im Weinen zu liegen. Ich genieße diese Tränen, wenn sie fließen aus einer Maria Magdalena Tiefe.

Die Traurigkeit ist das Gefühl vor der Ohnmacht, weil es unfassbar traurig ist was geschehen ist, was ich hier zeitlebens veranstaltet habe. Mein Ozean zum Abweinen läuft seit Wochen tränenreich sanft bis durchrauschend. Das erfahrene und mir zugefügte Leid ist abzuweinen, es ist ein realer Schmerz im System, das sich durchs Weinen davon reinigt. Der Kopf sagt „wenn ich weine bin ich außer Betrieb und kann mich während dem Weinen nicht auf mein Überleben konzentriere und brauche Schutz“. Ich brauche (m)einen beschützten Raum, um weinen zu können und den Schmerzkörper zu bereinigen. An der Stelle, wo die Gefühle vor allem die Tränen ohne Geschichten fließen, ist alles richtig (und selbst mein Verstand findet nichts mehr falsches an mir). Mein Ozean an seinem tiefsten Punkt ist der demütige Ozean in dem sich alle Wasser sammeln. Hier bin ich gefunden und an meinem tiefsten Punkt erfüllt es sich, erfüllt sich meine weibliche göttliche Qualität der bedingungslosen Liebe.

Das ist meine Frequenz unter der Haut losgelöst von Konzepten. Weichheit und Zärtlichkeit mit in mir und mit mir selber, empfänglich, offen und klar darin was ich hüte „diese Liebe“. Fühlen ist meine Aufgabe und das Gespür ist mein Anker. Darin werde ich geflutet mit Wahrhaftigkeit und bin meine eigene Meisterin. Halt statt Härte! Ja die Härte hat mich zusammengehalten und sie verhindert alles was ich in Wahrheit bin. Sie nimmt mir meine Liebe, verhindert gelebte Liebe. Diesen Verrat an mir selber sehen, körperlich aufweichen, fühlen der Unsicherheit in der Hingabe. Auf das eigene Wahrhaftige verlassen, dann ist da Halt und ein satt im eigenen Leib leben. Heilige Geduld und unendliche Liebe mit mir. Ich habe Zeit, es ist genug Zeit da alle meine Schreie um und aus Liebe zu erhören.

Alle Gefühle sind wertfrei einfach da und damit wächst die innere Annahme. Es ist das was ist und das was passiert und so ist es. Ich bin okay so wie ich bin! Auch traurig, einsam und hilflos bin ich geliebt. Mit Aufmerksamkeit auf das Herz gelegt, fühle ich darin, dass es Wirklichkeit ist, für Momente. Dann ist nichts mehr übrig von mir außer ein Herz so weit wie das Meer. Also bedingungslose Liebe ist scheißeschön und (m)ein durch tief tauchen zu hebender Schatz.

Mein Herzhimmel wir kennen uns durch alle Leben. Du schlägst beständig für mich. Takt um Takt singst du mein Lied in dieses Leben. Schlag um Schlag pulst du Liebeselixier durch meinen Körper. Du dehnst dich weit, wenn du berührt wirst und ziehst dich zusammen, wenn mich etwas erschüttert und ängstigt. Ich erinnere mich an Kummer und Schmerz in dir, wenn ich Verlassen wurde und Verletzendes erlebte. Dann zogst du dich zusammen und das Atmen fiel mir schwer. Es wurde eng, so als ob etwas in mir starb. So sind wir in meinem Leben bereits viele Male gestorben. Kleine Tode. Und auch wenn es sich schmerzlich und endgültig anfühlte, so endete es doch nie. Mit deiner Bedingungslosigkeit öffnetest du stets deine Tore, um die Liebe wieder willkommen zu heißen. Du weißt und erinnerst mich daran, dass nach jedem Verbindungsabbruch, mein Herz noch weiter aufgebrochen ist für die Liebe.

Manchmal kann ich fühlen, dass in dir das ganze Universum lebendig ist. Dann spüre ich meine Angebundenheit an das große Mysterium. Dann spüre ich soviel Liebe in mir, da du komplett geöffnet bist. Meine Arme könnten in diesen Momenten die ganze Welt umarmen und ich mich auflösen in diesem Liebesfeld. Herzhimmel, du bist das Portal zum Leben und zum Tod, die Verbindung zu allem. Danke für deine vollständige Offenheit für mein (selbst)berührtes Lieben. Ich habe die Erinnerung an die bedingungslose Liebe immer in mir getragen und bin mit ihr in der Seelenebene eins und darüber mit ihr verbunden, sie in meinem Menschen zu bringen ist die Inkarnationsaufgabe. Alle meine Lebensfäden führen ins (immer noch tiefere) Lieben. Alles was ich machte kommt aus und dreht sich um das Lieben. Darin vollständig gehalten sein, da will ich hineinleben.

FÜNF – Gott ist der wahre Mensch

Sprachen, sprechen für mich, Ausdruck erlauben für gefühltes Erleben.

Gefühle sind die Sprache des Körpers.

Gedanken die Sprache des Geistes.

Liebe ist die Sprache der Seele.

Die Liebe trägt die Seele, wie die Füße den Leib tragen.

Gemeinsam sprechen sie von und zu mir. Manchmal auch zu wenigen ausgewählten von euch.

Schon viel ruhiger, selbstverankerter und doch immer noch mit bibbern mit meiner Wahrheit rausgehen und mit dem Wesen in Prozess greifbar zu werden.

Die (m)ein Gegenüber Suchende schrieb immer mit und finde mich selbst immer wieder im Schreiben.

Vor allem die ersten zehn Jahre meines Lebens war ich die einzige in Verbindung, im alles im Körper spürend fühlen, in der geöffneten Wahrnehmung und damit alleine. Isoliert unter Menschen am ersticken und stotternd verstummen. Alle wandten sich ab, abgeschnitten ohne ehrliche Nähe, weil alle um mich selbst unfähig waren die Türen zu echten (Selbst)Kontakt aufzumachen. Da waren mentale Abwehr und Erklärungen sowie undurchdringbare Mauern um die Herzen, die ich grenzenlos leidvoll empfand. Niemand fühlte sich im multidimensionalen Körper, Alles Geister, Musterprogramme, kernlose Hüllen, Amts- und Funktionsträger, Süchtige, Maskenversteckspiele ohne Substanz mit denen ich mich nicht verstehbar einbringen und spürend gefühlt erleben konnte. Es war die Hölle auf Erden. Und keine Verletzung der Welt war und ist es wert mein Herz zu verschließen. Wenn ich das täte, mein Herz zu verschließen, wäre ich den Tätern in meinem Leben treu. Wenn ich mein eigenes Herz verschließe, vollende ich die Taten der Täter, die mir das Leben nehmen wollten. Lieber weinen und die Schmerzen als alleine Liebende fühlen, als ein liebloses Leben zu führen. Lieben und mich lieben lassen ist alles für mein Wesen. Mein offenes, unbeschütztes Herz war und ist da. Es ist unermüdlich dageblieben bis zu dem Zeitpunkt jetzt.

Erfühlen, erfüllen, erkennen und benennen lässt mich wachsen und in die Verbundenheit reifen. Jetzt ist es jedes Mal ein Momente der Erfüllung, wenn das was immer gefehlt hat, ein präsentes wahrhaftiges Gegenüber da ist und bleibt (oder verlässlich wieder kommt nachdem mauern und Rückzug geschehen sind). Dieses Wunder, dass dann passiert, wenn ich in meiner Ganzheit angenommen bin und alles direkten Kontakt hat mit MITmensch, der auch mit seiner Ganzheit da ist und alles davon in den Kontakt einbringt, ist die Heilung. Es ist die Rückkehr zur Natürlichkeit im Miteinander.

Heute ist sowas wie mein 5. Geburtstag (und emotional fühlen sich manche in mir auch genau so an, während die weise überabzählbar viele Leben Alte hier schreibt), den ich nie offengelegt oder gar gefeiert habe. Generell ist dieser Teil meiner „Geschichte“ im Schutz meiner eigenen Innenwelt bisher geborgen und verborgen. Einen Teil möchte ich hiermit in Kontakt bringen, den Rest nehme ich wohl mit ins Grab, wie auch Andres, als unzumutbar von mir eingestufte, aus dem eigenen Erlebten.

Vor fünf Jahren zu der Zeit war ich mit allem am Ende, nur der Körper hat immer noch brav seinen Dienst getan und funktioniert. In dieser immer enger werdenden Leidenshölle der Vermeidung des „ich kann nicht(s) mehr“ wollte ich das Leben nicht mehr erdulden. Der wahre Schrecken meiner Existenz ist nicht die Angst vor dem Tod, das was mich quält ist das Leben ohne Halt, Geborgenheit, Nähe. Es ist die Angst, jeden Tag aufzuwachen und sich denselben Kämpfen, denselben Enttäuschungen, demselben Trennungsschmerz zu stellen. Es ist die Angst, dass sich nie etwas ändern wird, dass ich in einem endlosen Kreislauf des Leidens in der Trennung gefangen bin, dem ich nicht entkommen kann. Die größte Not macht die Idee, dass der Moment unerträglich ist, weil er schon in die Ewigkeit andauert. Das eigene Leben ersticken, weil es so weh tut, damit es endlich aufhört so arg weh zu tun in mir. Mich selber auslöschen wollen, weil es unerträglich ist weiter getrennt, unberührt und ungehalten lebendig zu bleiben. Innen drinnen so krass abgetrennt von allen mich isoliert erleben und keine Verbundenheit fühlen können. Auf mich „einschlagen“, damit das Herz endlich still wird und aufhört in diesem L(i)ebensschmerz zu schlagen.

Nach dem vergeblichen Versuch mich bei meinem damaligen Traumatherapeut (Das ist nur totale Überarbeitung, sie brauchen halt die Herbstferienwoche, um sich auszuruhen und lassen sie mal die destabilisierenden innere spirituelle Arbeit weg dann wird das schon. Tue einfach mal nichts und schlaf durch den Tag und die Nacht. Als ob ich das in der krassen Not gekonnt hätte.) und spirituellen Lehrer (Das ist die dunkle Nacht der Seele, da geht es nur durch nie mehr retour. Bewusstheitsübung so viel wie geht, direkt wahrnehmen „was ist jetzt da“ und damit sein. Reinsterben, fühlen, fühlen, fühlen was geht. Das hab ich gemacht und es hat die Not exorbitant sichtbar gemacht.) mit meinen Todesabsichten anzuvertrauen, hat der Verstand Pläne zur Umsetzung meines Ablebens geschmiedet. Und einen todsicheren Plan mit möglichst wenig Schaden für meine Mitmenschen geschmiedet.

Die Details lasse ich an dieser Stelle und komme zum Wesentlichen: Nur weil (m)ein Ich sich umbringen will, geht das noch lange nicht gegen den Willen der höheren Mächte. Und die haben eingegriffen, mich ergriffen und in eine erschütternde Gotteserfahrung geworfen, für die ich bis heute nur marginal Worte habe. Wer jemals erlebt hat wie die ganze Wucht der Liebe Gottes einen greift, der weiß wovon fast nichts benennbar ist. Als Gott mit seiner Hand nach mir ausholte, hat Überwältigung meinen Menschen niedergeschmettert. Und ohne seine Umarmung hätte ich nicht überlebt. Das war so heftig, keine Worte dafür, bis heute nicht. Die wenigen Ansagen waren klar und sind mir von da an die Lebensversicherung durch all die zahlreichen miesen Zustände. Harte Worte – er sprach meine damalige Sprache – die ich hier im Original teile:

  • Du kannst alle/s umbringen, aber den Körper lass leben! Diesen Körper rührst du nur mehr mit meiner gegebenen Ehre an.
  • Kein Ausmaß an Schmerz berechtigt dich, mein Leben aufzugeben. In diesem Leben beende ich, und nur ich dein Gott, das Dasein im Körper. Ich bestimme dein Ende. Das ist nicht „dein“ Leben.
  • Gott genügt. Gott muss dir genügen. Mehr hattest du nie. Und dein wahres Menschsein genügst mir immer. Göttlich ist der wahre Mensch.

Das warf mich in zitternde Demut und ein im Leben bleiben „komme was da wolle“ und „gehe wer da wolle“. Letztlich in einen zweijährigen Kampf gegen die totale Erschöpfung bis dann doch auch der Körper am Ende war und damit das funktionale Leben. Die Gnade des Nichtfunktionierens schenkte mir Raum zum Wirklichwerden, sprich mich mehr in den Leib und damit ins lebendig tief fühlende Leben holen. Drei Jahre sind seither vergangen und der Körper hat sich in vielen Bereichen erholt. Er ist hochsensibel geblieben, somatisiert unmittelbar, wenn ich auf Abwege komme und (m)eine Lüge leben will. Gott sei dank bin ich weit weg von jeder Funktionalität, die die Menschenwelt ausmacht. Meine Wahl besteht lediglich im Annehmen was (nicht) ist. Widerstand zweck- und nutzlos. Nichts und niemand ist umsonst für wen oder was auch immer, sonst wäre es nicht. Diese (berufs-)unfähigen Erfahrungen wollen gemacht werden und sind begleitet vom immer tiefer und wahrhaftiger Menschwerdung.

Die Psyche begleitet vom Geist wandert durch die dunklen Jahre der Seele, um mein Ego auszulöschen. Unter dem Ego begreife ich eine Ansammlung von automatisch stattfindenden Mustern, die sich in Verkettungen gegenseitig auslösen wie Zahnräder eines Uhrwerks. Das ist wie eine künstliche Welt (von Triggern und Mustern) in der Welt. Muster die musterhaft sehen und nicht die Realität kristallklar wahrnehmen wie sie immer nur jetzt ist. Das was „ich“ dachte, das mein Leben gelebt hat, hat nie wirklich gelebt, es war nur eine Ansammlung von Mustern, die in bestimmten Situationen und Räumen ausgelöst werden. Das ist kein Leben, ich kannte es nur noch nicht anders. Die sagen von sich aus, dass sie echt sind, am stärksten immer dann wenn sie zusammenbrechen als Programm. Wenn ich genau hinsehe sind es alles angstmachende und angstvermeidende innere Prozesse, die das Leben, Gefühle und Situationen kontrollieren wollen und meinen „Das Leben wird mir schrecklich weh tun und mutterseelenalleine lassen, wenn ich es nicht lenke und steuere.“ und so passen sie angestrengt wachsam auf mein Leben auf.

In den vergangenen Jahren habe ich die am meisten zerbrochenen Versionen von mir kennengelernt, spürend im fühlenden Nervensystem durchdrungen und gleichzeitig die stärksten und mutigsten Versionen von mir erlebt. Ich hab heftig gerungen, um weiter zu bestehen. Mit jedem aufgeben, hingeben und ergeben komplexe Loslassprozesse bewältigt und letztlich bleibt nur das „bin“. Es ist an der Zeit es zu leben. Meine Liebe wird nicht müde, weil sie mit Loyalität zu mir selbst genährt wird. Ich bin stark genug, um alleine zu stehen; selbst genug, um mich zu unterscheiden und weise genug geworden, um zusammenzustehen, wenn die Zeit und das Gegenüber gekommen sind.

Es stimmt wir heilen rückwärts und es kommt immer genau das ins Bewusstsein, was gerade noch zumutbar ist. Die letzten zurückgezogenen Wochen mit mir in dem Urschmerz meines Gewordenseins geworfen „mit meinem Lieben nicht angenommen zu sein“. Dem ausgeliefert wenig emotionalen Kontakt, der mir nie sicher ist, und keine körperliche Nähe haben zu können bleiben. Diesmal wirklich in mir damit bleiben im Entzug jedes bettelnden umzus. Mies, fies, übelste emotionale Nöte halten, wenn noch wer da war der das bewerkstelligen konnte. Die tiefsten Schmerzen des „unerwiderten Liebens“ im Körper da haben und mein Fühlen halten. Mich bewusst klar haben brauchte alle Kraft. Bleiben im Fokus. Bei und in mir bleiben. Sehen wie immer mehr die Zweisamkeitsträume in Sterbephantasien übergleiten und die Liebessucht im Entzug zu einer Todessehnsucht, wie damals, anwuchs. Süchtig nach dem Gefühl von Geliebt- und Gewolltenwerden. Das quälende Gefühl von Sehnen nach Geborgenheit und nur ja nicht aufgeben.

Genau wie vor fünf Jahren mit einem entscheidenden Unterschied, jetzt ist das Herz komplett geöffnet da. Dieser menschenverlassene, unerfüllte, gemiedene Leib wird vom Herzen geliebt, in seiner Wahrhaftigkeit, wie er eben unerfüllt weh habend da ist. Auch die blassen Erinnerungen von Zuwendung entschwinden mittlerweile aus einem gespürten Erleben. Am Ende aller Träume von Gehaltenwerden, einsam, verletzt, unberührt, vergessen in der Welt da sein (genau sowie ich in sie gekommen bin). Der Schmerz forderte immer tiefer hinein, in die orientierungslose eigene Finsternis. Scheinbar ohne Gefährtin, ohne Beistand abseits von Gott. Keine Ablenkung vergönnt, weil alles ablenkende mich zu mir zurück wirft. Ich erkenne mich selbst im Spiegel nur noch deswegen, weil mein Verstand meint, das muss ich sein, der Tatsache folgend, dass ja keiner nach mir schaut und keine zu mir kommt. Und letztlich bin ich innen auch einen ganz Andere geworden unverkennbar mein Selbst. Aufgeben hineingefallen in die „nein Katastrophe“ hielt das Herz den Schmerz und das Becken entließ mein Festhalten am nein gegen das Verneintsein.

All die Schoßleidenschaft, das Bauchbegehren und Herzlieben sind im Leib spürbar und ich damit endlich von mir selbst bejaht lebendig im Unerfülltsein. Mein Becken, eine aus dem Gespür heraus daseiende Schale, der umfassenden Bejahung meiner Existenz. Ein körperlich spürbar haltendes ja, dass alle neins heimholt und all die ungefühlten Ablehnungen, all das mich unerwidert zurückgewiesen übrig bleiben im jetzt spürbar werden ließ. Das nein, die mentale Abwehr der Fremdverneinung als Überlebensmechanik mir zu eigen gemacht, wurde wie aus dem System gesaugt und vom haltenden Herzbeckenja absorbiert. Dann brachte ein multidimensionaler Feldzug der Selbstintegration in alle möglichen vormals als Totalkatastrohpe vermiedenen Zustände hervor. Keine der Folterstunden und zahlreichen Vergewaltigungen war so schlimm, weil ich war ja nicht da, das war ja nicht ich, da lag so ein Körper und ich war irgendwo ungreifbar, unberührbar nur Raum. Bis dieses ja Geschenk die eigene erlebte Hölle aus dem nein Verließ holte und sich mir anvertraute.

Da war so viel Lebendigkeit, Leidenschaft, Lebenwollen, Leibbegehren und nichts davon durfte Leben. Enorme Mengen an kindlichen Verlangen und Nähewollen im eigenen Nervensystem kochend spüren. Die Unerreichbarkeit der Erfüllung lässt es nie enden. Alte Emotionen, die meine Zustände kreierten ließen mich in Jahrzehnten der schmerzhaften Geschichte des Unerfülltseins abhängen. So viel Energie aufwenden, um davon wegzukommen, von meinem verneinten Sein, nur um am Ende genau darin zu landen. Im Enden der Hoffnung irgendwann zurück geliebt zu werden, bejaht gewollt im Arm gehalten zu werden, durfte ich mir begegnen. Als die Abgelehnte, unerwiderte, Weggestoßene, zum verstummen gebrachte, aus den Wolken gefallene mit Phantasien am Leben erhaltene. Der Traum war bloß in mir. Ich bin die Projektion und die Projektionsfläche. Mein Projektor legt den Film ein, den ich sehe. Das Sehnen nach mir selbst ins Außen geschmissen, nahm ich meinen schreienden, kontakthungrigen Säugling und den allein der grausamen Schöpfung ausgelieferten Embryo zu mir. Mein Lebensantrieb war (und ist) die Suche nach gelebter Liebe und menschlicher Geborgenheit.

Das nein zu mir war nicht vollständig denkbar, nicht durchfühlbar. Es wäre eine Katastrophe gewesen. Und ja so war es auch. Wenn sich die tiefsten Wunden offenlegen, kommen jene Kinder die den schlimmsten Schmerz erfahren haben und seitdem weggesperrt wurde aus meinem Mitgefühl. Dieses kleine Kind, ist völlig alleingelassen worden, es ist zutiefst beschämt, es ist wütend, verzweifelt, es blutet, es ist dreckig und es ist in seiner Verwahrlosung hässlich geworden. Es hat kein Vertrauen mehr, in nichts und niemanden. Es ist so durch und durch verraten und verlassen worden, dass es gar nicht mehr glaubt, dass irgendwer zu ihm kommt und den Schmerz der Trennung wegnimmt. Dieser Teil beruhigt sich erst, wenn all dies sein darf und jemand da ist, der angesichts dessen still ist. Der da ist und signalisiert: „Hallo, ich nehme dich wahr, und ich bin jetzt bei dir“. Den hab ich mir immer im außen gewünscht, vergeblich bis auf einzelne kostbare rare Momente. Es liegt an und in mir die zu sein. Da zu sein in der überfließende Trauer, im Kochen des alten Mangels mein Wollen nicht leben zu können, zu brauchen und doch so viel Liebe in mir da zuhaben, die niemand gelebt haben will. Jeder Atemzug ein Versuch, noch einmal zu vertrauen, bei aller Angst, getrieben von der Sehnsucht, doch noch geliebt zu werden.

Erkennen von unendlichen Projektionsschleifen, angekommen im Jetzt um genau dies zu fühlen. Jetzt nochmal hingeführt, danke einer feinen Erfahrung des Verneintwerdens (ohne die hätte es in mir nie so aufgemacht in das Feld all der Verletzungen), nochmal hingefühlt ins Damals. Jetzt selber halten, was damals nicht war und nicht sein konnte. Alle Ungehaltenen und Abgelehnten sind eingekehrt. Ich bin die Sehnende und doch Sehende. Erneut wollen Dürfende, die schmerzhafte Lücke zum Gewollten spüren Könnende und Heilende. Frei, roh, zart und wund. So wunderbar meins. Ich bin berührt, empfindsam, verletzlich und sehne mich nach der Unmittelbarkeit der Nähe.

Meine Kinder haben das „nein“ so oft gehört. Und für die war immer ein „wenn ich in meinem Begehren und Bedürfnissen abgelehnt werde, wird mir auch die Liebe entzogen“. Ich habe die letzten Wochen zutiefst gespürt, wie das lebenslange nein zu dem Verneintwordensein ein ja bekommen hat, sich differenziert und integriert. Ins ja geworfen und aufgefangen heute fühlen, wie ich in allem abgewiesen worden bin, was das eigene Lebendigsein, etwas brauchen, jemanden wollen oder begehre und meine Lieben ausdrücken anbelangte. Dieses so abgelehnt worden sein war mir geistig bekannt. Ich habe es aber nicht leibhaftig fühlen können. Alleine der Schöpfung sprich der Trennung als mein Mensch ausgeliefert. Ohne Berührung, vergiftet von all den neins zu mir, blockiert in meiner emotionalen Entwicklung und überschwemmt von unterdrückten Gefühlen von allen um mich. Alles an Ablehnung und Trennung ohne jede Abmilderung ausgeliefert verlieren immer mehr mich verlieren unter all der „neins“ zu meinem fühlenden Wesen (O-Ton meines Vaters vor wenigen Monaten „Du sollst nicht fühlen, du sollst funktionieren.“ (als ich wütend wurde beim von ihm belehrt werden beim ihm helfen) fasst meine Kindheit perfekt zusammen, und er war der einzig ab und zu ansprechbare Mensch im Umfeld). Groß rau aua. Mich dem Schmerz hinhalten.

Alles nun spürbar, im schmerzenden weichwerdenden Körper, unter wie viel Ablehnung sich mein ganzes Wesen sich verkrüppelnd als Kind entwickeln musste. Mit der krassen emotionalen Not der alten Gefühle sein und meiner Geschichte des Unerfülltseins inklusive der Verknüpfung sexuelle Ablehnung und Liebesentzug den Raum halten. Jetzt war da so viel eigener Halt vorhanden, dass es auch wenn es überfordernd wurde nicht überwältigend war; zumindest nicht dauerhaft. Die Unerwiderte, Unerfüllte, Abgewiesene zu sein mit dem „nein das darf jetzt nicht leben, und schon gar nicht im Kontakt leben“ wurde von einem umfassenden Ja im Herz und Schoß gehalten. Das nein darf endlich Raum haben in mir. Und ja da ist viel ehrliche Trauer. Wie traurig, dass das nicht sein durfte so viel Lebendigkeit, Liebe und Begehren nicht leben durfte. Ich hab das nein nie wirklich ganz in mir zugelassen, es auch verneint mit meinem Standardtext „so bin ich falsch“. Das ist jetzt anders; ich bin nicht falsch obwohl ich von außen ein nein erfahre.

Da ist was gewachsen im Sinne von innerer Elternschaft. Das ist elementar in Wachstumsprozessen und ich hab es oft übersehen viel innere Kindarbeit gemacht, dabei geht es um innere Elternschaft! Es kommt der Punkt, an das altes Selbst sich verabschieden will und nichts stimmt mehr von dem, was vorher für viele Jahre gültig war. Das fühlt sich an wie freier Fall im eigenen Universum und ist begleitet von der nackten, verzweifelten Jagd der Gedanken nach irgendwas, das sie kennen oder kontrollieren könnten. Das fühlt sich an wie Sterben, weil ich sterbe und das will betrauert sein. Diese ehrliche Trauer ist Verbindung und beheimatet den Instinkt, Raum und Zeit zu schaffen für die eigene jetzige Wahrheit. Hier bin ich offen genug, um das bisherige verabschieden zu können, verlassen werden zu können und mich umbauen zu lassen. Die Form, der Ausdruck, der innere Raum ändert sich näher an die Essenz und die Wahrheit unter meiner Haut wird sichtbar. Ich darf jetzt wieder in allem Erfahren(en) Licht sein.

Das endlos weit offene Herz hält „die Verlassene“, „die in der Liebe Abgewiesenen“ und vor allem jene „die alles von sich gegeben, gezeigt, offengelegt haben und dennoch nicht (mehr) gewollt sind“ im Weinen, im Fallen, im Zittern, im inneren Sterben des Egos (ein unfassbar große Menge an Mustern, die letztlich alle auf ängstlichen „du musst und darfst nicht“ beruhen) und äußeren nichts und niemand mehr sein. Keine Ahnung wer ich bin und wozu. Das ist auch nicht schlimm, letztlich war jede Antwort ohnehin nur ein Konstrukt. Da ist nur mehr ein komplett offenes, rohes, das was ist haltendes Herz. Geschichtenlose Erlaubnis, emotionale Nöte kommen und gehen, kein eigener Wille, weder Hoffnung noch Hoffnungslosigkeit. Sonst ist nicht mehr übrig was in Worte fassbar wäre. Das schwarze Loch geschlossen, der Boden in die Mangelkathedrale eingezogen und mit Fürsorge versorgt.

So bin ich auf- und gebrochen vor mir selbst vorgefunden im eigenen Herz. Ich fühle mich erstmals dauerhaft geliebt, bin bedingungslos für mich präsent und ziellos erlaubt so zu sein wie ich bin „liebend“ sonst nichts. Jetzt die Liebe erleben zu mir ohne Wollen, Brauchen oder sehnsuchtsvollen inneren Drängen, ohne Grund oder Versprechen. Jetzt schauen wer da ist in mir. Eine Geliebte, eine die sich geliebt fühlt und nichts mehr versteht. Nur mehr badet im Gefühl geliebt zu sein und zu lieben. Grundlos erfüllt im geliebtsein habe ich endlich meinen tragenden Grund den Naturzustand im Erleben. Und jetzt? Hm ich weiß, dass ich nicht „durch“ bin, immer und immer wieder kommt alter Schmerz hoch aus ungefühlten schwarzen Ablehnungeserfahrungen und die Tränen rollen. Dann schiebt sich das Mangelichgefühl schmerzhaft in mein Sein. Ich spüre wie fertig ich bin. Wenn ich mich jetzt körperlich alleine ungehalten fallen lasse, würde mein schluchzen nicht mehr aufhören. Selbst wenn ich das „bitte halte mich“ ins Leere noch fehlende Gegenüber ausspreche, schmore ich in den Gedärmen eines Nervenzusammenbruchs bis zur Erschöpfung. Noch ist der Leib nicht erfüllt, das Herz sehr wohl, voll und ganz. Das leibhaftige Unerfülltsein wird mich begleiten und ich kann mir dafür vergeben. Sehe mich wie ich in der Scheiße hocke und trotz allem Bewusstsein zum Trotz gerade nicht rauskomme. Die Seele arbeitet genau darin an mir und interessiert sich wenig wie es mir damit geht. Kopf- und Herzrasen im „du brauchst und hast keine Bindung, zeig dich mit der Not und suche Beistand“ und „sie will/wollen dich nicht, zieht dich zurück bleib und halte deine Not, sei, sei erwachsen mit dir selbst in deinen Nöten, Selbstkonfrontation da ist sonst nichts“. In allem ist Dankbarkeit für was (nicht) ist. Alles ist gut mit uns, genauso wie es ist. Diese Intensität des heiligen eigenen Untergangs halten durch alle Zeiten. Und gleichzeitig zum tiefen Wunsch, nach einem Nest und Fundament wo bedingungslose emotionale Nähe da ist, stehen. Aufrecht darin stehen in meinen unerfüllten Bedürfnissen über Zeit und Raum hinweg.

Ich bin der Anfang als der ewige Beginn und darin wartet natürlich auch das Ende in seiner absoluten Schönheit. Darum bin ich verkörpert für DIE Liebe in dieser Berührung, in dieser Inkarnation, in dieser Begegnung, in dieser Öffnung.

Was ich bin, habe ich zu geben.

Ich lebe für Momente der echten Begegnung.

Meine Echtheit ist der Beitrag.

Die Göttin ist der wahr(haftig)e Mensch.

Nichts ist mehr, Alles ist. Wer Herz hat, der fühle.

In meinen Augen aus dem innersten Blick braucht es

nur Liebe und Wahrheit sowie die mutige Klarheit dies zu leben.

Allein die Liebe führt zum richtigen Handeln.

Was Ordnung in die Welt bringt, ist zu lieben

und die Liebe tun zu lassen, was sie will.

Die Liebe wird bleiben und alles andere letztlich gehen.

Es ging und geht immer um Liebe; Welle um Welle um Welle.

Die krasseste Liebe aller Zeiten. Mein Herz ist in Wahrhaftigkeit.

In mir richtet sich alles nach der Liebe aus immer wieder jetzt.

Vom Loslassen, Suchtdruck und Wegsein … aus dem Raum der Nichtlösung (mich) wahrnehmen… und Wahrnehmung bleiben.

Loslassen und Zulassen sind meine Lebensthemen. Loslassen meint nicht, das dann etwas oder jemand „weg“ ist! Ich beobachte in mir wie das Wegmachen etwas Aktives eine wegschiebende, abwendende Energie(blockade) ist und loslassen etwas Passives, ein sein lassen wie es ist, auch wenn es mir gar nicht gefällt und eine (sehr) unangenehme Energetik mit sich bringt.

Um meine Lage zu kontrollieren, wird aus dem Lassen manchmal ein Wegmachen. Oder ein im Kopf gebastelter (innerer) Abschied, weil die Gefühle, die auftauchen, wenn etwas oder jemand einfach in Ruhe gelassen wird oder es dem Leben / Universum / Gott überlassen wird, was als nächstes geschieht Kontrollverlust bedeutet und der darf nicht (vollständig) auftauchen. Nicht die Ohnmacht, nicht der Schmerz, nicht die Trauer, Hilflosigkeit oder Wut. Nicht die vollständige Auslieferung an das was (nicht) ist. Es darf nicht sein, dass niemand da ist und mich begleitet. Und Mitsein eben geht und kommt wie es will und nicht mein kleiner Wille zu meinen braucht. Diese Kontrolle ist das Gegenteil von Loslassen. Die Kontrolle gehört zum Notkreislauf, in dem ich eher zum Täter, statt zur Selbstbestimmten werde, um nicht zu spüren wie unterlegen, überfordert und ohnmächtig es sich anfühlt als Opfer des Geschehens (das ich vielleicht auf höherer Ebene gewählt habe).

Loslassen konfrontiert mich mit dem inneren Kind das fragt „Wann ist es denn jetzt endlich so weit? Wann sind wir denn da und in liebevoller Verbindung? Wann komm denn endlich wer zu mir? Wie erreiche ich wen der bleibt?“. Zusammengefasst „Wann ist es denn endlich so, wie ich will?“. Es konfrontiert mit meinem Festhalten an der Vorstellung, da sollte wer mit mir sein und beistehen. Und diese inneren Kinder leben in mir unter dem Motto „ich werde nie wieder jemanden loslassen, die/der mich ein klein winziges bisschen lieb gehabt hat.“. Das wehr all die Überforderung Verlassenheit ab, um das nicht zu fühlen. Und womöglich von diesem überwältigenden Schmerz, alleine da zu sein, fortgespült zu werden.

Daran ist überhaupt nichts verkehrt, dass es ein „ich will“ gibt. „Ich will“ ist der Beginn einer bewussten Schöpfung von „ich bin“. Und selbstverständlich hat „ich will“ eben das Gegenteil von „ich will nicht“. Und das ist sehr wesentlich, um in einer Welt getrennter Biosysteme und begrenzten Ressourcen Grenzen zu ziehen. Sobald das „ich will nicht verlassen sein“ aber zu einem Widerstand wird gegen das, was gerade ist und geschieht, ist der Ursprung jeden Leids aufrecht. Und damit auch der Beginn jeder offenen oder verdeckten Gewalt, die dazu ausgelegt ist, anderen den eigenen Willen überzustülpen. Das ist Krieg und keine Liebe. Kontrolle und keine Freiheit. Notkreislauf und keine echte Sicherheit.

Loslassen ist „ich lasse dich in Ruhe mit deinem“ und fokussiere mich auf meins. Da gibt es immer genug zu spüren, fühlen, sehen und erfahren. Es ist für mich mehr ein liebevolles Raumgeben, als ein „Es ist mir gleichgültig“. Das ist es aber fast nie, denn selbstverständlich sind auch hier Wünsche und Bedürfnisse. Dennoch gibt es immer Raum, so viel eben gebraucht wird und wenn der bis zum Rest des Lebens andauert, dann wächst daraus ein Abschied. Es bedeutet, dass ich einverstanden bin, all das zu empfinden, zu erleben und anzusehen, was dadurch in mir auftaucht. Dann bin ich die passive zulassende Schöpferin des Lebens. Eingelassen vertrauend losgelassen dafür jeden Zustand zu erleben.

Darin geschieht ein Fallen ins Ungewisse. In die reine direkte Wahrnehmung dessen was da ist in mir. Wieder und wieder und wieder und wieder und oft so alleine in mir ohne jemanden entsteht eine inneres Zittern ohne äußeren Ausdruck, klebrig anspürend wie der Schleim einer Nacktschnecke. Ein rauchiger mit strengem Geruch überdeckter Geruch in der Nase (obwohl ich nie geraucht habe, aber meine Oma heimlich als ich blöderweise drauf kam gab es eine Tracht Prügel und das erzwungene Versprechen niemand davon zu erzählen), die Schleimhäute austrocknend nichts schmeckende zusammenziehende Energetik.

Das ist eine besondere Energie, die nach außen will und diese Energie lässt mich nicht bei mir sein. Sie sagt „du musst, darfst nicht, du sollst, nur nicht brauchen“. Die fühlt sich immer gleich an und erzählt nur neue Geschichten. Die sagt immer nur „du bist falsch, du machst falsch; das kann nicht sein, dass wir nichts „tun“ als laufen lassen was ist“. Eben dieses Sein- wie Loslassen und nur den (fehlenden) Impulsen folgen verbietet sie streng. Ja kein lösungsloser Raum, such wen auf, mach was, versuch was auch immer, streng dich an anders zu sein. Die bringt mich aus dem Fluss des Lebens und aus dem (Selbst)Kontakt.

Ich kenne diese Energetik, das ist eine Sucht und die ist zu entwöhnen. Das Wesen einer Sucht ist ein Suchtdruck (ich muss das jetzt was auch immer umsetzen damit dieser Druck nicht mehr gefühlt wird) der im dem Folgen den Druck kurz entlässt und gleichzeitig bekomme ich dadurch wieder Suchtdruck. Das heißt dem Suchtdruck folgen erhält den Suchtdruck aufrecht. Der Energie nachgeben sorgt dafür, dass die Energie wieder kommt. Das treibt einen (mein ich) ständig an. Sie begleitet mich seit ich denken kann in Suchtverhalten. Sport-, Alkohol-, Mager-, Arbeits-, Helfer-, Kaffee-, Gurusucht hab ich scheinbar „überwunden“ und doch nur, wie jetzt klar retourblickend spürbar da ist, jeweils ins nächste Substanz/Verhaltenssuchtmittel, mit dem meine Leere vermieden werden sollte, verschoben in das was jetzt da ist so eine Art „Liebessucht“. Das ist keine Liebe oder zumindest keine reine Liebe, es ist ein klebriges Gemisch aus „lieben“ unter der Bedingung „zurück geliebt zu werden“ sprich Aufmerksamkeit, Nähe und Zuwendung zu bekommen. Die ist krass unangenehm und macht so sehr hilflos, weil da ja nun ein unaustauschbares freies Gegenüber teil des Geschehens ist.

Diese Energie zieht mich immer ins außen. Auch wenn sie mit „ich darf auf keinen Fall was auch immer machen (an … denken jetzt gerade im schreiben). Anhalten nur wahrnehmen wie ich weg von mir wandere und an sie denken. Dann das denken „ich darfst nicht an sie denken“. Ich musst es richtig machen. Gedankenpoltern mit „du hast es schon wieder falsch gemacht“, und „das hättest du nicht tun dürfen“. All das sehe ich. Dieses verletzte Selbst das so sehr festhält und das Festhalten verurteilt. Im Wahrnehmen bleiben ist da Trennung. Und Druck die aufheben zu wollen. Zunehmende Anspannung. Noch mehr Trennung von mir, die meint „es muss anderes werden“. „Ich brauche diese Verbindung“ Gedanken. Druck es muss anders sein. Der Druck erzeugt noch mehr Trennung, die mich von mir wie ich gerade bin wegdrückt. Weinendes mich getrennt fühlen holt mich zurück. Traurig und hilflos daliegen. Darin wieder Druck „ich muss was machen“, um kein getrenntes autonomes Wesen mehr zu sein. „Ich muss mich überwinden“ Gedanken. Ein fragendes Herz was da bitte überwunden werden kann, wenns duch wund ist. All das beobachten und diszipliniert bleiben im mich wahrnehmen.

Nagende Ungeduld in dieser suchthaften Energie, die was anderes will als ist. Ja diese Energie will mich wegziehen von dem Wahrgenommenen. Die verführt in ein beliebiges Handeln, Interpretieren, Kontrollieren, dringendes Suchen von was bis zum Apell: „Hör auf geh nach außen“. Die Energie will wen fassen. Da ist etwas, das meint ich bin dem Außen und der Anderen ausgeliefert. Der Welt, dem Gegenüber was liefern zu müssen, um Kontakt zu haben. Das macht Druck im Brustkorb und zusammenziehen im Bauch. Es spürt sich an wie im Zwerchfell zerissen werden. Und dann der Gedanke „ich kann nicht“ ohne zu wissen was ich eigentlich nicht kann.

Dann Leere und nur Atembewegungen wahrnehmen. Das System schaltet ins Nichts. Für unbestimmte Momente bin ich weg. Dann Trauer, es ist traurig dass es da leer ist. Tränen steigen auf, entspannen. „Tränen sind besser als Nichts“ denken. Dann eine subtile kleine Angst, wenn ich zu erschöpft bin und nicht mehr weinen kann, könnte mich die Nichtexistenz für immer überwältigen. Die wird größer und ich bin raus, brauche ausagieren, schütteln, orientieren und reflektieren meines Entwöhnungsprozesses des „nach außen Gehens“.

Das Handeln und die Geschichten hat ganz viele Facetten, aber die Energie ist immer die gleiche! Ihr Ursprung ist das „ich bin nicht liebbar so wie ich bin“ und ein „du wirst nicht überleben damit deinen Impulsen zu folgen“. Eine „so wie du bist, funktioniert das Leben nicht“ Grundüberzeugung. Dazu gehört auch die zurüchaltende Energie „das darf ich nicht“ alles unterdrückt mich nur. Die verbietende ist genau die gleiche Energie wie die „das muss genau so sein“ Energie. Sie sagt immer „so wie es jetzt ist, darf es nicht sein“. Je mehr ich die wahrnehmen kann und sie sein lassen kann ohne ihr zu folgen, umso weniger drückt sie mich weg von mir.

Diese antreibende oder zurückhaltende oder ein- wie wegfordernde Energie ist auszuhungern. Sie macht etwas was eigentlich nicht dran ist. Ich werde immer feiner im Wahrnehmen wo innen die Impulse „so nicht“ in mir auftauchen zu dem wie ich und es ist. Auf die ist immer draufgehaut worden mit „das Leben hat hart zu sein und bedeutet Schmerz zu erleben“. Das direkte Wahrnehmen davon wie mir das weh tut, schafft Raum den gespeicherten Automatismus zu enttarnen und mit Mitgefühl ins Herz zu rutschen, um diesen Kreislauf aus der Kraft des Geistes diszipliniert auszuhebeln. Das gelingt nur wenn mein Erwachsenes wach da ist und die Kleinen, die so sehr „wenn zum lieb haben“ und „in der Not erreichen können“ brauchen. Bin ich nicht da leben die mich. Dann ist da keine wahrnehmende Präsenz, kein Halt, nur mehr Leere, die dann tatsächlich „wahrgenommen werden“ um jeden Preis (jede Abwertung ist besser als nichts) braucht, um weiter zu existieren. Dieser riesige alte Mangel an Zuwendung meines ungesehenen, ungeliebten, unbefriedigten einsam schreienden Kindes traut mir das Halten mitunter nicht zu. Ich bin denen zu wenig. Verständlich vor allem im überforderten harten Notmodus der letztlich nur „ältere“ innere Kindanteile darstellt. Wenn die Identifikation mit denen groß ist, entgleitet mir das Leben.

In meinem System ist eine zentrale Neigung abgespeichert und die geht Richtung Schmerz und Härte. Das erfahre ich rund um die Uhr. Mein System hat gelernt „es schmerzt zu sein“. Und nur zu sein bedeutet Schmerz. „Nur da sein tut weh“ ist mein Automatismus. Das Sein ist nicht toll in mir. Ich bin dann da seiend nicht da, aber Leiden ist da. Da ist nur Leiden ohne einem ich das was tun könnte. Da ist ein Schmerz der kommt nicht aus dem ich. Da ist mitunter gar kein ich mehr, da ist nur noch Schmerz. Nur noch unbegrenzter Schmerz, weil ja kein ich mehr da ist. Immer währendes Leid als Erfahrung. Unbegrenztes Leid, weil auch kein begrenzendes ich mehr da ist. Ich habe also die Wahl von meinem antreibenden wollenden ich erschöpft zu werden oder ohne ich unerschöpflich zu leiden. Hier vermischen sich die „noch kein ich“ habenden Kinderzustände mit dem übergeordneten „eigentlich ist da kein ich“ im Sinne von Person sondern nur Bewusstsein. Nulllinie im Herzen, Liebesquelle versiegt für mich, ohne Zuwendung von außen kein Mitgefühl für mich aufbringbar. Darin ich bin erschöpft von meiner eigenen Verzweiflung.

Diese bedingungslose Annahme macht mitunter andauernd beschissen bleibend. Ist ja keiner da der was ändern kann. Erlebte Not ohne Gedanke was zu ändern, weil „das ist“ was erfahren wird, also erfährt es sich. Die, die etwas ändern könnte als „ich Gedanke“, ist nicht mehr da. Es ist alles egal und alles andere als angenehm. Dennoch es darf ja auch das Elend erfahren werden. Alles innen sagt „ich kann eh nichts machen, schon gar nicht im außen“, „mich gibt es gar nicht für Andere“ und dann wird das so erfahren. Tod gibt es auch nicht, dann weg, warum auch nicht, alles egal. Da ist nichts was sich umbringen kann und jede Menge Schmerz. Hier kreisen dann die Suizidgedanken die Abwesenheit ein. Das ist keine Existenz. Sondern schlicht erschöpft sein in der Verzweiflung einer Nichtexistenz. Ich kann nicht und bin irgendwie dennoch da.

Somit bin ich mit der schonungslosen Selbstkonfrontation am Ende für jetzt. Klarer da mitten im kalten Entzug von der Liebessucht selbstdiszipliniert im „bleib bei und in dir“. Noch habe ich nicht alles gegeben, nicht die volle eigene Wahrheit gegriffen und mein Sein verkörpert. Noch erlebe ich mich nicht frei liebend. So ist es jetzt mitten im Entzug vom zurück geliebt werden wollen. Reinsinkend in die radikale Akzeptanz der Einsamkeit und da bleibend mit meiner (Nicht)Existenz. Ich bin da und manchmal bin ich auch nicht da. Es geht und manchmal geht auch gar nichts mehr. Es hat okay zu sein selbst im „gar nichts ist okay“. Schlicht weil es ist.

Nur da wo Leere und Halt/Rahmen ist, kann etwas durchfließen. Weiter wahrnehmen lohnt sich für was auch immer. Wahrnehmung ist. Ich bin das was wahrnimmt. Ich bin die Leere genauso wie das was in Liebe zerfließt, wenn ich mir den Halt der Wahrnehmenden möglich machen kann. Letztlich unvermeidlich losgelassen im Sein.

Heilungsprozesse – in den Armen meine Einsamkeit – Liebe trifft auf meine Wunden.

Die Wunde des Verlassenseins ist wachsam aktiv. Sie liegt bei mir unter verschiedenen Coping-Strategien (beweg dich, befüll dich, such einen Menschen/Zustand der nicht jetzt da ist). Eine wesentliche davon ist ein unstillbarer Hunger, der nicht physisch ist. Er ist emotional, eine Art Mutterhunger nach Zuwendung und Wärme. Wenn ich unbewusst prozessiere, kann sich das in emotionalen Essen, Ablenkbewegung und erschöpfender nervlicher Unruhe äußern. Wenn ich das spüre, weiß ich inzwischen, was das bedeutet. Dann lasse ich bewusst alles sein und widme mich mir, weil ich mich dann unbedingt brauche. Ich muss den Fokus präsent halten, den Finger auf der Wunde lassen. Da, wo es weh tut und mich mit dem Schmerz verbünden. Ihm erlauben, seinen Sinn zu erfüllen und mir zu zeigen, was gesehen, gerochen, gehört, gefühlt und geschmeckt werden muss, weil es dazu gehört. Ich kann mich nur ganz mitnehmen oder gar nicht.

Zuerst begegne ich einer unglaublichen Härte. Ich soll weg, darf nicht empfindsam und gefühlsduselig mimosenhaft sein. Die Härte lässt mich nach innen und außen hart werden. So habe ich gelernt, meine Zartheit und meine echten Impulse zu unterdrücken. Ich darf nicht zart sein. Kein Bedürfnis haben. Oder wenn, es nicht zeigen. Bedürfnisse sind Tabu. Ich habe kein Recht auf einen anderen Menschen. Es muss reichen, wenn du allein da bist. Das war früher.

Ich sehe meine inneren Kinder. Sie sind auf allen erdenklichen Ebenen verlassen, physisch und emotional. Da ist große ausdruckslose Not. Ich erlaube vorsichtig die Gefühle des Verlassenseins. Die ersten Schluchzer bis in ganze langgezogene Klagelaute der Verzweiflung. Fühle das kindliche Verständnis der Lage und wie sehr es glaubt, dass etwas an ihm falsch sein muss, weil es so zurückgelassen wird. Man lässt nichts zurück, das man lieb hat! Spüre, wie etwas bricht über diesen Schmerz aus dem Körper geht und diese Abspaltungen über dem Kopf außerhalb des Körpers bleiben. Dort tut es nicht mehr weh. In allen Gesichtern, Körpern und Feldern werde ich die Frequenz des tiefen Verlassenseins wiedererkennen ab nun. Sie ist mir nicht mehr als etwas anderes zu verkaufen.

Dieser mein Mensch war ein geplagtes Wesen, das zerrieben wurde in seinem eigenen Gefängnis. Das sich weder spürte, noch gehörte. Es hatte seine Besitzurkunde mit einer ungeheuren, irgendwie ersatzsexuellen Lust an der eigenen Versklavung, nebst der dazugehörigen Retter-Phantasie eigenhändig angepasst und abgegeben, weil es der Überzeugung war, so gehört das, so geht Leben. Und es wollte unbedingt einen Sinn darin haben für andere, damit sie einen Sinn sehen in seiner Anwesenheit und es nicht zurücklassen. Sein eigener Raum war Tabuzone und einen Horrorerfahrung, wenn es sich doch darin einfand.

Dann steige ich bewusst aus allen Geschichten aus. Nehme nur noch meinen Körper wahr. Seine Anspannung. Ich beginne, tief in den steinharten Anus zu atmen und lasse dem Schmerz ungebremst zu. Er tobt Sekunden durch meinen Bauch quält sich durchs Zwerchfell bis ins Herz. Dann spüre ich, wie dieser hungrige Teil andockt an der großen Mutter. Am Archetyp, der auch das Leben selber ist. Mein Körper entspannt sich in den energetischen Armen von Mutter Maria, Maria Magdalena gleich gehalten in Geborgenheit. Ich speichere die Frequenz in meiner Datenbank. Von nun an werde ich sie überall wiedererkennen, aus dem Kontrast zu der kindlichen Hölle.

Dieses sich selbst geißelnde Wesen existiert nicht mehr. Es starb. In einem Prozess des nach und nach Absterbens, der weiter geht. Das wurde initiiert durch ein aufbrechendes, offenes, gebrochenes Herz, das aufbrach und einbrach und wieder zerbrach und erstmals ganz offen gebrochen in einen Ausleitungsprozess einging. Jetzt ist da eine Liebe, die groß genug ist, mich einzuschließen. Was es hier jetzt will, ist „unmöglich“ schlicht und lässt alles in mir bis auf die Knochen still werden: Mich. Es will mich. Unvergleichbar mich.

Wirkliche gelebte liebevolle zugewandte Aufmerksamkeit, die mich berühren und erschüttern darf, bei der ich vollkommen anwesend und verbunden bin mit meinen inneren Vorgängen in diesem Körper. Weil es mir wichtig ist und in diesem Moment wichtiger sein darf, als alles andere. Gott sei dank komme ich nicht vorbei an der Liebe für dieses verletzbare tiefe wundervolle Wesen, das ich bin.

Dieses „Michwollen“ ist in dieser Intensität etwas unerhört Neues. Und das gibt es nur, wenn ich dableibe. Bei mir. Wenn ich nicht wegschaue zu wem auch immer hin. Auch nicht, wenn es weh tut und ich hässlich werde, wenn es mir Angst macht oder ich lustvoll werde. Da habe ich mitunter einen ziemlichen Rummel hier bei mir. Mit Achterbahn leben im dableiben als Zentrum für alles und nichts. Jeden Moment präsent inhaliere, ohne künstlich etwas zu initiieren oder zu verändern, öffnet eine unglaubliche innere Welt. Mit allem, was ich früher gern weg oder anders gehabt hätte. Und eigentlich gibt es an diesem Punkt gar nichts zu wollen oder zu sagen. Und gleichzeitig alles zu wollen und darüber zu schreiben.

Im laufenden Prozess die Einsamkeit zu meistern bin ich im Herz des Übergangs. Werde bis ans Mark herausgefordert und ausgezogen, genauer hereingezogen in mich selbst. Mitnehmen kann ich dabei nichts. Es ist wie der Gang durch die Feuerwand die alles verbrennt was ich nicht bin, nicht wahrhaftig ist. Alle Vorstellungen, Glaubenssystemen und Überlebensmuster, die das Leben bestimmen, erkennen sich als vieles Falsches am Kontrast des Eigentlichen. In der Feuerwand des Erschaffens der eigenen Dualität wurde die Seele in Myriaden von Stücken zerschmettert. Seither hat sie viele Aspekte ihrer selbst erschaffen, um auf vielfältige Weise das Leben zu erfahren und um dieses Leben zu bewältigen. Alle diese Teile kommen zurück und fallen in mein Hara. Ich erlebe gleichzeitig das Zerschmettern meiner Selbst und den Beginn von etwas Unbekannten. Es ist das größte Loslassen meines Lebens und die größte Integration aller Zeiten. Das ist mehr als viel und fühlt sich stellenweise wie der blanke Horror an, nur um dann wieder in Glückseligkeit zu ertrinken.

Dieses „mich“ erfüllt nichts und niemanden, außer sich selbst mit sich. Das ist eine Freiheit, die macht den ängstlichen Anteilen in mir Drehschwindel und Schnappatmung. Darin ist eine Orientierungslosigkeit, was anzufangen ist mit diesem stillen unendlichen „Beimirseinkönnen“. Wie geht Leben jetzt wirklich in einem System, das es gewohnt war zu suchen, zu versuchen, finden zu müssen, wollen zu sollen, brauchen zu besänftigen. So ungeheuerlich kollabieren alle Dinge, die unwahr sind und ich bin einfach hier in Kontakt mit mir. Breite mich aus und nehme Raum ein in meinem eigenen unbekannten Leben.

Mit dem Alleinsein begegne ich zu unterschiedlichen Zeiten dem Gefühl der Leere, der Nichtexistenz, dem lebendig ohne Gegenübersein und ohne Wahrgenommenwerden meine Wahrnehmende verlieren. Manchmal ist dann ein unmittelbares in die Scham reinfallen oder ein Impuls die Leere zu füllen. Immer wieder ist da ebenso Angst gepaart mit dem Versuch aus der Angst „nichts und niemand zu sein und ohne jemand völlig verloren zu gehen“ zu entfliehen mit innerer Arbeit oder ablenkendem äußeren Tun. Bleibe ich, kann ich bleiben, darin im eigenen leeren Raum sein, dann kommt das Gefühl ins bodenlose finstere Nichts zu fallen und eine Art Überflutung von Angst. Wenn ich darin bewusst bleiben kann, mich damit vollständig annehmen, umarmen und einlassen kann, dann geht so etwas wie ein innerer Kelch der Leere auf. Darin ist ein reines Schauen ohne nichts als niemand, pures Sehen was ist.

Ein Sehen der Sinnlosigkeit meines Strebens, der Leere meines Tuns, der Vergeblichkeit jedes Kampfes und Fliehens. Nichts ist möglich außer Hingabe. Meine Hingabe ist unbekümmert, während ich selbst oft noch bekümmert bin, jedoch setzt meine gänzliche Hingabe jedem Kummer in mir ein Ende. Diesem Weg zu folgen heißt, mich zutiefst in wahrer Demut hinzugeben und dem zu folgen, was in mir lebendig ist, wo auch immer es mich hinführt. Der wahre Weg ist furchtlos und authentisch ich selbst zu sein.

Es ist die Liebe die mich führt. Und geistig führt es mich immer wieder durch tiefen Schmerz hindurch damit wahre Heilung geschieht. Ich übernehme Verantwortung für meinen eigenen Schmerz. Und mein offenes Herz bleibt. Das Mitgefühl als das Herzstück des für mich seins ist es was den Schmerz des Menschseins durchdringt. Mit dem göttlichen im Schoß ist es ein wie Gott schauen und dabei Schicht für Schicht in die menschliche Wunden hineinsinken, um sie zu umarmen und zu transzendieren.

In diesem Heilungsprozess, begrenzt ich nichts mehr, es vertieft sich so sehr dass sich der Schmerz gefühlt fühlt und das Ausmaß meiner Wunden sich in mir entladen. Wenn ich meinen Geist öffne, kann ich die Rufe aus den Seelenverwandten hören. Und das Ausmaß an unserem Schmerz fühlen, um alles der Heilung freizugeben. Das ist immer wieder intensiv. Doch mit jedem Versuch diesem Schmerz auszuweichen, verweigere ich mir selbst die Heilung. Dieser ganz persönliche Heilungsvorgang nimmt immer wieder universale Dimensionen an. Umso mehr Schmerz ich raus prozessiere, umso mehr Liebe fühle ich. Das ist wahre Geistheilung. Es ist nicht etwas was ich von mir aus tun kann. In diesem heilenden und erlösenden Prozess, muss ich immer wieder meine eigene völlige Hilflosigkeit annehmen.

Es ist innere weitgehend unsichtbar „Arbeit“, die ich ohne die geistige Welt, Gott in mir und meinen Seelenverbindungen nicht bewegen kann. Genauso kann es nicht ohne mich geschehen, es braucht mich im Körper fürs heil sprich ganz werden. Heilung geschieht. In Demut und Gnade geschieht es durch mein dableiben und dasein wo ich bin, sein soll, in völliger Ehrlichkeit. Und das wahre Sein aus dem es geschieht, „erlaubt“ keine Identifikation mit irgendetwas das außerhalb des Wunders dieses Augenblickes ist. Nichts hat mehr Macht als der zu sein die ich in Wahrheit bin.

Immer wieder jetzt ist des Zeit mich hinzugeben. Es ist Zeit aufzugeben, das Wollen, das Hoffen, das Verlangen, die Sehnsucht, das Brauchen. Ich gebe auf, dass du mich wahrnimmst. Ich gebe auf, dass du mich liebst. Ich gebe auf, dass du dich meldest. Ich gebe all meine Erwartungen auf. Meine Wünsche. Meine Sehnsüchte. Ich gebe auf. Und damit nehme ich mich an. Ich nehme einfach all das an, was kommt. Das Universum weiß, was es tut. Ich gebe mich allem in mir hin. Ich bin da um alles zu fühlen. Immer wieder mich selbst tief spüren. Ich fange mein Leben immer wieder neu an. Ich entscheide mich für mich. Für die Liebe in meinem Herzen. Im Hier und Jetzt. Einfach sein. Im Fluss des Lebens, wie es für mich ist, sein.

Aus dem mich immer mehr akzeptieren wie ich bin, genauso wie es ist, beginnt ein Frieden. Das neue, göttliche Selbst erblickt in mir das Licht der Welt. Mein Mensch sieht klarer, als je zuvor und entdeckt, was Wissen wirklich bedeutet: es ist einfach ein Sehen, wie etwas wirklich ist. Hier beginnen ich zu leben, wie ich nie zuvor gelebt habe. Ein schwelgen im Leben mit totalem Mitgefühl und Verstehen, ohne Karma, Drama, Regeln, Agenda oder Illusionen. Hier endet jedes Suchen und Anstreben in mir. Hier bin ich wahr für mich und wirklich für andere. Hier spüre ich, dass auch mein selbst göttlich ist, immer jetzt, und jeder andere ebenfalls.

In mir ist ein göttliches Bewusstsein und das des menschlichen Selbst, das im Wesentlichen aus dem geprägten und gewohnten Verstandsemotionasgemisch besteht. Diese beiden Wellen bewegten sich über Ewigkeiten zusammen und wieder auseinander. Manchmal kreuzen sie sich und fallen zusammen bzw. das Wahre löscht die eigene Falschheit. Das bedeutet, dass sie sich danach wieder voneinander weg bewegen, und ich mich wieder getrennt fühle. Und die Wellen kommen wieder zusammen, immer wieder. Eine vertikales mehrdimensionales Wellen in Spiralen. Die Spirale wird nach oben und unten immer enger, so dass das Menschliche und das Göttliche sich immer mehr verschränken bis sie schließlich verschmelzen. Im schon verschmolzen sein und einfach noch einmal zurück kommen, gilt es wieder etwas loszulassen, das passiert von selbst in dem es meinen Raum einnimmt. Wir tragen die Saat der Liebe in uns, jeder als fraktaler Aspekt der universellen Liebe. Es gibt dieses spiralisieren meines gesamten Bewusstseins, des gesamten Wesens der Seele in mehreren Menschenkörpern, die Seelenspirale von allem, was ich bin. Die öffnet sich nach oben und unten immer weiter, das Bewusstsein wächst und wächst und wächst. Es lernt nicht nur der Mensch von Gott, auch Gott lernt vom Menschen, unentwegt in jedem Moment.

Einsamkeit in Vollkontakt

Eine Chronologie der Auseinandersetzung und Annahme meiner Lebenseinsamkeit in Tagesimpulstexten und einer Momentaufnahme am vorläufigen Ende.

 

18.7.24 Transformation, Öffnung, Umbau…

Für das Ausmaß der (eigenen) Liebe gibt es (fast) keine Worte. Die Wahrheit sehen meint bewusst präsent beobachtend hinschauen… nach unten ins fühlende Herz worin alle Weisheit ihren Ursprung hat… und noch tiefer in den Bauch und Schoß… Hier liegt die Wahrheit im LEIB. Es geht ums spüren der eigenen Naturgewalt und fühlen der zarten feinen Gefühlsregungen.

Die vormals leise Trauer ist laut geworden. Das passiv aggressive Kind hat eine Stimme aus voller Kehle und die ist verbunden mit dem Schoß ausdrucksstark schützend, behütend bis in Liebe wütend.

Erwachsen werden, so richtig erwachsen sein, meint meine Bedürfnisse zu wahren, mein Empfinden und Fühlen nicht mehr falsch reden (lassen). Nach meinem wahren Wollen und Wünschen fragen, nach dem Grund, der GANZEN WAHRHEIT. Den kosmischen Finger in die irdischen Wunden eindringen und aufbrechend MICH zeigen lassen.

Alles zeigt sich. Schonungslose Klarheit im Innersten. Licht und Schatten präzise halten. Ein Erfüllen von Erwartungen, um gesehen, gewollt und geliebt zu werden, zahlen wir – bezahlte ich bis vor kurzem – mit unserem Leben. Mir meine Einsamkeit bewusst erleben lassen, nachdem ich weg gegangen bin – von allen miss- und gebrauchenden Menschen – bleibt kaum noch wer über. Dennoch ist es in mir so richtig: Keine Beschämung mehr! Und wie wundervoll es ist, wie ich bin, selbst zutiefst einsam.

Äußeres Verlassen (werden), innere Nähe erleben. Erstmals gefühlte Selbstachtung. Die Eltern und Ahnensuppe durchverdaut voller Übelkeit und ausgeschissen. Keine Abhängigkeit mehr dulden, keine Bequemlichkeit mehr nutzen, keine mentale Verständnis für Nichtwahrnehmung, fehlendes Mitgefühl, betäubte Empfindsamkeit mehr mir vorschieben, sondern mit mir vorsichtig und liebevoll da sein.

Und es ist möglich, selbst wenn außen niemand offensichtlich berührend halten mich (mit) liebt, anerkennt, fragt – vielleicht auch genau deshalb – zutiefst liebevoll in und mit mir sein. Mein Wunder ganz alleine, scheinbar, noch, vielleicht auch für den Rest des körperlichen Lebens.

Nichtwissen. Den spirituellen Kelch bis zur Neige trinken. TRAURIGKEIT UND STÄRKE.

Bewusstsein strahlt von innen nach außen, durchdringt alles, umfasst alles. Die stumme Hoffnung nicht erkannt zu werden oder gefunden zu werden ist im Enden. Ich habe gefunden, mich alleine hier und jetzt atmend. Meinen Willen so klar und schön auch im Zustand des unerfüllt Seins.

So sitze ich in der vollen Größe meiner Weiblichkeit und in meiner ganzen Verwundbarkeit da und schreibe. Halte mich und führe in Anmut und Tiefe die Fingerkuppen über die Tasten. Habe den Mut alleine und zerbrochen ganz zu sein. Weine und lasse alles in meinem Blut heimkommen.

Hand in Hand mit mir, Herz in Herz aus mir, LEBEN. Ich liebe mich, nackt und frei.

Wenn ich es zu, mich ein und es sein lasse, kann alles sein. Im Spiel meiner kindlichen Unschuld und in den Tiefen meines vermeintlichen Todes.

 

 

20.7.24 Bedürftigkeit

Die Einsamkeit und Bedürftigkeit, die ich eigentlich konstant fühl(t)e, wollte ich auf keinen Fall zulassen, mir alleine nicht zumuten, bis ja bis es unausweichlich genau so jetzt geschieht und mir zugemutet ist. Jeder Versuch sie zu vermeiden scheitert, perfekt orchestriert vom Universum. Alle und alles was mich binden ließe ist nicht mehr. Das Unbewusste hoffte, dass es nicht so grausam kommt und hielt mich gefangen in Reaktionsmustern und Automatismen des Nähe suchens, Ausbildungen machens, Rollen einnehmens, irgendwelche weltliche Arbeit verrichten, mitspielen bei allem möglichen was mich Null interessiert, sondern nur für Momente nicht so direkt erleben ließ wie einsam ich bin. Das war fern jeglicher Lebendigkeit, anstrengend, getrieben, pure Not.

Heimlichen Tränen, immer weniger eigener Raum, kaum noch Luft zu atmen, meine Augen verrieten mich selbst, langsam aber sicher wurde ich ausgezählt, kein Seelenaufschub mehr. Die haut brennt vor Sehnsucht, der Unterleib sticht wie unterm Messer und zieht alles fest in sich zusammen. Erste aua Töne aus der Kehle, die Augen wundgeweint, gnadenlos vor mir selbst so sichtbar und spürbar alles fühlen während die Hände einen Ausweg suchen. Vergeblich game over.

Jetzt hier frustriert von allen Ablenkungen, gelangweilt von jeder Kompensation, bin ich einsam erlaubt. Fühle was in mir stattfindet und ja es tut weh, weil halt das wegtrainieren, wegschlafen, weggehen, wegessen, wegmeditieren, wegtippen, wegklicken, wegdenken, wegtanzen, wegdissozieren, Wege weg suchen, weghoffen, wegbeten aufgehört hat. Und seine Wahrheit offenbart.

Da ist am Grunde meines vereinsamten Wesens Mitgefühl, das ich bin. Die höchste Ebene des Mitgefühls, die mich nicht mehr anders machen will für bessere verbundene Zustände. Es ist das Licht des Bewusstseins, das das „na irgendwie ist doch sicher noch Verbundenheit“ und „ich nehm sie nur nicht wahr“ erhellt aus dem Unbewusste vertreibt und sichtbar macht. Nein Schatz du bist alleine, einsam, da ist niemand für dich da außer du selber.

Ich habe keine Funktion. Es geht hier nur ums selbst erleben. Ich bin Liebe und Mitgefühl und will nichts als das ausdrücken. Habs halt immer im außen versucht in der Hoffnung, das kommt retour, bis ich ausreichend oft auf mich zurückgeworfen wurde, um jetzt in und bei mir damit zu verweilen gefühlt und empfunden der einsamste Mensch auf Erden zu sein.

Mich sehen in meiner Liebe, erleben in meinem Mitgefühl, die Heimlichkeit zurückgerufen, Wahrhaftigkeit hier und jetzt in und vor mir. Die Natur von Liebe ist grenzenlose Offenheit und die beginnt in mir. Für mich. Ohne Ende. Jeden Moment. Immer wieder neu. Mein Herz zeigt sich, es atmet frei, bedingungslos in Liebe auch für mich alleine.

 

 

22.7.24 FRUSTSCHREIBEN aus, an und in meiner EINSAMKEIT

Ein mutiger Versuch der Selbstoffenbarung, erleichternd im Worte finden und lesbar werden. Raus schreiben nach einer ausufernden Therapiestunde (sie hat tatsächlich erstmals in ihrem Leben die Zeit vergessen) in der mein Frust auf diese beschissene eigene Einsamkeit so richtig voll Raum bekommen hat.

So dringend und notwendig – weil mir nur da sichere Zuwendung auf Zeit gegen Geld ermöglichbar ist – kam da schon bei der ersten Berührung ein enormer Zorn. Das Bein erstarrte beim Fußkontakt, der Bauch meldete übelst stechend „Fass mich nicht an. Bleib weg, weil du gehst ja eh gleich wieder.“ ehe es mich rülpste. Puh ha ja das ist wahr kam retour und eine Serie von Berührung und Berührung wegnehmen erforschen offenbart, wie jedes Mal, wenn die Berührung weg geht mein Magen sich übergebend windet und der Unterleib stechend Not macht während der Anus ums überleben festhält.

Kommt wohl- also nichts wollender Körperkontakt und bleibt fließt das Steckengebliebene wieder und weint weich sanft in einer gelöste Ruhe für Momente geschieht ausruhen. Ehe wieder lösen und Übelkeit bis zum recken mich mit selbsthalten beruhigen und in ihre Augen sehend Verbindung suchen ließ. Boah ich bin fix und fertig von dem hin und her. Dennoch die Anregung den Frust schreibend auszudrücken, statt mich mit eigenem Liebesentzug und Selbstzerstörung zu bedrohen, als Abschiedsidee umsetzen. Das ist in wütend verzweifeltem langen Schreiben vorerst entleert geschehen. Ein aus den nahezu unleserlichen Gekrackel getippter Auszug meiner einsamen Verzweiflung…

DAS IST SO EINE SCHEISSE. Wirklich wahr.

Ich hasse meine Ohnmacht in der Einsamkeit, unfähig zugewandte Zweisamkeit erreichen zu können,

aushalten und ausharren müssen. Und es ist immer schon so gewesen, so viel versucht, vergeblich, ich bin und zwar alleine ohne Gnade ahhhhhuuuu hier ist einsames Wölfsgeheul und niemand hört mich.

UNGEWOLLT UND UNGELIEBT SEIN TUT SOOO BESCHISSEN WEH.

Alles zieht sich zusammen im Bauch und schiebt nach unten und oben fest machend mich weg. Die Schritte unter Selbstüberwindung weiter mich durchs Leben tragen lassen. Von mir selbst gezwungener weise mich selbst lieb bis okay behalten, damit zumindest einer da ist der mich lieb hat, und die Möglichkeit aufrecht erhalten wird, dass wer dazu kommt irgendwann so Gott will, der mich auch in Liebe hält.

EINSAM FESTSTECKEN

und in Millimeterarbeit mich atemzugweise weiter wohlwollend begleiten. Mutig um Nähe fragen und „nein keine Lust“ antworten durchfühlen AUA AUA und nochmals AUA. Ausgemachte Begegnungen kurzfristig abgesagt bekommen, weil warum auch immer blah blah grantig zur Kenntnis nehmen. Warum hat niemand so ein Nähebedürfnis, wie ich was ist da los? Ich will nicht mehr alleine sein. Will mich so nicht verenden lassen. Wollte es nie und bin es dennoch immer noch, ich will nicht mehr. Die die mich wollen schaden (miss- oder gebrauchen mich) und die anderen wollen mich nicht Nahe haben.

ICH WILL NICHT MEHR ALLEINE SEIN MÜSSEN.

Nicht mehr jeden Morgen alleine Aufwachen und jeden Abend mich alleine summend bis betend in den Schlaf weinen. Nicht mehr zwischen Aufwachen und Schlafengehen mich bemühen alleine klarzukommen. Und zwischen Einschlafen und Aufwachen mehrmals weinend vor Sehnsucht aufwachen, mich berühigen und trösten im realisieren „nein da ist keiner auch wenn du noch so weinst, wimmerst und im Inneren alles schreit“ und dennoch krieg ich dich mit. Ich fechte jeden Tag den Teil nieder, der aufgeben und meinen Körper vernichten will, aus Not und Verzweiflung hilflos in meinem Sein mir alleine ausgeliefert zu sein.

Und ich habe Angst, dass es mir eines Nachts nicht mehr gelingt und der Freitod als Zwischenlösung meine Ohnmacht beendet weiter ungeliebt alleine als Mensch zu leben.

BÄH pfui MEIN SELBSTZERSTÖRUNGSDING wird zu groß also STOPP.

Die Anteile besänftigen die ein Ende des Leidens und meinen Körper umbringen wollen, weil es einfach so schmerzhaft ist so einsam zu leben über all die Jahre und ohne Aussicht auf Veränderung. OBWOHL ich sooo viel an und in mir anschaue, fühle, heile, transformiere und ändere. Ich bin so müde und will nur jemand bei und mit dem ich ausruhen kann. Eine Hand die bleibt, Augen die mich spürend sehen,

Arme die mich halten wollen, jemand der sich nach mir sehnt. Eine bleibende sichere Wesenheit, die freiwillig Berührung schenkt, nicht gleich wieder weg ist und mich zurücklässt. Ich will keine Einsamkeit mehr erleben, ausreichend überausreichend durchwandert, auch keine Gruppenscheiße, keine Gemeinschaftsillusion, ich will Zweisamkeit. Und ES IST UNMÖGLICH. Arrrrgh…

MEIN UNMÖGLICHER WILLE und DIE SEHNSUCHT BLEIBT.

Ich will eine echte Menschenseele an meiner Seite, eine die ehrlich und wirklich mit mir präsent bleibt

in physischen und emotionalen Vollkontakt MIT MIR freiwillig aus und in Liebe. Ein von mir im Herzen berührter, natürlich angezogener Mensch, ein lebendiges emotionales Wesen, das Liebe partnerschaftlich tieftauchend erforschen WILL. Nicht fertig entwickelt, mit der Angst da die ich auch habe, unperfekt, lernend, heilsam für einander. Es darf Streit geben, Verletzungen, Tränen, Wüten, Trigger, Lust, Frust, Freude, Enttäuschungen. Damit ist alles gut, das schreckt mich nicht, im Gegenteil es gemeinsam zu leben ist heilsam. Ich will so sehr menschliche ehrliche Liebe erleben. UND BIN DAMIT immer noch ALLEINE.

Ich weine weiter, alleine und ja es ist okay, muss ja. Muss mich ja akzeptieren wie ich bin. Fechtkunst mein Menschsein. AllEINE ich mit mir gegen wie für mich. Halten, bleiben, atmen, okay, sein.

 

 

5.8.24 zwei Uhr dreißig It’s praying me in the sleepless heat of one more lonely night.

For my imprisoned parts, lonely human being, for all who feel deeply alone and stuck in their burning lives.

Holy mother… hurt… I am hurt and alone… again by my own and for my own.

I’m the hardest person to choose.

Again that sadness of missing gets so deep in my heart‚ that I can’t even cry.

When I close my eyes I see … and when I open my eyes I miss …

This love is my home I can’t enter. My home is not a place, it’s a person.

Still trusting that nothing is lost forever that’s born in the heart I pray:

Please place your calming hand on my hand atop my frightend heart.

Hold it there until my heart slows to the same steady rhytmn as your own heart beat.

Please mearch my heart beat to yours.

Let me learn from you to trust, let me be like you, trusting.

Help me to be calm as you did, scared and strong as you did.

This is my wish for my lonely human soul and the souls of my loved ones:

Remind me that my heart is calmed by remembering the love that is there, that I am love, loving, lovely.

Only love and more love. I feel your hand still resting on my own.

Staying love, until my eyes close the last time. Until I finally melt into your embrace in dying.

 

 

7.8.24 Der Weg im Dunkel.

Beschritten einzig von mir. Ohne Verstehen. Ohne Wissen. Ohne Zeichen. Es ist wie hinschauen und nicht mehr begreifen. Leer. Keine da. Keine Resonanz mehr. Niemand vor mir. Niemand mit mir. Niemand steht mehr hinter mir. Allein mein Schauen entzündet das Licht, das es braucht, um zu sehen wie sehr ich brenne. Blutendes Herzensfeuer. Lodern in meinem Schoß. Schönstes dunkles Licht.

Geworfen auf all das ÜBERlebt haben. Krankheiten und Missbrauch rauf und runter. Ausweglosigkeit, Höhenflüge, Abstürze, totale Verlassenheit, Allverbundensein, Versagen und alles haben (mich). Heiliger Zorn, fließende Trennungstränen, zelluläres Wissen. Und dann wieder anstehen mit all dem. Nichts geht weiter. Blut und Knochen pochen. Genau in dieser Traumalüge, die ich mir selbst Jahrzehnte erzählt hab,

entsteht kein Leben. Selbstvernichtung aus der Idee, das mein Leben ohne einen geliebten Zweiten die Existenzberechtigung und jeden Sinn verliert.

Sie hat zur Trennung von mir geführt. Sie hat mich in toxische Beziehung geführt. Sie hat mich krank gemacht. Und jetzt ist mir erlaubt, mir zu nehmen was ich für meine Seelenruhe brauche, meine Einsamkeit und all das Verlassensein im heimkehren zu mir. Ins eigene Grundwasser, meine Einsamkeit. Ich spür meinen Schmerz, tief und dunkel und sooo traurig. Klagen erlauben, meinen Schmerz anerkennend ausdrücken.

Ich bin es alleine. So ist mein ganzes Leben.Und ich bleibe, dieses Mal gibt es kein Entrinnen. Ein anderer Weg ist längst nicht mehr. Ich habe alles versucht an mir vorbei und aus mir raus. Ohne das Mysterium der feuchten Dunkelheit kann kein Leben sein, und das will ich ehren. Die Nähe zu mir selbst ist leicht, andere verlassen mich konsequent, außen ein kommen und gehen. Inneren ein Sog in mich hinein in tiefster Nähe,

erwachsen und bestärkt durch das wahrhaftige bleiben.

Raum für Heilung in mir, Zeit mit meiner Trauer, halt für die Mangelthemen, die Illusion von Trauma schauen, bemerken wie wund ich WAR, meinen Schmerz anerkennen und weiter Lieben. Das wirklich auf mich zurückgeworfen sein und einsam in den Schmerz geworfen leben ehren. Weil es den emotionalen Abstand zu mir selbst gegen Null verringert und das ist zutiefst heilsam.

Im Lieben ist Frieden ohne Gegenpol für mich selbst ausströmend in dem Raum der Liebe der ich bin.

Und genau darin kann ich die schmerzhafte Sucht nach zurückgeliebt werden loslassen. Liebe stellt das Grundsätzliche nicht in Frage. Das einzige was ich nie angezweifelt habe ist mein Lieben, weil es immer ausnahmslos wahrnehmbar da ist, weil mein Lieben auch einsam sinnvoll ist.

Eins werden in mir, statt in einem zweiten Körper alleine sein. Offen mein Herz, mein Schoß, meine Hände, mein Rückgrat, mein Schmerz, meine Erfahrung, mein ganzes Selbst fürs Leben sprich Gott. Ich bin von mir angenommen, macht was immer ihr wollt mit mir. Kommt, geht, nehmt, gebt, ignoriert, erfüllt… ich bin da um all das zu lieben was in Reaktion darauf in mir lebt.

 

 

11.8.24 knapp vor Mitteernacht

My wound existed before me; I was born to embody it.

I forgive myself for the times I auditioned for love, the times I convinced for love, the times I manipulated for love.

Only for it to not stay.

All my grief says the same thing- this isn’t how it’s supposed to be. And the world laughs, holds my hope by my throat, says: but this is how it is.

My wound existed before me; I was born to heal them. Dance and dry my tears.

In the moment I’m lost and found. My wings carry me into your arms. In my heart I’m always by your side, because the biggest part holds space for you forever.

You’ll always have me, I promise. Even if the world will go against us. You’ll always have me. Even if distance separates us. You’ll always have me.

Even if we don’t communicate often anymore. You’ll always have me. And even if, my heart is partially filled with deep pain for not being with you, you’ll always have me.

Remember that, I love you from your chosen distance… and go on with those who love me back. My wings hold a gratefull heart for all that was and is. Growing still moment by moment of being all of me.

 

 

JETZT mitten im August

in diesem Moment ist es immer noch ein ambivalenter Tanz mit meinem Einsamsein. Einsamkeit war wie ein Stigmata. Es war ein Gefühl des Mangels an Verbundenheit, Eingebundensein, Kontakt haben. Ich habe mich darin und die Einsamkeit abgelehnt, abgewärtet und bin damit immer tiefer in mein Loch gefallen „falsch zu sein“ unheilbar, unverbindbar, verdammt dazu übrig zu bleiben mit mir alleine. Gleichzeitig zeigte sich in der Rückschau und beginnt zunehmen, die Einsamkeit, als ein Samen mich selbst wie ich bin (eben sehr viel einsam) zu begrüßen. Denn gerade durch deine Feinfühligkeit und Verletzlichkeit bin ich auch bewusst viel für mich selbst und wähle sorgsam mit wem ich mich zusammen erlebe. Mache sehr viel mit mir alleine aus. Halte mich, fühle mich, spüre mich, bleibe bei mir. Dort wo ich mich angenommen und geliebt fühle in meinen eigenen Armen, dem liebevollen Blick auf mich, einfach weil ich da bin. Dort bin ich eins mit dir selbst. Es ist die Erlösung von Einsamkeit: Ein Same sein. Eins mit mir selbst sein. Das ist die andere Seite von Einsamkeit.

Es ist die Meisterprüfung meines Lebens, die Aufgabe die Einsamkeit zu meistern. Gerade nach der intensivsten Verbindung meines Lebens, dem Einssein in zwei Körpern (er)leben und da wieder rausgeworfen werden. Nun mit blutigem offenen zerbrochenen Herzen irgendwie (über)lebend lässt mich das Alleinsein zutiefst schmerzhaft empfinden. Die Begegnung mit diesem Menschen hat mich irgendwo berührt, wo mich noch nichts zuvor berührt hat. Ich hab mich intensiver, lebendiger, tiefer, größer, beschützt und teilweise sogar erstmals geborgen gefühlt. Ich war glückselig, erfüllt nur im mitsein und habe mich vollständig erlebt. Ich hatte enorme Energien, hatte und habe Visionen, ich wusste, alles ist gut nun bin ich beborgen, gewollt und vollständig geliebt (auch wenn es nur für Momente so war). Ich spürte eine göttliche Ordnung und konnte meinen Lebensauftrag zu lieben leben und ausdrücken. Danach kam die Hölle, sehr viel Verlassenheitsangst und Unmengen an Traumatriggern. Es hat die Scheiße meines ganzen Bindungstraumers aus mir raus getriggert. Trotz hinschauen, mich halten, mir helfen lassen, selber prozessieren bis zu geht nicht mehr, ist der Bruch geschehen. Letztlich bin ich geöffnet fallengelassen worden.

Das zerbrochen Verlassenwerden erfahren und alle unerlöste Dunkelheit in meinem schwarzen Loch der Einsamkeit endend. Darin kann sich diese Anziehung ohne Erwiderung bis zu letzt fast hasserfüllter Ablehnung sehr quälend anfühlen. Gleichzeitig lehrt es viel darüber, was Liebe wirklich ist und was nicht. Alles ist sichtbar, da und spürbar was der reinen Liebe in mir entgegensteht, was sie verunmöglicht, wie sie mir im Ausdruck verunmöglicht wird. Die emotionale Verkettung von universeller Liebe, Partnerschaftsideen, sexuellem Begehren, so was wie Freundschaft auseinanderdividieren und unklar darin sein ob das überhaupt zusammen gehen kann. Liebe, Sex und Partnerschaft sind verschiedene Dinge, wenn sie miteinander einhergehen ist es die Erfüllung, die mir verwehrt ist.

Es ist so anstrengend (ich mache es mir selbst so anstrengend) etwas anderes aufrechterhalten zu wollen, als das was in Wirklichkeit ist. Realisieren es geht nur darum in mir mit und in allem zu entspannen. Dann übernimmt das Leben, die Magie mich. Ich bin dankbar für die Öffnung und das Zerbrechen, weil da jetzt ein großer Raum für Neues ist. Fürs Erforschen meiner Einsamkeit, für die Möglichkeit gewollt zu sein, eingeladen, vertrauend auf das Kommende und ziehen lassend den Liebenlingsmenschen. Das macht tief traurig und zwischenmenschlich hilflos. Mich in zwei Körpern spüren und erleben wie da nichts zusammengeht, weil der andere Körper ganz woanders hinstrebt (das kommt mir aus dem Mutterleib bekannt vor). Es waren stille Wochen, tiefes Innenweltdasein, Einkehr in mich, Naturzeit, sonst nichts. Stehenbleiben. Kein da vorne. Kein da hinten. Oben und unten. Nur da mit den Prozessen immer tiefer in den Schmerzkern: Hierher gekommen sein mit der Liebe, um sie zu verkörpern und es geht nicht. Mich berühren wo ich noch nie sein konnte, reichlich meinen vergeblichen Daseinsgrund heim holen. In mir mitfühlend ausharren. Atmen. Ruhiges betrachten.

Fühlen des Schmerzes des unmöglichen Kontaktes und erholen davon. Nichts tun. Keine Lösung für die Einsamkeit. Keine Rettung fürs quasi verdammt fühlen. Okay sein ohne allen. Okay werden mit dem wie es für mich ist „da ist die eine große Liebe, eindeutig und alternativlos“ und „es ist nicht lebbar“. Inneres Aufbäumen, krasse emotionale Trennungsschmerzen (die noch anhalten in Wellen beuteln), gleichzeitig die universelle und meine individuelle Liebe spüren. Okay sein ohne Morgen. Okay werden im sterben lassen meines größten Wunsches, dem Traum des zusammen sein können. Ziehen lassen und mit dem Schmerz alleine über die Wiese tanzen. Mich an der Hand nehmen und die Tränen wegwischen. Annehmen das die Wünsche andere sind. Sanftes abgeben, entspannen. Wieder und wieder, vielleicht für den Rest dieser Inkarnation.

Ein augenöffnender schmerzhafter Bewusstwerdungsprozess und Gefühlshochschaubahn mit Empfindungsgeisterbahnfahrten. Ich habe noch keine Ahnung, wo mich das hinführt, es hat mein altes Leben zerbrochen, und das neue ist noch nicht da. Es braucht meine Liebe für mich und das Leben. Es braucht Gottes Liebe und sehr viel vertrauen, in das ich hineinwachsen “darf”. Mit einer romantischen Beziehung hat das nichts zu tun! Wobei ich romantische Beziehungen mittlerweile für Illusionen halte. Und trotzdem wünsche ich allen romantischen Paaren eine gute Illusion, die lang anhalten möge. In der universellen Liebe weiß ich, dass ich Schöpferin meiner Erlebens und immer geliebt bin. Im menschlichen Dasein meiner Begrenzung schwimme bis ringe ich damit mich alleine liebend bis ans Ende dieser Inkarnation in Güte sein zu lassen.

Meine Liebe die bleibt, mich atmet, sich verströmen will (und oft nicht landen kann) ist ein schlichtes warmes, weites offenes Herz. Diese Offenheit des Herzens ist das große Geschenk des Leidensweges. Und dieses Geschenk ist weltlich bedeutungslos, aber aus meinen Nahtoderfahrungen wohlwissend das größte Geschenk. Die Währung in der am Ende abgerechnet wird, ist die Liebe. Je offener das Herz, desto angenehmer das Sterben sprich der Übergang in die geistige Welt. Und da geht es um die Absicht, nicht um die Handlungen! Ich werde bis zum letzten Atemzug die Mission mit der ich gekommen bin – zu Lieben – mit allem was ich bin bestmöglich erfüllen und die Begrenzungen hinnehmen wie sie mir aufgestellt werden. Das offene Herz will nicht, es ist da und lässt geschehen und auch gehen immer freudig bereit für eine Wiederkehr der Geliebten. Danke, dass ich lieben darf. Beim Können bin ich am üben. Eine Meisterin die übt.